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Kopenhagen: Infos zum EU-Gipfel

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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INHALT
- Übersicht über die geplanten Aktivitäten
- Presseerklärung der Kampagne "Kopenhagen2002"
- Aufruf:"Internationale Solidarität statt kapitalistische Globalisierung
"
- Grenz-Infopunkt in Flensburg
- Infotelefon / Ermittlungsauschuss in D und DK
- Rechtshilfetipps für Dänemark
- Links

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KOPENHAGEN 2002 / KØBENHAVN 2002
EU-Gipfel in Kopenhagen, 12.-15. Dezember
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Zwischen dem 12. und 14. Dezember findet im dänischen Kopenhagen der
Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs statt. Parallel dazu
organisieren verschiedene Gruppen, Organisationen und Bündnisse
vielfältige Protestaktionen und Veranstaltungen um auf die Auswirkungen
der EU-Politik aufmerksam zu machen und eine gerechte Globalisierung
einzufordern. Naja, und die Initiative "Stop Unionen" geht für den
EU-Austritt Dänemarks auf die Straße.

In diesem Rundbrief geben wir zum größten Teil Texte von der
Kampangenseite kopenhagen2002.de wieder. Diese Seite möchten wir Euch
wärmstens empfehlen. Da seit dem 6. Dezember Dänemark die Grenzkontroll
en
nach Deutschland und Schweden wieder eingeführt hat, solltet ihr
vielleicht einen Blick auf die dort vorgestellte Infrastruktur für die
Grenzüberschreitung werfen, falls ihr vorhabt nach Kopenhagen zu reisen.

Warme Füße, wünscht
- infogruppe gipfelsoli


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ZEITPLAN

Hier ist ein grober Überblick über die geplanten Gegenaktivitäten. Einen
ausführlichere Beschreibung der Aktivitäten findet ihr bei
kopenhagen2002.de oder auf den Seiten der jeweiligen VeranstalterInnen-
gruppen (s. Links am Ende dieses Rundbriefes).


-- NGO-Forum --

13.12. Fr bis 15.12. So - Architekturschule, Danneskiold Samsoes Alle, Holmen
Diskussionen, Workshops, Seminare, kulturelle Veranstaltungen. Das Programm
gibt es unter www.ngoforum2002.dk


-- 12.12. Donnerstag --

19:00 Uhr - Blågårdens medborgarhus, Norrebro
Veranstaltung: "Unwished guests of Fort Europe - Refugees and illegal
immigrants in EU", veranstaltet von der Initiative für ein anders Europa.


-- 13.12. Freitag --

ab 0:00 Uhr bis 23:59 - dezentral
Von Globale Rødder u.a. initierter Aktionstag.

ca. 11:00 Uhr
"Massenhafte Aktion des sozialen Ungehorsams" vor dem Tagungszentrum.

17:00 Uhr - Enghave Plads
Von der Initiative für ein anderes Europa organisierte Demonstration
"gegen Rassimus und die Festung Europa".

19:00 Uhr - TIB 27, Möllegade 26, Valby
Internationales syndikalistisches Treffen


-- 14.12. Samstag --

11:00 Uhr - Christiansborg Slotplads
Von der Initiative für ein anderes Europa organisierte Internationale
Demonstration. Verschiedene Blöcke mit unterschiedlichen Parolen/
Aufrufen.

13:30 Uhr - Vesterbrov Torv
Demonstration "Gegen den Polizeistaat Europa" der Anarchist Federation.

auch 13:30 Uhr - Enghaveparken
"People's Meeting / Folkemøde" des NGO Forums Stop Volden. Anschliessend
Musik und Kultur.


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PRESSEERKLÄRUNG DER KAMPAGNE "KOPENHAGEN2002"
7.12.2002

Die Kampagne Kopenhagen2002 -  http://www.kopenhagen2002.de - mobilisiert
aus Norddeutschland zu den Protesten und Aktionen gegen den EU-Gipfel in
Kopenhagen. Wir organisieren u.a. die Anreise mit Bussen und werden an
verschiedenen Demonstrationen und Aktionen in Kopenhagen aktiv teilnehmen.

Kopenhagen2002 kritisiert scharf die Ankündigungen der dänischen
Regierung, für die Zeit des Gipfels das Schengener Abkommen außer Kraft
zu
setzen und die Anreise von DemonstrantInnen zu erschweren bzw. zu
verhindern. Es offenbart den undemokratischen Charakter der EU, dass zwar
immer mehr Entscheidungen auf der europäischen Ebene getroffen werden, die
teilweise tief in das Leben der Bevölkerung eingreifen, gleichzeitig aber
nicht einmal das fundamentale Grundrecht der Demonstrationsfreiheit in
Europa garantiert ist.

Wir weisen die Panikmache vor angeblich anreisenden Gewalttätern scharf
zurück und verweisen darauf, dass bei den zurückliegenden Gipfeln in
Göteborg und Genua die Polizei jeweils die Hauptverantwortung für die
Eskalation der Situation getragen hat. Kopenhagen2002 unterstützt das
Aktionskonzept der dänischen Gruppe Globale Rødder - www.disobedience.d
k-, das auf gewaltfreiem sozialen Ungehorsam beruht.

Am Schluß dieser eMail finden Sie auch unseren Aufruf für die Aktionen
gegen den Gipfel, der in Kurzfassung auch unsere Kritik an der EU und
ihrer Politik enthält.

Ausführliche und aktuelle Informationen erhalten Sie über unsere
Internetseite www.kopenhagen2002.de Presseinformationen von Kopenhagen2002
gehen Ihnen ab jetzt regelmäßig per eMail zu. Wollen Sie aus dem
Presseverteiler gestrichen werden oder eine andere eMailadresse angeben,
teilen Sie uns dies bitte kurz mit:  press@kopenhagen2002.de

mit freundlichen Grüßen

Christoph Kleine
Pressesprecher

P.S.: Gern stehe ich Ihnen auch persönlich für Auskünfte und Interviews zur
Verfügung: (+49) 0172 - 900 61 61

INTERNATIONALE SOLIDARITÄT STATT KAPITALISTISCHE GLOBALISIERUNG

Vom 12.-13. Dezember 2002 wird in Kopenhagen ein EU-Gipfel stattfinden.
Während sich bei diesen Gipfeltreffen die führenden PolitikerInnen der EU
hinter Polizeitruppen verschanzen, protestieren zehntausende Menschen mit
vielfältigen Aktionen und Demonstrationen gegen die herrschende Politik
und entwickeln auf Gegengipfeln ihre Vorstellungen für ein anderes Europa
und eine andere Welt.

Wir rufen dazu auf, auch in Kopenhagen deutlich zu machen, dass wir das
EU-Europa der rassistischen Abschottung, der Militarisierung, des
Sozialabbaus und des Neoliberalismus ablehnen. Denn die EU verwirklicht
nicht - wie gern behauptet - die Prinzipien von Frieden, Demokratie und
sozialer Gerechtigkeit:

a.. Während innerhalb Europas die Grenzkontrollen (scheinbar) abgebaut
sind, werden die Außengrenzen mit militärischen Mitteln gegen
EinwanderInnen abgeschottet. Dieser unerklärte Krieg hat bereits tausende
Menschen das Leben gekostet.

b.. Während sich die EU ihrer demokratischen Prinzipien rühmt, sind d
ie
Institutionen und Entscheidungsstrukturen der EU fast vollständig der
demokratischen Kontrolle entzogen.

c.. Während vom Frieden geredet wird, baut die EU gleichzeitig eine
60.000 SoldatInnen umfassende Interventionstruppe für weltweite
militärische Einsätze auf. Der "Kampf gegen den Terrorismus" dient schon
heute als Vorwand für Kriegseinsätze in aller Welt.

d.. Während von sozialer Sicherheit geredet wird, verpflichten
europäische Abkommen die Mitgliedsländer auf eine Politik des Sozialabbaus
und des Ausverkaufs öffentlicher Leistungen.

In ihrem Kern ist die EU nichts weiter als ein Projekt zur Durchsetzung
von Kapitalinteressen. Ihre gegenwärtige Politik ist Teil des weltweiten
neoliberalen Angriffs auf soziale Errungenschaften und demokratische
Rechte, der uns unter dem Begriff "Globalisierung" als unvermeidlich
verkauft werden soll.

Eine soziale Gegenmacht, die diesem Angriff Paroli bieten kann, muss sich
gleichfalls auf europäischer und globaler Ebene organisieren. Ein Schritt
für den Aufbau dieser Gegenmacht sind breite, internationale Proteste
gegen den EU-Gipfel im Dezember. Auf nach Kopenhagen!

Kopenhagen2002

Kopenhagen2002 ist eine Kampagne von AVANTI - Projekt undogmatische Linke.
Kontakt:  press@kopenhagen2002.de Telefon: (+49) 0172 - 900 61 61
(Christoph Kleine, Pressesprecher)

Kopenhagen2002 is a campaign by AVANTI - Projekt undogmatische Linke.
Contact:  press@kopenhagen2002.de Telephon: (+49) 0172 - 900 61 61
(Christoph Kleine, press contact)


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GRENZ-INFOPUNKT IN FLENSBURG

Flensburger EU- und Kapitalismus-GegnerInnen bereiten sich seit längerem
gemeinsam darauf vor, Euch in Flensburg einen Grenz-Infopunkt anzubieten.
Herzlich Willkommen!


Am Grenz-Infopunkt in Flensburg gibt es:
* Informationen über Anreise-Modalitäten
* die Möglichkeit zusammen weiterzufahren (seid bitte nach Möglichkeit
Donnerstag und Freitag jeweils bis 15.30 Uhr in Flensburg!)
* zwischen 11 Uhr und 22 Uhr Versorgung mit lecker Essen und Trinken
* wenn nötig, Schlafplätze

Wegbeschreibung:

Autobahn A7 Richtung Flensburg, Abfahrt Flensburg/Glücksburg/Husum rechts
auf die B200 Richtung Flensburg, dann Abfahrt Zentrum, dort an der 1.
Ampel rechts Richtung Zentrum, nach ca. 800m liegt auf der linken Seite
die Exe.

Der Infopunkt wird ab DONNERSTAG den 12.12.2002, ab 12 Uhr bis Freitagabend
rund um die Uhr, besetzt sein.


HAFERMARKT, Heinrichstrasse 8

Für Leute die schon vor Donnerstag nach Flensburg kommen, hat der
HAFERMARKT seine Pforten geöffnet. Hier wird es am DIENSTAG und MITTWOCH,
jeweils ab 18 Uhr VOKÜ geben. Außerdem findet am Mittwoch im Hafermarkt
ein KONZERT statt, mit: 68 Dreadlocks Pommes Brutal, Karacho

Wegbeschreibung: Autobahn A7 Richtung Flensburg, Abfahrt
Flensburg/Glücksburg/Husum rechts auf die B200 Richtung Flensburg, dann
Abfahrt Zentrum, dort an der 1. Ampel rechts Richtung Zentrum, immer
gerade aus, ueber mehrere Ampeln, dann folgt eine Linkskurve, in dieser
Kurve gerade aus unter der alten Eisenbahnbrücke durch, jetzt seid ihr in
der Heinrichstr., nach ca. 300m sind auf der linken Seite 3 bunte Häuser
zu sehen, das ist der Hafermarkt.

[kopenhagen2002.de]

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INFOTELEFON

0175 - 2 57 56 90
(Achtung - Nummer aus technischen Gründen geändert!)

Für alle Fragen Eure Fragen zur Anreise, den Aktionen, der Unterbringung
usw. steht ab Freitag, 6.12.2002 das Infotelefon von Kopenhagen2002 zu
Verfügung. Wir sind dort täglich von 17 - 21 Uhr erreichbar. Ansonsten
läuft eine Mailbox. Ab Mittwoch, dem 11.12.2002 sind wir dann täglich
von 10 - 22 Uhr erreichbar.

Insbesondere solltet Ihr Euch beim Infotelefon melden, wenn Ihr plant,
über Flensburg zu reisen und Euch evtl. dem gemeinsamen Grenzübertritt
bzw. Konvoi anzuschließen.


Das Infotelefon ist NICHT für rechtliche Fragen zuständig. Bitte habt auch
Verständnis, dass wir am Telefon keine langen Diskussionen führen können
und nur öffentlich zugängliche Informationen weitergeben können.
PressevertreterInnen werden an unsere Pressegruppe weiterverwiesen.

ERMITTLUNGSAUSSCHUSS (EA)

040- 43 27 87 78 (Hamburg)
0461 - 909 16 10 (Flensburg)

Für die An- und Abreise zu den Aktionen in Kopenhagen gibt es einen
Ermittlungsausschuss (EA) mit Telefon-Nummern in Hamburg und Flensburg.
Der EA kümmert sich um rechtliche Hilfestellung für alle, die bei der An-
oder Abreise von/nach Kopenhagen in Deutschland Probleme durch die
Staatsmacht bekommen.

Für Vorfälle in Dänemark ist der EA in Kopenhagen zuständig, den Ihr unter
(+45) 23 39 21 69 erreicht.

Der deutsche EA wird ab Mittwoch, dem 11. Dezember, 18 Uhr rund um die Uhr
besetzt sein. Ab sofort läuft bereits ein Anrufbeantworter.


In welchen Fällen sollt Ihr den EA anrufen?

* Wenn Ihr bereits im Vorfeld der Gipfelaktivitäten Meldeauflagen bzw. ein
Ausreiseverbot bekommen solltet.

* Wenn Ihr im Zusammenhang mit der Kopenhagen-Mobilisierung festgenommen
werdet, Vorladungen oder ähnliches bekommt.

* Wenn Ihr bei der Anreise nach Kopenhagen oder bei der Rückreise in
Deutschland festgenommen werdet oder Festnahmen miterlebt bzw. beobachtet
habt.

Kleingruppen, die sich für die An- und Abreise beim EA anmelden wollen,
können zum Info-Café der Roten Hilfe am 11.12.2002 in der Brigittenstr.5,
Hamburg kommen!

[kopenhagen2002.de]

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RECHTSHILFETIPPS FÜR DEMONSTRATIONEN UND AKTIONEN IN DÄNEMARK

[ Diese "Bustcard" ist die deutsche Übersetzung einer kleinen Rechts-
hilfebroschüre herausgegeben von Anarchist Black Cross Kopenhagen in
Zusammenarbeit mit der Rechtsgruppe, Juni 2002.
Unter  http://www.anarchistblackcross.dk/ findet Ihr diese Broschüre in
diversen Dateiformaten zum runterladen und ausdrucken. Ausserdem gibt es
neben dem dänischen Orginal noch weitere Übersetzungen in Englisch,
Spanisch, Französisch, Schwedisch und Norwegisch. ]


BUSTCARD

Das Folgende ist eine kurze Beschreibung deiner Grundrechte. Es sind auch
noch einige Ratschläge dabei, die bei einer Konfrontation mit der
dänischen Polizei und Justiz nützlich sein können.

Mitgeführte Gegenstände (In deinen Taschen):

Das Mitführen von Messern, länger als 7 cm, oder Messern, die mit einer
Hand geöffnet werden können, Steinschleudern, Tränengas-Sprays, alle
Formen von Schlagwaffen und euphorisierenden Wirkstoffen (incl. Haschisch)
gilt in Dänemark als Gesetzesverstoß und ist damit strafbar.

Vermummungsverbot:

In Dänemark ist es gesetzwidrig, sich auf Demonstrationen in irgend einer
Weise zu maskieren oder zu vermummen. Darüber hinaus wurde das Gesetz so
formuliert, dass du bereits für den "Versuch das Gesetz zu brechen"
festgenommen werden kannst. Das bedeutet, dass du theoretisch von der
Polizei festgenommen werden kannst, weil du ein Halstuch in der Tasche
mitführst. Du musst dich nicht ein Mal unbedingt in einer Demonstration
befinden, es reicht bereits, dass die Polizei "vermutet", dass du auf dem
Weg zu einer bist. Das Gesetz ist immer noch relativ neu und die Polizei
hat bis zu der Stunde in der diese Zeilen geschrieben werden noch
niemanden für den "Versuch" der Übertretung des Vermummungsverbotes
festgenommen.

Wenn die Polizei dich stoppt:

bist lediglich verpflichtet deinen vollen Namen, Nationalität, deinen
offiziell gemeldeten Wohnsitz und dein Geburtsdatum zu nennen. Nichts
anderes!

Leibesvisitation:

Die Polizei darf nur dann eine Leibesvisitation an dir durchführen, wenn
du festgenommen worden bist. Ihre Vorgehensweise um diese Gesetzeshürde zu
umgehen besteht darin, dir illegalen Waffenbesitz vorzuwerfen, und
wenn/falls sie dann nichts bei dir finden, entfällt damit der Vorwurf
wieder. Dies ist vom Prinzip her eine gesetzeswidrige Festnahme, aber ein
Richter wird immer davon ausgehen, dass der polizeiliche "Verdacht"
hinsichtlich Waffenbesitzes wohlbegründet war, daher ist die Aussicht auf
Erstattung / Wiedergutmachung annähernd gleich Null.

Frauen sollten darauf bestehen von einer weiblichen Bediensteten
durchsucht zu werden. Die Polizei kann dies allerdings ablehnen, wenn sie
der Auffassung ist, dass "es nicht möglich ist", einen weiblichen Kollegen
hinzuzurufen.

Wenn du festgenommen wirst:

hast du immer noch ausschließlich die Pflicht, der Polizei deinen Namen,
Nationalität, Geburtsdatum und den offiziell gemeldeten Wohnsitz zu
benennen. Du wirst zu einer Polizeiwache gebracht und in einer
Gewahrsamszelle eingesperrt werden. Du hast das Recht auf ein Telefonat,
aber die Polizei wird es dir oft verweigern oder dir anbieten, es für dich
vorzunehmen. Du hast das Recht auf ärztliche Hilfe wenn du zu Schaden
gekommen oder auf Medikamente angewiesen bist.

Die Polizei wird dich zu irgend einem Zeitpunkt befragen / verhören
wollen. Erzähle ihnen, dass du dich nicht äußern willst. Denke daran, dass
die Polizei ausschließlich daran interessiert ist, Beweise gegen dich und
vielleicht gegen deine Freunde zu sammeln. Du hast das Recht zu schweigen,
nutze es. Du bist auch nicht dazu verpflichtet, dich in irgend einer Weise
zu den dir gegenüber erhobenen Vorwürfen zu äußern oder irgend etwas zu
unterschreiben, also tu es nicht.

Wenn du unter 18 Jahren alt bist, wird die Polizei Kontakt zu deinen
Eltern aufnehmen und bei dem Versuch eines Polizeiverhöres wird oft eine
Person der Sozialbehörde anwesend sein. Diese Person ist nicht dein
Freund, und sie oder er wird versuchen, dich dazu zu bringen, auf die
Fragen der Polizei zu antworten. Tu es nicht. Wenn du unter 15 Jahren alt
bist, darf die Polizei dich überhaupt nicht einsperren, was sie allerdings
trotzdem oft tun.

Bist du nach 24 Stunden (nach 72 Stunden bei nicht-dänischen
Staatsbürgern) immer noch im Polizeigewahrsam, musst du einem Richter
vorgeführt werden - was "grundlovsforhør" genannt wird - oder freigelas
sen
werden. Der Richter kann die Ingewahrsamnahme entweder auf weitere (3x24)
72 Stunden verlängern, dich frei lassen oder dich in Untersuchungshaft -
was "varetægstfængsle" genannt wird - nehmen.

Anwälte

Es ist immer eine gute Idee, die Namen von einem oder mehreren guten
Anwälten zu kennen. Wenn du dich an einem neuen Ort befindest, erkundige
dich bei den dort lebenden Leuten, ob sie irgendwelche guten Anwälte
kennen. Im Großraum Kopenhagen sorgt [z.B.] das ABC und "Retsgruppen"
dafür, dass Namen guter Anwälte für Aktivisten zur Verfügung stehen
.

Du hast das Recht darauf, einen Anwalt bei dem polizeilichen Verhör dabei
zu haben, aber solange du dich nicht äußerst, wirst du auch keinen
benötigen.

Wenn du den Eindruck hast, dass die Polizei dich dem Richter zum
grundlovsforhør gegenüberstellen will, solltest du die Polizei darüber
informieren, welchen Anwalt du zu deiner Verteidigung haben willst und
darauf bestehen, dass sie dies im Polizeibericht niederschreiben. Die Wahl
deines eigenen Anwalts beeinflusst das grundlovsforhør nicht wirklich,
weil der Richter fast immer dem Polizeiankläger folgt. Aber für die
nachfolgenden Rechtsverfahren ist es sehr wichtig, dass du einen Anwalt
hast, dem du zutraust, deine Sache angemessen auszuführen.

Die Untersuchungshaft:

Wenn du dazu verurteilt wurdest, in Untersuchungshaft zu verbleiben, wirst
du gewöhnlich für mindestens eine, jedoch maximal 4 Wochen im Gefängnis
verbleiben, bevor du erneut einem Richter vorgeführt werden wirst. Der
soll dann darüber befinden, ob die U-Haft verlängert werden soll. Es
besteht die Gefahr, dass du isoliert wirst. Als Sicherheitsverwahrter
wirst du sehr begrenzte Möglichkeiten für Kontakte nach außen haben,
Besuche wird es selten oder gar nicht geben und die Polizei wird deine
Briefpost (sowohl ein- als auch ausgehende) lesen um zu sehen, ob dort
etwas geschrieben steht, dass dich noch weiter belasten könnte.

Wenn du in U-Haft bist, ist es außerordentlich wichtig, dass du die
Hoffnung nicht verlierst. Vergegenwärtige dir, dass es draußen Freunde
gibt, die für deine Freilassung arbeiten. Das System versucht die
Isolation und Ungewissheit zu nutzen, um dich zu zerbrechen. Versuche also
stark und konzentriert zu bleiben, auch wenn es hart sein kann.

Hausdurchsuchung:

Wenn du als Verdächtiger in einer Sache verhaftet wurdest, bei der die
Polizei davon ausgeht, dass sie die eine oder andere Form von Planung
erfordert hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Zuhause
[Meldeadresse] durchsucht werden wird.

Als Zimmergenosse oder Bewohner dieser Meldeadresse ist es daher sehr
wichtig, sich der erhöhten Gefahr einer polizeilichen Hausdurchsuchung
bewusst zu sein. Wenn der Polizei nicht die Tür geöffnet wird, haben sie
das Recht die Tür einzuschlagen.

Abschiebung:

Die dänischen Behörden sind sehr eifrig wenn es darum geht, nicht-dänische
Staatsbürger bei Gesetzesübertretungen aus dem Land zu schmeißen, auch
wenn es sich lediglich um kleinere Delikte handelt. Es ist bei
verschiedenen Anlässen bekannt geworden, dass sie Leute festgenommen,
ihnen eine Verwarnung für lächerliche Delikte ausgesprochen und sie dann
abgeschoben haben.

Abschließende Worte:

Dies sind deine Rechte, sie sollten von der Polizei, den Gerichten und dem
Gefängniswesen respektiert werden, was oft nicht der Fall ist. Die Polizei
übt unnötige Gewalt aus, wirft dir Vergehen vor, die du nicht begangen
hast und lügt vor Gericht. Die Richter werden dich verurteilen, nicht auf
der Grundlage von Beweisen gegen dich, sondern wegen vorheriger Delikte
und deinem Aussehen. Und Gefängnisbedienstete werden versuchen, eine
annähernd hoffnungslose Situation noch unerträglicher zu machen. Lass dich
von ihrem Terror nicht unterkriegen. Vergegenwärtige dir, dass sie ihre
eigenen Regeln brechen um ihr System aufrecht zu erhalten. Es ist ihre Art
von Gerechtigkeit, nicht unsere.

[ ABC København,  abc-kbh@animail.net,  http://www.anarchistblackcross.dk/]

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LINKS

Vorweg, indymedia denmark gibt's nicht ;-)

-- Dänische Seiten --

 http://www.cph2002.org/
[dk][en] Initiativet for et andet Europa (Initiative für ein anderes
Europa). Dachorganisation aus linken Parteien, Organisationen und
Gewerkschaften. Organisiert Demonstrationen und Konferenzen im Rahmen der
Aktion gegen den EU-Gipfel.

 http://www.disobedience.dk/
[dk][en][de][es] Seite des Netzwerkes Globale Rødder. Organisiert Aktionen
des massenhaften Ungehorsam gegen die neoliberale Ordnung. Bereitet
Aktionen für den Gipfel im Dezember vor.

 http://www.ngoforum2002.dk/
[dk][en][de][fr][es][it] NGO Forum Stop Volden (Stoppt die Gewalt).
Zusammenschluss aus z.Zt. 45 Organisationen, die die Proteste gegen den
Gipfel koordinieren.

 http://www.resist2002.dk/
[dk][en][de] Anarkistiske Føderation (Anarchistische Föderation).
Organsiert die Demonstration "Gegen den Polizeistaat Europa".

 http://ue2002.dk/
[en][dk][fr] Stop unionen - Dachorganisation für den Austritt Dänemarks
aus der EU.


-- Deutsche Seiten --

 http://www.kopenhagen2002.de/
[de][en] Deutsche Mobilisierungseite der Gruppe Avanti. Übersicht zu den
geplanten Protestaktionen, Infos zu Mitfahrgelegenheiten, Rechtshilfetips,
Links und Infomaterial. Die Kampanenzeitungen, die dort heruntergeladen
werden oder bestellt werden kann, ist sehr zu empfehlen.

 http://eu2002.tk/
[de] Mobilisierungsseite der Anitfa Nordost aus Berlin.


-- Sonstiges --

 http://www.eu2002.dk/
[dk][en][fr] Offizielle Webseite zu der dänische EU-Ratspräsidentschaft
.

 http://www.copenhagenpolice.dk/
[dk][en] Pressestelle der kopenhagener Polizei. Pressemitteilungen, Fotos
vom Fuhrpark.

 http://www.modkraft.dk/ [dk] Linkes Webportal auf dänisch. Die dortige
Linkseite (z.T. auf englisch) zu dem EU-Gipfel ist hier:
 http://www.modkraft.dk/tema.php?opvis&tid18

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gipfelsoli disclaimer

Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.

Kontakt, Kritik, Beiträge:  gipfelsoli@nadir.org

 

11.12.2002
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