Türkei: Terror gegen revolutionäre Gefangene geht weiter
IBRAHIM ERLER IST GESTORBEN
Ibrahim Erler, einer der 3 Gefangenen, die aus Protest gegen die
Isolationsgefängnisse und die Blockade in Armutlu sich selbst verbrannt
haben, ist gestorben.
Am 15 September griff die Polizei Teilnehmer des Leichenzuges von Ümüs
Sahingöz, eine Todesfastende die in Armutlu in den Widerstandshäusern
gestorben ist, an. Dabei setzte die Polizei Gasbomben ein und nahm
mehrere Teilnehmer fest. Nachdem die Leiche vom gerichtsmedizinischen
Institut abgeholt wurde, begann die Polizei ihre Einheiten in Armutlu zu
verstärken, um einen Angriff vorzubereiten. Kurze Zeit später
terrorisierten die Polizeieinheiten die Gegend um Armutlu und griffen
mit Waffen und Bomben die Häuser an, in denen das Todesfasten
fortgeführt wurde. Dutzende Personen wurden inhaftiert und dutzende
wurden verletzt. Da die Todesfastenden ihren Aufenhaltsort gewechselt
hatten, fanden die Angriffe gegen die leer stehenden Häuser statt,
wodurch es nicht zu Todesopfern kam.
Im Isolationsgefängnis von Edirne zündeteten sich die Gefangenen Hakan
Koluacik und Bekir Simsek an und im Isolationsgefängnis von Tekirdag
Ibrahim Erler, um mit dieser Aktion gegen die Unterdrückungen und
Folterungen in den Isolationsgefängnissen und gegen den Terror in
Armutlu zu protestieren. Ibrahim Erler ist im Krankenhaus, wohin er
gestern eingeliefert wurde, an den Folgen seiner Verbrennungen
gestorben. Ibrahim Erler gehörte zu der 4. Gruppe der Todesfastenden. Er
war im 132. Tag seines Todesfastens.
Seit Monaten erklären die Todesfastenden in Armutlu und in den
Isolationsgefängnissen, dass sie sich selbst verbrennen, falls die
Sicherheitskräfte die Häuser angreifen, in denen sich die Todesfastenden
befinden. Dies erklärten sie gegenüber den Medien und der
Öffentlichkeit. Trotzdem kamen die Sicherheitskräfte nach Armutlu, um
hier einen Angriff zu starten.
Während des seit einem Jahr andauernden Todesfastens haben bis jetzt 67
ihr Leben verloren. Dutzende von Todesfastende haben durch
Zwangsernährung ihr Gedächtnis verloren. Das Todesfasten, die Blockade
von Armutlu, die Unterdrückungen und Folterungen werden fortgesetzt.
In Armutlu wird ein ähnliches Massaker wie zwischen dem 19.-22. Dezember
vorbereitet!
Solidarisieren wir uns mit den Todesfastenden!
Lassen wir ein neues Massaker nicht zu!
Letze Meldung
Abdulbahri Yusufoglu der vor 137 Tagen sein Todesfasten in Izmir begann
und in Armutlu fortsetzte ist heute Morgen um 3.00 Uhr gestorben. Er war
bei den TAYAD Familien organisiert.
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