Berlin: 38. Prozesstag: Polizeiliche Berichte über Durchsuchung des Mehringhofs
38. Prozesstag: Polizeiliche Berichte über Durchsuchung des Mehringhofs
Im Mittelpunkt des heutigen Verhandlungstages stand die Durchsuchung des Berliner Kulturzentrums Mehringhof am 19.12.1999.
Die als Zeugen geladenen Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) Horst Kröschel und Kurt Schmitz bestätigten, dass dabei weder die vier eingesetzten Sprengstoffspürhunde noch die neun Durchsuchungsteams Waffen oder Sprengstoff finden konnten. Nach Angaben von Tarek Mousli sollten sich mehrere Kilogramm des in Salzhemmendorf gestohlenen Sprengstoffs Gelamon sowie Schusswaffen in einem Aufzugschacht des Mehringhofs befinden. Sowohl Einsatzleiter Kröschel als auch der für die Durchsuchung des Kellerbereichs zuständige Schmitz sagten aus, sie hätten die Durchsuchung in der Gewissheit beendet, dass es definitiv keinen Sprengstoff im Mehringhof gegeben habe. Sie hätten auch nicht den Eindruck gehabt, dass MitarbeiterInnen des Zentrums vorab bekannt geworden sei, dass eine Durchsuchung geplant gewesen war.
Außer diesen BKA-Beamten waren heute drei weitere ZeugInnen geladen.
Der erste wurde umgehend wieder entlassen, da er aufgrund einer Namensdopplung nur fälschlicherweise geladen worden war.
Der zweite Zeuge, Thomas K., der zusammen mit seiner Schwester seit 1986 Halter eines roten VW-Passat-Kombi war, machte Angaben zu diesem Fahrzeug. Er und seine Schwester waren 1987 von der Polizei befragt worden, weil in der Berliner Ihnestraße eine Doublette ihres Fahrzeugs entdeckt worden war.
Die dritte Zeugin, Manuela K., Polizeibeamtin außer Dienst, war 1987 mit der Sichtung des RZ-Bekennerschreibens zum Anschlag auf Richter Korbmacher befasst, hatte aber daran so gut wie keine Erinnerung mehr.
Die Hauptverhandlung wird am kommenden Donnerstag, den 29.11., um 9.15 Uhr fortgesetzt.
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