Münster: 1. Mai 2001: Liegenbleiben!/ aktueller Aufruf
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Hallo, liebe Leute!
In Münster soll es am Samstag, dem 28. April 2001,
eine Kundgebung auf dem Domplatz geben, und zwar ab 11 Uhr!
Wir wollen nämlich nicht wieder - wie jedes Jahr am 1.
Mai, dem ArbeiterInnenkampftag - dem DGB hinterher
laufen, sondern lieber dann, wenn wirklich Leute auf
der Straße sind (und nicht am Feiertag auspennen!)
eine öffentlichkeitswirksame Aktion machen. Mach mit
und komm zum Vorbereitungstreffen:
Dienstag, 17. April 2001 um 18 Uhr im Umweltzentrum,
Scharnhorststr. 57, 48151 Münster (telefonisch dann
erreichbar unter 0251-521112).
Diskussion über's Flugblatt auf dem Vorbereitungstreffen.
Aufruf-------siehe unten--------------------
- Aufruf -
Liegenbleiben am 1. Mai 2001!
Für das Recht auf Faulheit!
Geld für alle, denn es ist genug da! Für ein
garantiertes Grundeinkommen!
In welchen Zeiten leben wir, daß Politik nur noch mit
Verleumdungen und Populismus betrieben wird? Daß sich
Minderheiten und sozial Schwächergestellte ständig
irgendwelchen niveaulosen Unterstellungen ausgesetzt
sehen und sich für ihre eh' schon hoffnungslose Lage
auch noch rechtfertigen müssen?
Wir leben in einem Land, in dem die Umwelt, die
Lebensgrundlage aller Menschen, durch die
Industrieproduktion versaut wird. Und durch den
Konsum, denn Autofahren z.B. verursacht mit am meisten
Dreck. Und wehrt man sich dagegen, indem man z.B.
gegen einen Atommülltransport protestiert, so wird man
noch als "Terrorist" beschimpft und von der Polizei
brutal zusammengeschlagen. Die demokratischen Rechte
in diesem Land werden schon seit langem immer mehr
eingeschränkt, und jeder Protest wird gleich
kriminalisiert. Die Fabriken aber produzieren immer
mehr Müll und Kram, den kein Mensch braucht, was
unsere Lebensgrundlage weiter zerstört. Und die
Unternehmer, v.a. die Bankiers und Großkapitalisten,
verdienen immer mehr Geld, weil immer weniger
Rücksicht genommen wird. Rücksicht auf die Gesundheit
der Menschen, auf ihre Bildung, auf soziale
Gerechtigkeit, auf die nachwachsenden Generationen,
auf Kinder und Familien und auf ein sinnvolles,
natürliches Miteinander. Frauen werden z.B. immer noch
viel schlechter bezahlt als Männer und sind stärker
von den ständigen Streichungen im Sozialsystem
betroffen. Jüngst wurde das Rentensystem
"privatisiert" und dabei auf wacklige Füße gestellt,
denn wer kann schon garantieren, daß die "private
Vorsorge" auch tatsächlich in zehn, dreißig oder
fünfzig Jahren noch da ist.
Und was tun die Gewerkschaften? Nichts!
Unter der "rotgrünen" Regierung werden so viele
Rüstungsgüter hergestellt und exportiert, wie noch nie
zuvor! Riesige Gewaltpotentiale werden aufgerichtet,
unsere Gesellschaft wird immer gewaltförmiger.
Gleichzeitig wird Sozialneid entfacht. Einsame Spitze
hierbei sind die "Spitzenpolitiker". Ob Neid auf
Asylsuchende, auf sog. Ausländer oder ob Haß auf
Obdachlose - keine Schublade ist den Politikern zu
platt. Und wenn der Bundeskanzler "unter 3,5 Mio.
Arbeitslose bis zur nächsten Wahl" verspricht, so ist
das wahrlich keine Meisterleistung, sondern dann hat
man sich an derlei "Wunder" dank 16 Jahren Kohlscher
Massenarbeitslosigkeit und Chauvinismus gegen
Marginalisierte schon gewöhnt. Und sollte das mit der
abnehmenden Arbeitslosigkeit bis 2002 nicht klappen,
was wahrscheinlich ist, liegts an der "Faulheit der
Arbeitslosen".
Das Gesetz unserer Gesellschaft heißt: Jeder braucht
einen, auf den er treten kann! Und die Politiker
sorgen ständig für Nachschub. Kaum erklärt Schröder,
daß es "kein Recht auf Faulheit in dieser
Gesellschaft" gibt, schließt sich Stoiber an und stößt
ins selbe Horn. Als nächstes läßt Schily "erkennbare
Faulenzer" durch seine Bundesgrenzschutzleute vom
Gehweg prügeln, wetten?
Aber langsam muß Schluß sein! Wollen wir uns denn noch
länger für dumm verkaufen und uns noch länger
gegeneinander aufhetzen lassen? Nur damit "die da
oben" in aller Ruhe regieren, d.h. abkassieren können?
Seit 100 Jahren ist die Wochenarbeitszeit kaum mehr
gesunken! Die Menschen werden tagtäglich mit
Arbeitsterror und -hetze abgestumpft, überfordert und
eingemacht. Die Kapitalisten verdienen immer mehr, und
die einfachen Leute lassen sich das Geld durch die
Inflation, durch gesteigerte Preise (!) und durch den
aufgezwungenen Konsumterror wieder aus der Tasche
ziehen. Von den ständig steigenden Steuern ganz zu
schweigen. Die Konzerne dürfen fusionieren und dabei
Hunderttausende "entlassen", aber der kleine Mann und
die kleine Frau, die (noch) Arbeit haben, dürfen sich
kaum von ihrem Arbeitsalltag erholen. Sie müssen wie
ihre Großeltern und Urgroßeltern den ganzen Tag, die
ganze Woche malochen, und haben am Ende immer noch zu
wenig.
Schluß damit! Freizeit für alle! Arbeitszeit radikal
verkürzen!
Für ein garantiertes Grundeinkommen! Denn es ist genug
Geld für alle da!
(Und wer nicht "faul" sein will, soll schuften gehen,
sich aber nicht beschweren, wenn er zum Leben zu müde
ist!)
Packen wir die Parteien und Gewerkschaften in die
Mottenkiste! Denn wir kommen gut ohne sie klar! Bleib'
am 1.Mai zuhause und laß' es Dir mal so richtig gut
gehen! Komm' lieber am Samstag, dem 28. April 2001 um
11 Uhr zur Kundgebung am Stadthaus I (Klemensstraße)!
Für das Recht auf Faulheit!
V.i.S.d.P.: Bündnis gegen Arbeit
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