nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Köln: Erneute Räumung des Bauwagenplatzes im Köln-Mülheimer Hafen

(Erneute) Räumung des Bauwagenplatzes im Köln-Mülheimer Hafen

Liebe Interessierte, liebe Hasis, weniger liebe Spitzel,

Seit dem 23. Januar diesen Jahres gab es eine einstweilige Verfügung, die
die juristische Person (oder eher Unperson) der "Pächtergemeinschaft in Gründung" gegen uns, die BewohnerInnen des Geländes erwirkt hat, bezüglich einer Räumungsanordnung.
Diese einstweilige Verfügung hat der zuständige Richter durchgehen lassen,obwohl eine eidesstattliche Versicherung bereits im Januar abgegeben wurde, die besagte, dass wir das Gelände auch während des Hochwassers nicht verlassen haben, sondern nur unsere bewegliche Habe aus der Reichweite eben des Hochwassers manövriert haben; das Haus war auch während des Hochwassers ständig bewohnt, und die Bewohner wurden in dieser Zeit von uns mit Booten mit allem Lebensnotwendigem versorgt. Diese eidesstattliche Versicherung wurde ignoriert, das Zurückziehen der beweglichen Sachen somit als "erneute Besetzung" gewertet, was Grundlage für die einstweilige Verfügung ist.
Der Richter behauptet, von diesen Zusammenhängen keine Kenntnis zu haben.

Dass es diese einstwillige Verfügung (vom 25. Januar) gibt, haben wir, bzw. unser Anwalt erst gestern, am 03.02.03, erfahren.
Daraufhin haben wir unsere Bauwägen selbst vom
Gelände gezogen, um einer Verbringung durch
Polizei oder beauftragte Abschleppunternehmen zu
entgehen. Erfahrungsgemäß haben solche
Verbringungen zur Folge, dass die Fahrzeuge dabei erheblich beschädigt, d.h. unbewohnbar gemacht
werden können, bei Abschleppunternehmen
zwischengelagert und nur gegen Zahlung
erheblicher Summen bei diesen ausgelöst werden
können. Es handelt sich schließlich um unseren Wohnraum und somit um unsere Lebensgrundlage.
So ganz nebenbei hat sich dabei (natürlich) auch
ergeben, dass alle Verabredungen und Gespräche,
die wir während des Hochwassers mit städtischen
Stellen geführt haben, etwa bezüglich eines
Ausweichgeländes oder gar eines Ersatzgeländes,
als "pissing in the wind" erwiesen haben.
So stehen wir nun wieder auf einem öffentlichen
Parkplatz, ohne Strom, ohne Wasser, mit ganz
wenig Heizmaterial und weitab vom Schuss.


Wir wollen an dieser Stelle nicht unsere Forderungen wiederholen, sondern nur darauf hinweisen, dass es garantiert menschenwürdigere
Lösungen gegeben hätte, wenn dies von der
Verwaltung, wenn schon nicht gewollt, so doch wenigstens toleriert worden wäre.
Das "KRACH"-Konzert am 05.02.03 wird auf die eine
oder andere Weise dennoch stattfinden, wo, wissen wir noch nicht. Um Erscheinen und Spenden, die womöglich über ein (für uns) normales
Eintrittsentgelt hinausgehen, würden wir uns sehr freuen. Der Ort wird noch plakativ bekanntgegeben, ansonsten kann man wohl am 05.02.03 ab mittags die Hotline des
Bauwagenplatzes in der Krefelder Str. (0221
/7305090) benutzt werden. Dort wird man auch
Näheres erfahren können.

So verbleibt ziemlich angefressen

Eure Lieselotte K. Blumigfeld

Februar, 04.02.03

 

04.02.2003
lieselotte blumigfeld   [Aktuelles zum Thema: Squatting]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht