Aschaffenburg/Bayern: Senegalesin erschossen - Demo am 22.7.
Senegalesin in Aschaffenburg erschossen - Demo u.
Kundgebung am 22.7.
Eine Frau aus dem Senegal wurde am Samstag,
14. Juli 2001, von der Polizei in Aschaffenburg erschossen
Hintergrund ist nach Aussagen der Polizeidirektion Aschaffenburg ein Streit
zwischen einem in Trennung lebenden Ehepaar in der Aschaffenburger
Schlossgasse. Der Ehemann, ein weißer Deutscher, hatte in der Nacht gegen
2.30 Uhr die Polizei gerufen, um seine Frau aus der Wohnung werfen zu
lassen.
Die Frau war in die Wohnung ihres Ehemannes gekommen, weil sie den
zweijährigen Sohn abholen wollte, der einige Tage bei seinem Vater verbracht
hatte. Der Sohn war aber bei den Eltern des Ehemannes. Als die Polizei
auftauchte und sofort Partei für den Ehemann ergriffen hatte, kam es zu
einer
Auseinandersetzung zwischen den zwei Polizeibeamten und der 26-jährigen
Frau.
Im Verlauf dieser Auseinandersetzung zog einer der Polizisten seine
Dienstwaffe und erschoss die Frau, die nach notärztlicher Versorgung vor Ort
wenig später im Klinikum Aschaffenburg gestorben ist.
Nach ersten Recherchen haben wir von der Polizei erfahren, dass die
Ermittlungen von der Kripo in Würzburg ("Kommissariat für Tötungsdelikte und
Leichensachen") geleitet werden. Die Unterlagen und sämtliche
Ermittlungsprotokolle sind derzeit "nicht pressefrei!". Weiterhin wurde uns
mitgeteilt, dass die Polizei von "Notwehr" ausgeht und der Polizeibeamte,
der
die 26-jährige Frau ermordet hat, nicht vom Dienst suspendiert wurde,
sondern
weiterhin seinen Dienst bei der Polizei in Aschaffenburg leisten kann.
Aufgrund dieser schockierenden Informationen haben wir uns entschlossen,
eine breite Mobolisierungs- und Solidarisierungskampagne zu starten.
Folgende
Inhalte sollen im Rahmen der Kampagne deutlich gemacht werden:
- Es muss eine umfassende Aufklärung zum Mord an unserer Schwester erfolgen
und alle beteiligten Polizeibeamten müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
- Die politische Verantwortung für den Todesfall muss durch das
Innenministerium des Freistaates Bayern übernommen werden.
- Die Kosten der Überführung des Leichnams in den Senegal und alle Kosten
für
die Trauerfeierlichkeiten im Senegal und in Deutschland müssen von der
Bundesrepublik Deutschland getragen werden.
- Wir fordern eine umfassende Aufarbeitung von rassistischem Gedankengut bei
allen staatlichen Strukturen und in der deutschen Gesellschaft ganz
allgemein
mit dem Ziel, ein gleichberechtigtes Leben von allen Menschen, egal welcher
Herkunft und Hautfarbe in Deutschland zu ermöglichen.
Im Gedenken an unsere ermordete Tochter,
Schwester und Mutter N'DEYE Marčame FARR.
Trauer- und Demonstrationszug:
Datum: Sonntag, 22. Juli 2001
Demonstrationsverlauf:
14.00 Uhr: Auftaktkundgebung am Bahnhof in Aschaffenburg
15.00 Uhr: Kundgebung vor dem Rathaus Aschaffenburg
15.30 Uhr: Kundgebung vor dem Polizeikommissariat
16.00 Uhr: Abschlusskundgebung vor dem Haus der
Ermordung von N'Deye Marčame FARR
(Schlossgasse)
V.i.S.d.P.: Black Students' Organisation, SOS Struggles of Students, African
Refugees Association, Initiative Schwarze Deutsche
Infos: Tel.: 0170-8643556; Fax.: 07231-569877
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