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Gegen globales Migrationsmanagement


presseerklärung

europaweiter aktionstag:
volle freizügigkeit gegen globales migrationsmanagement

initiativen aus verschiedenen europäischen städten werden zwischen dem
11.
und 19. oktober vielfältige aktionen durchführen, um gegen die
repressive
vereinheitlichung und ausweitung der europäischen asyl- und
migrationspolitik zu protestieren.
die im netzwerk "noborder" zusammengeschlossenen gruppen demonstrieren
einerseits gegen abschiebegefängnisse, lager und neue verschärfungen des
grenzregimes.
zum anderen gerät dieses jahr erstmals eine international arbeitende
agentur
ins fadenkreuz der aktivistInnen: die iom (international organisation of
migration), die in genf ihren hauptsitz hat, aber weltweit über hundert
niederlassungen unterhält.
"im auftrag und interesse der europäischen regierungen fördert und
initiiert
iom zahllose projekte der kontrolle, kriminalisierung und unfreiwilligen
rückführung von illegalisierten flüchtlingen und migrantInnen",
berichtet
rosa kemper von einer noborder-gruppe in berlin. "unter dem deckmantel
der
bekämpfung von frauen- und menschenhandel", so kemper weiter, "geht es
iom in erster linie um die zerschlagung der fluchtwege, wie ihre
programme
z.b. in der ukraine eindeutig belegen."
darüberhinaus wird der iom vorgeworfen, z.b. für die spanische regierung
billige arbeitskräfte in ecuador anzuwerben, oder die gruppe der roma
aus
westeuropa beseitigt zu haben (roma national congress). sowohl amnesty
international wie auch BBC journalisten und die
menschenrechtsorganisation
refugee collective action werfen der iom
angesichts ihrer rolle in australien den bruch der genfer
flüchtlingskonvention vor, indem sie auf nauru das wohl fürchterlichste
flüchtlingslager weltweit einrichteten und betreiben.
iom stehe also für beide seiten des sogenannten migrationsmanagements:
für eine brutale ausgrenzungspolitik gegenüber den "unerwünschten
immigrantInnen", deren internierung und abschiebungen sowie für die
rekrutierung und ausbeutung "nützlicher (saison-) arbeiterInnen".

vor diesem hintergrund wird sich die iom im genannten zeitraum mit
protesten
in wien, helsinki, kiew, moskau, london und berlin konfrontiert sehen,
u.a.
werden auch kundgebungen vor einzelnen büros stattfinden.
in warschau wird eine aktion die mit dem eu-beitritt verbundenen neuen
visa-restriktionen kritisieren.
und in dover sowie sangatte, also am kanal zwischen frankreich und
england,
werden demonstrationen auf die unmenschliche situation in den
abschiebegefängnissen sowie die rolle der iom dabei hinweisen.

weitere informationen:  http://www.noborder.org
kontakt  iom@noborder.org
fon 06181-184892

 

09.10.2002
AG3F   [Email] [Aktuelles zum Thema: Antirassismus]  Zurück zur Übersicht

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