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Berlin/ Genua: Genuainfos 19.11. - zu Globalisierung - ZeugInnenaufruf italienisch

genuainfos 19.11.2001
öffentlicher rundbrief der infogruppe der genuagefangenen [berlin]
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- Globalisierung und Grundrechte - Untersuchungskommission
- ZeugInnenaufruf von Viktor auf italienisch (und nochmal auf
deutsch)


GLOBALISIERUNG UND GRUNDRECHTE
Debatte und Vorstellung der Internationalen
Untersuchungskommission
Samstag, den 8. Dezember 2001, von 13.00-17.30 Uhr
Maison des Associations Socio-Politiques, Rue des Savoises 15,
1205 Genève (Salle Mahatma Ghandi)
Traktandenliste:
1. Globalisierung, Krieg: Die innere Front gegen die Rechte der
Bürgerinnen und Bürger (RA Rudolf Schaller, Rechtsanwalt,
Präsident der Europäischen Vereinigung von Juristinnen und
Juristen für Demokratie und Menschenrechte in der Welt, EJDM)
2. Genua und G8: Sachverhalt, Institutionen, Polizei (Desi Bruno,
Rechtsanwältin, Bologna, Coordinamento Giuristi Democratici)
3. Verletzung der Grundrechte: Deutsche und europäische Vorlagen
(Wolfgang Kaleck, Rechtsanwalt Berlin, Präsident des Republikanischen
Anwältinnen- und Anwältevereins RAV, Mitglied des Vorstands des
Verbands Europäische Demokratische Anwälte EDA)
4. Berichte, Zeugen, Videos betr. Genua, Göteborg, Prag, Genf, Davos
(RA Jean-Pierre Garbade, Avv. Massimo Pastori, Avv. Andrea Sandra,
Me Anne Maesschalk, RA Marcel Bosonnet)
5. Präsentierung der Internationalen Untersuchungskommission für die
Erhaltung der Grundrechte im Prozess der Globalisierung (Me Nuri
Albala, Rechtsanwalt in Paris, Coordination pour un contrôle citoyen de
l?OMC, Mitglied IVDJ). Intervention von Kommissionsmitgliedern.
6. Europäischer Gipfel von Laeken: Nominierung einer
Beobachterdelegation (Me Anne Maesschalk, Rechtsanwältin in
Bruxelles, Mitglied EDA)
7. Vorbereitung der Assisen der Untersuchungskommission in Genf vom
2. und 3. März 2002. Arbeitsgruppen betr. verschiedene Themen,
Organisation der Vorbereitungsarbeit.

Kontakt: Internationale Untersuchungskommission für die Erhaltung der
Grundrechte im Prozess der Globalisierung, 13 Boulevard Georges-Favon,
CH-1204 Genève, Tel 0041 (0)22/312 14 00, Fax 0041 (0)22/312 14 52
[Buero gegen finstere Zeiten Bern/ Ufficio contro i tempi funesti Genova]

ZEUGEN-SUCHE GENUA
Die Gefängnistore von Marassi haben sich endlich von der richtigen
Seite hinter mir geschlossen. Ich danke allen solidarischen Menschen für
den menschlichen und politischen Beistand in der Haftzeit.
Wie Ihr wißt haben die G8-Demonstranten noch verschiedene politisch-
juristische Rechnungen in Genua offen. Unsere eigenen
Ermittlungsverfahren sind noch nicht eingestellt. Viele Verletzte und
Mißhandelte haben Strafanzeigen gestellt. Unser Widerstand gegen
Brutalität und Menschenrechtsverletzungen geht weiter. Der Kampf um
die Wahrheit von Genua geht weiter. Die Behauptungen, die den Sturm
auf die Diaz-Schule, den Polizeieinsatz gegen die Demonstranten und die
Verhaftungen noch nach Tagen rechtfertigen sollen, müssen entlarvt
werden, denn die Gewalt ging von den Polizei-Formationen aus.
Aus diesem Grunde bitten meine Freunde und ich Euch um
Unterstützung und suchen Zeugen für meine Verhaftung und damit
zusammenhängende Straftaten.
Ich wurde am Montag, dem 23. Juli, zwei Tage nach der Demonstration,
ohne erkennbaren Grund in Genua um 10 Uhr in einer Telefonzelle vor der
Via Emilia 10a in unmittelbarer Nähe des Stadions Sciorba verhaftet. Das
Stadion Sciorba war ein offizieller Treff- und Übernachtungsort der G8-
Demonstranten. 8 Stunden nach der Festnahme wurde mir von DIGOS-
Beamten ein Stempel der Banca Carige als "Indiz" untergeschoben.
Inzwischen wurde dieser Indizien-Vorwurf hinfällig.
Etwa 2-3 Stunden nach meiner Festnahme wurde ich zu dem Pkw meiner
Freunde verhört. Dieser Pkw befand sich ebenfalls beim Stadion Sciorba
auf der Brücke Ponte Ugo Gallo. Kurze Zeit danach, am Montag, dem 23.
Juli 2001, gegen 13 Uhr wurde der Pkw vermutlich von DIGOS-Beamten
mit Plastiksprengstoff aufgesprengt. Es handelt sich um einen
dunkelblauen VW Passat Kombi mit Berliner Kennzeichen. Meine
Freunde waren während der Autosprengung am Meer. Als sie
zurückkamen, erfuhren sie von Augenzeugen, was inzwischen
geschehen war.
Die linken Autotüren waren aufgesprengt, beide Türen waren vollständig
deformiert, eine Glasscheibe in Stücke zerbrochen und der
Autoinnenraum durchwühlt. In diesem Moment kam ein Streifenwagen
der Polizei mit Blaulicht, zwei weitere Streifenwagen folgten. Wenig
später kam ein weißer Fiat Punto mit drei zivil gekleideten Beamten. Einer
dieser Beamten konnte Englisch sprechen und sagte, dass sie den Pkw
aufgesprengt hätten, da sie dort eine Bombe vermuteten. Meine Freunde
erbaten ein Schriftstück über diesen Einsatz. Er weigerte sich, ihnen dies
zu geben und sagte, sie sollen nach Deutschland fahren und der
Versicherung erzählen, dass der Schaden am Pkw während der
Demonstration entstanden sei. Mein Freund hat bei der
Staatsanwaltschaft Genua Strafanzeige wegen Sachbeschädigung,
Unterlassung einer Amtshandlung sowie weiterer Straftaten erstattet.
Wer zu meiner Festnahme und zu dieser Autosprengung Hinweise geben
kann, melde
sich bitte bei: e-mail:  johanneshelm@gmx.de
Berlin, 24.10.2001 Viktor A.

Cercasi testimoni per i fattacci di Genova
I cancelli del carcere di Marassi si sono finalmente chiusi dietro di me dal
lato giusto: sono libero. Vorrei ringraziare tutti coloro che con la loro
solidarietà politica e umana mi hanno sotenuto durante il mio arresto.
Come sapete noi manifestanti del G8 abbiamo a Genova dei conti giuridici
e politici in sospeso. Le indagini contro di noi continuano e tanti dei
nostri feriti hanno a loro colta sporto denuncia. La nostra resistenza
contro la brutalità (poliziesca) continua. Continua anche la lotta per la
verità sui fattacci di Genova - per esempio bisogna smanscherare i veri
responsabili del pestaggio alla scuola Diaz: la polizia.
Per portare alle luce la verità i miei compagni ed io vi chiediamo di
sostenerci, darci una mano a trovare testimoni del mio arresto e dei reati
che sono stati commessi contro di me:
Io sono stato arrestato lunedì 23.7., due giorni dopo la manifestazione,
senza motivo, alle 10 del mattino in una cabina telefonica in via Emilia,
vicino allo stadio Sciorba. Lo stadio era il campo ufficiale dei manifestanti
contro il G8. 8 ore dopo il mio arresto un agente DIGOS mi ha rifilato un
timbro della Banca Carige come 'indizio' (nel frattempo hanno lasciato
perdere questo indizio).
2 o 3 ore dopo il mio arresto sono stato interrogato a proposito
dell'automobile dei miei compagni, che si trovava anch'essa nei pressi
dello stadio, su ponte Ugo Gallo. Poco dopo, il lunedì 23, verso le ore
13.00, la macchina è stata aperta probalilmente da agenti DIGOS con dell?
esplosivo al plastico. Si tratte di una volkswagen passat furgone di
colore blu targata Berlino. Al momento dell esplosione i miei compagni
erano al mare. Dopo essere tornati hanno saputo l'accaduto da testimoni
oculai. Le portiere erano deformate, il vetro in mille pezzi e l'interno
perquisito. In questo momento è comparsa una macchina della polizia
con la luce intermittunte seguila da altre due macchine. Più tardi è arrivata
una FIAT Punto bianca con tre sbirri in borghese, uno dei quali sapeva
l'inglese e ci ha informati che avevano sospettato la esistenza di una
bomba nella nostra macchina.
Alla richiesta dei miei compagni, di riecevere un verbale che spiegasse
l?accaduto, il poliziotto ha risposto di tornare in Germania e di dire all
assicurazione che il danno era avvenuto duranta la manifestazione. I miei
compagni hanno esposto denuncia contro gli agenti. Chiunque possa
dare delle informazioni a proposito del mio arresto e della
distruzione dell automobile è pregato di contattarci su:
 johanneshelm@gmx.de
Berlino, 24.10.2001, Viktor A.
[Übersetzung: www.lorraine.ch/genua; Buero gegen finstere Zeiten Bern/
Ufficio contro i tempi funesti Genova]

Infogruppe Berlin
Die Berliner Infogruppe der Genuagefangenen ist unter
 genua.presse@uni.de zu erreichen. Wir haben einen Email-Verteiler
aufgebaut, über den immer noch aktuelle Nachrichten zu Göteborg und
Genua (und andere Aktivitäten wie z.B. die Mobilisierung nach Brüssel)
verschickt werden. Wenn ihr aufgenommen (oder gelöscht) werden wollt,
schickt einfach eine Mail. Wenn ihr Nachrichten veröffentlichen wollt,
ebenso.


 

19.11.2001
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