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Wien: Wieder Razzia gegen AfrikanerInnen

Wieder eine Razzia gegen AfrikanerInnen.
Schluss mit den rassistischen Säuberungsaktionen!

Wieder eine Razzia, diesmal am Westbahnhof, um 18.00 Uhr und um 23.00 Uhr.
145 BeamtInnen, eine Razzia gegen die angebliche "Dealerszene" unter Leitung
von Oberstleutnant Rabensteiner. Cirka 50 Verhaftete. Hunde, Handschellen,
Menschenrechtsbeirat.

Oberstleutnant Rabensteiner, der berüchtigte Ober-Rassisten-Rambo im
Einsatz, bekannt von der Operation Spring, Zohmanngasse und anderen
Überfällen auf AfrikanerInnen und DemonstrantInnen, sowie aus diverseren
Disziplinarverfahren. Der Einsatz war eine Razzia gegen AfrikanerInnen. Am
Westbahnhof und auf der Mariahilferstrasse verbringen viele AfrikanerInnen
ihre Zeit. Wie leben AfrikanerInnen in Österreich? Wie leben AsylwerberInnen
in Österreich? Ohne Bundesbetreuung, das heisst ohne Geld, ohne Unterkunft,
mit Arbeitsverbot, ohne Perspektiven? Unterschlupf finden sie bestenfalls in
Heimghettos auf engem Raum, dann und wann bei FreundInnen, oder sie bleiben
auf der Strasse auf der Strecke. Im Sommer sind öffentliche Plätze beliebt
als Treffpunkt, wie eben Parks, Bahnhöfe. Um diese Orte zu erreichen müssen
sie öffentliche Verkehrsmittel benützen.
Mittellose AfrikanerInnen sind sichtbar!

Erwünscht sind Menschen aus anderen Ländern als billige Arbeitskräfte,
ansonsten sollen sie zu Hause bleiben und unsichtbar. Menschen aus anderen
Ländern bekommen hier keine Chance. Sie werden auf die Strasse gestellt. Es
geht nicht mehr um ein besseres Leben, es geht ums nackte Überleben. Die
Menschen auf der Strasse versuchen nur eins: zu überleben. Für Menschen ohne
Rechte ist nicht mehr relevant, was legal oder illegal ist. AfrikanerInnen
sind sichtbar. Warum stören sichtbare AfrikanerInnen?

Am Westbahnhof: wieder eine Säuberungsaktion unter dem Deckmantel
"Bekämpfung der Drogenkriminalität". Eine Säuberungsaktion unter vielen.
Türken, Jugoslawen, Roma, Afrikaner in Parks und anderen öffentlichen
Plätzen sind ständige Kontrollen und Verhaftungen ausgesetzt. Das Klima in
Österreich ist auch im Sommer eisig. Das Klima hat einen Namen: Rassismus.

Wir wollen nicht in einem rassistischen Klima leben. Wir wollen uns bewegen
und leben, egal welche Hautfarbe, welche Sprache, welches Geschlecht. Wir
wollen Lebensqualität. Meine Lebensqualität ist solange schlecht, solange es
anderen schlecht geht. Wir haben es satt, immer wieder Meldungen von
Säuberungsaktionen und anderen rassistischen Übergriffen zu leben und uns zu
denken, wie furchtbar das ist. Was fällt uns ein, welche Ideen gibt es?
Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir? Es braucht Stellungnahmen,
Solidarität, Vernetzung und Unterstützung!


GEMMI
e-mail:  gemmi@t0.or.at
 http://www.no-racism.net/gemmi/gemmi_index.htm

P.S.
Infoveranstaltung zum (noch nicht rechtskräftigen) Freispruch von Emmanuel
C., dem angeblichen Oberboss der bei der Operation Spring verhafteten
Afrikaner.
Mit RA Dr. Lennart Binder (Verteidiger von Emmanuel C.)
Hintergrundinformationen Gemmi
Dienstag 27. August um 19.00
Amerlinghaus Stiftgasse 8 A-1070 Wien

 

06.08.2002
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