Berlin: 19. Prozesstag - Der Kronzeuge verweist auf "übliches Geschäftsgebaren"
19. Prozesstag: Der Kronzeuge verweist auf \"übliches Geschäftsgebaren\"
Der heutige Verhandlungstag endete kurz nach 12 Uhr. Die Vorsitzende Richterin Gisela Hennig hatte bereits zu Beginn angekündigt, dass sie wegen des schlechten Gesundheitszustandes eines anwesenden Senatsmitglieds den Prozesstag gegen Mittag beenden werde. Bis dahin standen die finanziellen Verhältnisse des Kronzeugen Tarek Mousli im Zentrum der anwaltlichen Befragung.
RAin Silke Studzinsky und ihre Kollegin Andrea Würdinger befragten Mousli detailliert zu aufgenommenen Darlehen und Verpflichtungen aus Leasing-, Versicherungs- und Mietverträgen. Gegenstand waren weiter andere Zahlungsverbindlichkeiten sowie seine persönliche und die geschäftliche Einnahme- und Ausgabensituation. Zögerlich und oftmals erst nach entsprechenden Vorhaltungen der Verteidigung, die aus Telefonüberwachungsprotokollen oder aus in den Akten befindlichen Schreiben zitierte (wobei von "aussichtsloser Lage", "Liquiditätsschwierigkeiten", "mit dem Rücken zur Wand" die Rede war), räumte der Kronzeuge ein, dass seine finanzielle Situation weniger rosig war, als er sie bislang geschildert hatte.
Das Ausschöpfen des Überziehungskredites des Geschäftskontos, die Verzögerung und teilweise Aussetzung von Zahlungen bezeichnete Mousli dabei als durchaus im Rahmen "üblichen Geschäftsgebarens". Neben den bislang bekannten Verbindlichkeiten aus (Privat-) Darlehen räumte Mousli heute außerdem ein, dass er bei seinem Einstieg in das "Snoobs"-Fitnessstudio zwei bestehende Darlehen in der Gesamthöhe von rund 100.000 Mark übernommen hatte.
Der Prozess wird am morgigen Freitag, den 31. August, um 9.15 Uhr mit der Befragung zur finanziellen Situation des Kronzeugen fortgesetzt.
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