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Schweiz/Spanischer Staat/BRD: Freiheit fuer Gabriele Kanze!

Freiheit fuer Gabriele Kanze!

Gabriele Kanze wurde am 14. M?rz 2002 bei der Einreise von der BRD in die Schweiz verhaftet. Gegen sie liegt bereits seit 1995 ein internationaler Haftbefehl vor. Die Justiz des spanischen Staates wirft ihr Unterstuetzung der ETA vor. Konkret wird Ihr vorgeworfen, eine Wohnung angemietet zu haben, welche angeblich von Mitgliedern des damaligen ETA-Kommandos Barcelona genutzt wurde. Die Hinweise auf diese Wohnung wurden nach der Verhaftung eines Mitglieds des Kommandos unter Folter erpresst.
Gabriele konnte seit diesem Zeitpunkt die BRD nicht verlassen, ohne dabei Gefahr zu laufen, festgenommen zu werden.
Ihr Partner und Mann Benjamin Ramos Vega, dem ebenfalls Unterstuetzung des Kommando Barcelona vorgeworfen wird, war bereits 1995 in Berlin verhaftet und 1996 an den spanischen Staat ausgeliefert worden. Die BRD billigte damit eine Auslieferung ausschließlich basierend auf o.g. belastenden Vorwuerfen, die unter Folter zustande kamen, und verzichtete letztendlich auch auf die Einhaltung eines vom Berliner Kammergericht aufgestellten Forderungskatalogs, der die Unversehrtheit von Benjamin garantieren sollte. Die spanische Justiz verurteilte ihn vor dem Hintergrund der gleichen Anklagepunkte, die jetzt Gabriele Kanze vorgeworfen werden - im Kern die Unterstützung des ETA Kommandos Barcelona - zu ueber 11 Jahren Knast. Seit Sommer letzten Jahres ist die Haft aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes ( Benjamin ist an AIDS erkrankt) unterbrochen. Er muss sich staendigen aerztlichen Kontrollen unterziehen, da er im Falle einer Verbesserung seines Gesundheitszustandes seine Strafe fortsetzen muss.
Gabriele wurde nach ihrer Verhaftung in das Untersuchungsgefaengnis von Flums im Schweizer Kanton St. Gallen verlegt. Ein Auslieferungsersuchen der spanischen Justiz liegt vor, dieses wird von der Justizbundesanstalt der Schweiz bearbeitet. Der Antrag aus Madrid basiert vollstaendig auf Fakten und Anschuldigungen, die bereits im Prozess gegen Benjamin Ramos Vega angewandt wurden. Einige dieser Vorwuerfe wurden damals von der Audiencia Nacional bereits fuer nicht tauglich erklaert. Die Schweizer Justiz wird in den naechsten Monaten neben der formellen Richtigkeit des Antrags die Frage der Einhaltung der Menschenrechte durch die spanische Justiz ueberpruefen. Im Auslieferungsverfahren wird also auch die Frage der Verwendbarkeit von Beweisen, die unter Folter zustande gekommen sind, geprueft werden. Eine endgueltige Entscheidung ueber den Auslieferungsantrag ist vorraussichtlich erst fuer Ende dieses Jahres zu erwarten.
Fuer die Dauer der Auslieferungshaft wurden offiziell keine verschaerften Haftbedingungen gegen Gabriele angeordnet. Der Umstand jedoch, das sie in einem Gefaengnisneubau mit 30 Zellen als einzige Frau inhaftiert ist - ausser ihr sitzen dort derzeit noch acht Maenner ein - fuehrt dazu, das sie vollstaendig vom sonstigen Knastalltag isoliert ist. Das bedeutet, die einzigen Personen, zu denen sie drinnen derzeit direkten Kontakt hat, sind die Bullen und Schliesser. Ihre Post wird zensiert, die Briefe, die sie an Benjamin geschrieben hat, sind bisher noch nicht angekommen. Gabriele konnte die Verlegung in einen anderen Knast beantragen, lehnt dies jedoch bisher ab, da sie eine weitere Verschlechterung ihrer Haftbedingungen befuerchtet.
Ihr geht es den Umstaenden entsprechend schlecht, und um so groesser ist die Notwendigkeit der Unterstuetzung von Aussen. Gabriele freut sich ueber Post - und insbesondere auch ueber Buecher -von Aussen !

Ihre Anschrift im Knast lautet:

Gabriele Kanze
c/o Untersuchungsgefaengnis
Bergstr. 22
CH 8890 Flums
Schweiz


Natuerlich wird zu Ihrer Unterstuetzung viel Geld benoetigt. Spenden gehen auf das Soli-Konto der

Rote-Hilfe OG Berlin,
Konto Nr. 7189 590 600,
Berliner Bank ( BLZ 100 200 00 ),
Stichwort: Gabriele


Freiheit fuer Gabriele Kanze ! - Keine Auslieferungen an den spanischen Staat!
Freiheit fuer alle politischen Gefangenen!

Kontakt zum Berliner UnterstuetzerInnenbuendnis:
Entweder e-mail an  irrintzi@nadir.org, oder Post an:
Rote Hilfe e.V., OG Berlin, c/o Infoladen Intercambio, Kreutziger Stra?e 18, 10247 Berlin

 

16.06.2002
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