Gedenktafel für die Opfer der Abschiebepolitik
Pressemitteilung 25. Mai 2001
Fraport erlaubt erstmals Anbringung der Gedenktafel für Abschiebeopfer
Die Demonstration durch das Flughafenterminal soll aber unterbunden werden
"Einerseits ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung, andererseits der Versuch einer völlig inakzeptablen Einschränkung der Protestmöglichkeiten", so kommentiert das Aktionsbündnis gegen Abschiebungen das vorläufige Ergebnis eines Verhandlungsgesprächs mit der Fraport im Vorfeld der Demonstration am kommenden Samstag am Flughafen.
Vergangenen Mittwoch hatten Fraport-Vertreter angeboten, der Gedenktafel "temporär" - für einen Tag - einen Platz im Eingangsbereich des Terminal 1 zuzugestehen.
Das Aktionsbündnis gegen Abschiebung Rhein-Main sieht in diesem Zugeständnis ein erstes Zeichen dafür, daß Fraport sich der Frage der Menschenrechtsverletzungen am Flughafen durch die täglichen Abschiebungen und Internierungen stellen muß.
"Fast ein Jahr lang wurde unser Anliegen negiert, nur unter dem Druck der Ankündigung einer eigenverantwortlichen Anbringung der Tafel kam jetzt dieses Angebot zustande. Und unsere Forderung an die Fraport bleibt bestehen: die Bereitstellung eines dauerhaften Platzes!", so ein Sprecher des Aktionsbündnisses heute.
Die weitere Ankündigung von Fraport, am Samstag nur eine Kundgebung, aber - und das gelte auch für die Zukunft - keine Demonstrationen mehr durch das Terminal zulassen zu wollen, will das Aktionsbündnis auf keinen Fall hinnehmen: "Der Flughafen ist ein quasi-öffentlicher Raum, und solange von hier aus abgeschoben wird, solange hier Flüchtlinge eingesperrt werden, solange wird es hier auch weitere Proteste gegen diese Formen staatlichen Rassismus geben."
Das Aktionsbündnis ruft dementsprechend weiterhin für Samstag um 12 Uhr zur Demonstration im Flughafenterminal auf. Zum Teil prominente Mitglieder verschiedener Menschenrechtsorganisationen hatten ihre Teilnahme bereits angekündigt.
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