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Gegen Abschiebung und Internierung:

Am 8.12. finden in zwei weiteren Städten Demonstrationen gegen Abschiebungen statt. Zum einen in Düsseldorf, organisiert von The Voice, zum anderen in Hannover: auch dort geht es zum Flughafen, auf dem im vergangenen Jahr ein Abschiebegefängnis eingerichtet wurde. (Siehe unten)
Während Interessierte aus dem Westen sich eher in Düsseldorf und aus dem Norden und Osten in Hannover beteiligen sollten, wird in Rhein-Main auch auf etwas überregionale Mobilisierung aus dem Süden Deutschlands gehofft...
"Spannend" ist und bleibt die Ausgangssituation nach dem Grenzcamp jedenfalls, dazu - auch zur Erinnerung - der folgende Text.

Der Flughafen Frankfurt wieder dicht?!

Fraport muß sich entscheiden. Die Kröte schlucken und am 8.12. wieder eine Demonstration quer durch das Terminal dulden? Oder erneuter Belagerungszustand und Sperrung aller Eingänge für FlughafenbesucherInnen, die kein gültiges Ticket vorweisen können?
Zu dieser taktischen Linie hatten sich die Fraport-Verantwortlichen ja während des Kelsterbacher Grenzcamps entschieden und sie mittels eines Polizeigroßaufgebots erstmals umgesetzt. Massenhafte Beschwerden, Chaos und sogar Staus waren die Folge und verschaffte den Protesten gegen Abschiebung und Internierung im vergangenen Sommer ein bislang unbekanntes Medienecho.
"Grenzcamp gegen Fraport, 10:0 oder 8:2, das Delegiertentreffen war sich jedenfalls einig, daß gleich zum Auftakt ein haushoher īSieg` errungen wurde. Als zweistündige Begrüßungsaktion im Terminal geplant, bekam die Demo am 29.7. angesichts des Verbots der Fraport eine unglaubliche Dynamik..."
So formulierte es ein erstes Bilanzpapier und Fraport sah sich ja im weiteren Verlauf des Camps gezwungen, an drei weiteren Tagen die Pforten zu schließen.
Die Geschäfte der Air-Port-City leben nicht allein von den Einkäufen der Passagiere sondern nicht unwesentlich von TagesbesucherInnen oder AbholerInnen. Diese für einige Stunden oder gar den gesamten Tag von den Terminals auszuschließen, kommt somit teuer zu stehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und totschweigen oder einfach übergehen läßt sich ein Protestereignis mit solchen Auswirkungen auch immer weniger. Eigentlich recht interessante Ausgangsbedingungen für die Weiterentwicklung der Proteste.

Fraport in der Defensive?

Mit den regelmäßigen Demonstrationen von 300 bis 500 Leuten hatte der Protest gegen Abschiebung und Internierung in den letzten Jahren eine nicht unbedeutende Kontinuität gewonnen. "Allerdings waren wir", so formuliert es ein weiterer Nachbereitungstext zum Camp, "letztlich auf einen ziemlichen Symbolismus festgeschrieben. Wir wurden zwar geduldet und die Gedenktafel (Ankündigung zur Öffentlichen Anbringung) brachte etwas direktere Aktionsbereitschaft in die letzten Mobilisierungen vor dem Camp. Dennoch standen wir der Maschinerie immer wieder reichlich machtlos gegenüber. Nach zwei Stunden Kundgebung und lautstarker Terminaldemo war spätestens mit dem Wegkehren unserer Flugblätter die Normalität am Flughafen wieder unerträglich schnell hergestellt.
Genau dieser Mythos der Unangreifbarkeit wurde mit der Campmobilisierung erstmals aufgeknackt, die Abriegelung und die entsprechende riesige Öffentlichkeit für unsere Aktionen brachte den Flughafen erstmals in die Defensive. Deshalb haben wir davon gesprochen, daß mit dem Camp ein neuer Aktionsraum eröffnet wurde."
Jetzt, zum 8.12., stellt sich die Frage, wie dieser "Aktionsraum" unter den Bedingungen der geringeren Mobilisierung zu halten und zu gestalten sein wird.
Das, was zur Abschlußdemo des Camps technisch vergeigt wurde, nämlich mittels einer starken Lautsprecheranlage akustisch bis zu den internierten Flüchtlingen vorzudringen, soll in jedem Fall nachgeholt werden. Und zur stimmungsvollen Übermittlung von Grußbotschaften wäre es ja auch wichtig, mit möglichst vielen Leuten am Tor 3 zusammenzukommen.
"Spannend" wird dennoch zunächst wieder die Terminalsituation. In jedem Fall sind alle aufgefordert, am Samstag Vormittag vor 12 Uhr in kleineren und größeren, touristisch gekleideten Gruppen nach Eingangsmöglichkeiten in das Terminal zu suchen. Wenn es gelingt, sich auch nur mit 100 Leuten in einer Gruppe im hinteren, inneren Bereich zu versammeln, dürfte es der Polizei schon extrem schwer fallen, eine Räumung durchzusetzen, bzw. ist damit schon eine Form der Demonstration verbunden.
Unserer Forderung nach einem Demonstrationsrecht in und durch die Terminals können wir damit einmal mehr Nachdruck verleihen. Sollte erneut ein massiver Großeinsatz der Polizei jeden Zutritt verunmöglichen, werden die Fahrspuren vor dem Terminal zur lauten und bunten Kundgebungs- und Demonstrationszone.

Für Frühjahr oder spätestens Frühsommer 2002 wird überlegt, zu einem neuen bundesweiten Aktionstag am Flughafen aufzurufen. Die Mobilisierung und weiteren Erfahrungen jetzt am 8.12. sind auch insofern von Bedeutung.

In diesem Sinne: Macht mit bei der Mobilisierung!

AG3F - Antirassistische Gruppe Für Freies Fluten - Hanau

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Demonstrationen rund um den Tag der Menschenrechte

Demonstration zum Tag der Menschenrechte auf dem Rhein-Main-Flughafen - Samstag, 8. Dezember 2001, Treffpunkt: 12 Uhr, Terminal 1, Bereich A, Abflug - ab 13 Uhr Demo zum Internierungslager, Tor 3
Aufruf:  http://www.aktivgegenabschiebung.de/aufruf03.html

Demonstration im Rahmen des Flüchtlingskongresses von The Voice Forum: Freiheit für alle politischen Gefangenen, Asyl ist ein Menschenrecht. Samstag, 8. Dezember 2001, Gustaf-Gründgens-Platz, Düsseldorf, 12.00 Uhr
Infos zum Kongress:  http://germany.indymedia.org/2001/11/10162.html

Auf nach Hannover, ueberregionale Demo am 8. Dezember 2001!
Abschiebungen abschaffen - Abschiebeknäste schließen!
Aufruf:  http://www.nds-fluerat.org/aktio/demo200112.html

9. Dezember - Demo in Bernsdorf
"Ein Jahr ist es her, seit sich Tung offensiv gegen Neonaziangriff gewehrt hat. Ein Nazi starb dabei und Tung wurde später zu 4 Jahren Haft verurteilt.
Wir wollen nicht nur eine Wiederholung eines Nazitrauermarsches wie im letzten Jahr verhindern. Der Bernsdorfer rassistischen Gemeinschaft, die beispielhaft für deutsche Verhältnisse steht, sagen: das war - Gegengewalt gegen Rassismus. Freiheit für Tung!"
Aufruf:  http://germany.indymedia.org/2001/11/10969.html

Freiheit stirbt mit Sicherheit - Kein rassistisches Zuwanderungsgesetz, keine Sicherheitsgesetze!
Protestkundgebung vor dem Bundesinnenministerium in Berlin
Montag: 10.12.2001, 14.00 Uhr, Alt-Moabit 101d; U-Bahn Turmstr.
Aufruf:  http://www.materialien.org/news/freiheit101201.html

 

02.12.2001
AG3F   [Email] [Aktuelles zum Thema: Antirassismus]  Zurück zur Übersicht

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