nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Berlin: 39. Prozesstag: Durchsuchungen und ein Geburtstagsständchen

39. Prozesstag: Durchsuchungen und ein Geburtstagsständchen

Zu Beginn des heutigen Verhandlungstages ließ es sich die große Mehrheit der 25 ProzessbesucherInnen nicht nehmen, dem Angeklagten Axel H. ein kleines Geburtstagsständchen zu singen.
Dem folgte ein Beweisantrag der Verteidigung von Harald G. Diese will durch das Hinzuziehen weiterer Unterlagen des Bundeskriminalamtes (BKA) beweisen, dass der Kronzeuge Mousli bereits 1995 im Blickfeld der Ermittlungsbehörden stand und nicht - wie es die bisher vorliegenden Akten darstellen - erst seit Oktober 1997.
Weiterhin wurden fünf Zeugen zu drei unterschiedlichen Komplexen befragt.
Das Motorrad des ersten Zeugen Ulrich B. hatte als Vorlage für eine Doublette bei dem Anschlag auf Korbmacher im Jahre 1987 gedient. Der Zeuge beschrieb und identifizierte auf Fotos sein damaliges Motorrad.
Als Nächster berichtete ein BKA-Beamter über die zweite erfolglose Durchsuchung des Mehringhofs am 30.5.2000. Während dieser Polizeiaktion hatte der Kronzeuge die Suche nach einem von ihm behaupteten Waffen- und Sprengstoffdepot über eine Videoverbindung verfolgt und die FahnderInnen per Telefon dirigiert. Es stellte sich heute heraus, dass ein Videoband dieser Durchsuchung im BKA existiert. Das Gericht will darüber nachdenken, ob es diese Aufzeichnung in den Prozess einführt.
Über die Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten Axel H. im November 1999, bei der u.a. eine Pistole und Munition gefunden wurden, gaben danach drei beteiligte BKA-Beamte mehr oder weniger Auskunft.
Es ging im wesentlichen um die Frage, wer wo welche Gegenstände gefunden und nach welchem Verfahren sie asserviert wurden. Trotz einer Asservatenliste konnten sich die Beamten an die genauen Umstände des Auffindens nicht mehr erinnern. So konnte heute nicht geklärt werden, wo die Munition gefunden wurde, die offensichtlich veraltet war und auch nicht zur Pistole paßte. Klar wurde lediglich, dass die Pistole selbst nicht versteckt gewesen sei, sondern "irgendwo dazwischen" in einem Regal gelegen habe.

Morgen, Freitag, den 30.11. geht es - gleiche Stelle, gleiche Welle - um 9.15 h im Saal 500 weiter.


 

30.11.2001
Prozessbegleitung "Freilassung" [homepage]   [Email] [Aktuelles zum Thema: Repression]  [Schwerpunkt: Berliner RZ-Verfahren]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht