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Thessaloniki/Evian: [gipfelsoli] Thessaloniki --- Evian

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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- EU-Gipfel in Thessaloniki: Chronologie + Solikonten
- Besetzung des griechischen Konsulats in Berlin
- Photographer Shot in Geneva Returns to London

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EU-Gipfel
in Thessaloniki: Chronologie + Solikonten

Dienstag 17.6.:
Fahrradkarawane aus Ljubljana erreicht Griechenland. 2000 Menschen auf Konzert
auf Unicampus, Polizei mit Tränengasgewehren postiert sich.

Mittwoch 18.6.:
Protestkundgebung vor der EU-Vertretung, Geschäfte werden verbarrikadiert,
kleinere Aktionen. Polizei zeigt Präsenz und schikaniert teilweise mutmaßliche
AktivistInnen.

Donnerstag 19.6.:
Tag gegen Rassismus und Besetzung des Irak: ca. 15000 bei Demo der
Antirassistischen Initiative und dem Thessaloniki Social Forum, ca. 4000 bei
anarchistischer Demonstration. Beide Demos bunt und kraftvoll, trotz starker
Polizeipräsenz bleibt es ruhig.

Freitag 20.6.:
Für MigrantInnen und demokratische Rechte - Tag des Ungehorsams gegen die EU.
Ca. 5000 demonstrieren in Chalkidiki vor der roten Zone, ein Block von mehreren
hundert Menschen versucht die rote Zone anzugreifen: kurze und heftige
Konfrontation wenige hundert Meter von der roten Zone entfernt. Mindestens drei
AktivistInnen werden auf dem Rückzug verhaftet. Aktion an der
griechisch-mazedonischen Grenze: Auf mazedonischer Seite befindet sich seit vier
Jahren ein von der UNHCR geleitetes Lager für Roma, die aus dem Kosovo geflohen
sind. Griechenland verweigert den Roma die Einreise. 220 DemonstrantInnen werden
an der Überquerung der Grenze gehindert. Die AktivistInnen wollten den Roma
humanitäre Güter bringen und ggf. beim Grenzübertritt behilflich sein.

Samstag 21.6.:
Tag gegen Militarismus, NATO, Europäische Armee und Krieg: Ab 17 Uhr finden in
Thessaloniki mehrere Demonstrationen statt, an denen sich bis zu 100.000
Menschen beteiligen. Anarchistische Demonstration: Erheblicher Sachschaden (lt.
Polizei: 21 Geschäfte, 2 Banken, 1 Kiosk, 2 Bushaltestellen und 3 Autos
zerstört). Auseinandersetzungen mit der Polizei, die massiv Tränengas einsetzt.
Ein Teil der anarchistischen Demonstration zog sich zur Universität zurück. Es
kam von dort zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Befürchtung, dass die
Polizei auf das Gelände kommt, erfüllte sich nicht. Es kam zu 73 Festnahmen.
Außer griechischen Gefangenen: 2 aus Spanien, 2 aus Österreich, 2 aus England, 1
aus Syrien (Mitglied in Gewerkschaft der griechischen Bauarbeiter wird, er wird
in Syrien politisch verfolgt)

Sonntag 22.6.:
Tag des Kampfes für Arbeit und soziale Rechte: Ab 10 Uhr Generalversammlung des
GSF im Konferenz Zentrum von Thessaloniki. Antiautoritäre, antirassistische
Demonstration mit ca. 2000 Menschen zur mazedonischen Bezirksregierung. Auf dem
Rückweg wird eine Bank zerstört. Ca. 300 Leute beteiligen sich an einer
Soli-Aktion vor dem Gericht in Thessaloniki für die Gefangenen der Proteste.
Dabei kommt es zu Übergriffen der Polizei.
Ein Franzose und eine Italienerin werden im Anschluss in der Nähe des
Gerichtsgebäudes verhaftet, da sie angeblich eine Zwille im Auto hatten.
Bis jetzt insgesamt über 100 Festnahmen: Von 61 dem Legal Team bekannten wurden
38 freigelassen. 22-35 sollen Haftrichter vorgeführt werden. Bei 14 Anklage
nicht klar; bei 15 mittelschwere Vergehen, bei 7 schwere Vorwürfe. Rechtsanwälte
und Ärzte bestätigen, dass einzelne Gefangene in der Haft von Polizisten
misshandelt worden sind. 2 Minderjährige werden freigelassen, es befinden sich
noch 27 in Haft.

Montag 23.6.:
Vorwürfe gegen polizeiliche Ermittlungsmethoden: Einem Verhafteten wird der
Besitz von einem schwarzen Rucksack mit Molotowcocktails angelastet. Ein Video,
das im griechischen Fernsehen gesendet wurde, zeigt ihn mit einem blauen
Rucksack und einen Zivilpolizisten, der einen schwarzen Rucksack bei ihm abstellt.

Dienstag 24.6.:
Um 10 Uhr Vorführung von Gefangenen vor Richter. 22 Angeklagte werden vormittags
z.T. gegen 1500€ Kaution entlassen, u.a. die 2 Österreicher und der
US-Amerikaner, andere gegen Auflagen. Der US-Amerikaner wird eine Stunde später
wieder festgenommen. Er sitzt in Abschiebehaft. Anklagen wurden über Nacht
erhöht und erweitert - ist lt. Aussage des Legal Teams ein einmaliger Vorgang.
Laut Legal Team wurden alle Gefangene im Knast geschlagen und misshandelt: Sie
mussten durch ein Spalier von Bullen laufen und wurden dabei von den Beamten mit
Schlagstöcken traktiert. Eine Person wurde im Krankenhaus wegen einer
Fußverletzung ärztlich behandelt. Keiner der anderen Gefangenen konnte einen
Arzt oder Ärztin sehen.

Mittwoch 25.6.:
Protestkundgebung mit ca. 60 Leuten vor Gericht mit Transparenten in englischer
und spanischer Sprache. Haftprüfung der 8 Gefangenen , denen allesamt schwere
Straftaten wie u.a. Besitz von Waffen und Explosivstoffen, Anstiftung und
Teilnahme an einer Revolte , schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen wird,
verlief negativ. Die vier GriechInnen, 2 SpanierInnen, der Syrer und der Brite
müssen in Haft bleiben.
Schnellprozess gegen den Franzosen und die ItalienerIn, die am 22.6. verhaftet
wurden. Die Anwälte gehen davon aus, dass sie dann freigelassen werden.

So sieht´s aus:
Möglicherweise konstruiert die Staatsanwaltschaft wie in Genua das Konstrukt des
"Terroristische Vereinigung" oder "Black Bloc". Dadurch werden höhere Strafen
wahrscheinlich. In Thessaloniki sind auch wieder Beweismittel manipuliert
worden. Wie Fernsehbilder nachweisen wurde einem Aktivisten ein Rucksack mit
Molotow-Cocktails untergeschoben. Ein festgenommener Spanier aus Madrid wird als
Rädelsführer des "internationalen Black Bloc" bezeichnet. Er soll in auch in
Genua und an anderen Orten gewesen sein. 15 Polizeidirektoren aus aller Welt
hätten den griechischen Behörden angeblich zu seiner Festnahme gratuliert.
Angeblich wird er in drei Ländern mit Haftbefehl gesucht.

SOLIKONTEN FÜR THESSALONIKI
In Griechenland:
Kontonummer 5209-016458-443
Piraeus Bank
Iannis Ieropulos

In Deutschland:
Rote Hilfe Berlin
Kontonummer 7 189 590 600
100 200 00
Stichwort "Thessaloniki"

[Infos von der VV in Berlin am 25.6.]

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Besetzung des griechischen Konsulats in Berlin

Soliaktion für Thessaloniki
Heute, Montag den 23.06., wurde um 11 Uhr das griechische Konsulat in Berlin
besetzt. Dies geschah als direkte Reaktion auf die Brutalität und Repression der
griechischen Polizeikräfte während der Proteste gegen den EU-Gipfel in und um
Thessaloniki. Es wurde ein Transparent mit der Aufschrift "YOUR FREEDOM SMELLS
LIKE TEARGAS - DROP ALL CHARGES" und eine Piratenflagge anstelle der
griechischen Fahne vom Balkon gehängt. Die BesetzerInnen stellten folgende
Forderungen:
* Die unverzügliche Freilassung aller im Zusammenhang mit den Protesten
verhafteten Personen.
* Dass alle Anklagen fallen gelassen werden.
* Dass es zu KEINEN Deportationen kommt.
* Keine weiteren Misshandlungen und Folter der Gefangenen.
* Keine weiteren Verhaftungen.
Die kleine Gruppe BesetzerInnen wurde relativ schnell von den Bullen geräumt und
für bis zu 7 Stunden zur ED Behandlung festgehalten. Gegen alle besteht noch
Anzeige wegen Hausfriedensbruch.

Zwei weitere wichtige Termine zu Thessaloniki in Berlin:

MITTWOCH 25.06., 20Uhr, VOLLVERSAMMLUNG UND INFOVERANSTALTUNG IM MEHRINGHOF
(BLAUER SALON) zum Informationsaustausch und um mögliche Aktionen und
Unterstützungsarbeit zu besprechen.

FREITAG. 27.06., 13Uhr, DEMONSTRATION GEGEN DIE REPRESSION IN THESSALONIKI UND
EVIAN; Start: Griechische Botschaft, Jägerstr. 54

[indymedia.de, von Anna Key - 24.06.2003 00:52]


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Photographer Shot in Geneva Returns to London

ATTENTION NEWS AND MEDIA EDITORS
For immediate release June 12 2003
PRESS CONFERENCE: FRIDAY JUNE 13, 2PM

Photographer shot in Geneva returns to London.
Guy Smallman, the freelance photographer shot in the leg by riot police in
Geneva on June 1, returns to London on June 12 (today) and will be giving a
press conference at the NUJ headquarters tomorrow at 2pm.

Dramatic video of the shooting, showing the Swiss Police stun grenade exploding
against his leg, will be shown at the press conference and available for
distribution.

Guy Smallman was covering protests against the G8 summit in Evian when he was
caught with crowds peacefully leaving Geneva. Police started aggressively
herding the crowd, who fled, and Guy was at the back when police fired tear gas
and stun grenades. One hit him in the leg and exploded. It took an hour for the
ambulance to get through. In hospital he was operated on for two hours to repair
considerable muscle damage.
Guy Smallman is an experienced photographer who has covered numerous such events.

Photographer colleagues in the NUJ have given him tremendous help and last
Friday (June 6) staged a protest at the Swiss Embassy in London. NUJ General
Secretary Jeremy Dear joined the protest and succeeded in meeting the Consul
General, who promised to arrange a meeting with the Ambassador.
A low-res version of the video to be shown at the press conference is at the
following website link, together with framegrabs that clearly show Guy Smallman
attempting to get away and police firing at him:
 http://www.ssi-media.com/pigbrother/GuyHasenjagd.htm
*also: ch.indymedia.org/de/2003/06/10924.shtml

The press conference is at the NUJ, headland House, 308 Grays Inn Road, WC1
(near Kings Cross) at 2pm, Friday June 13.

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www.uk.indymedia.org/front.php3?article_id=71412&group=webcast

update on martin
by martin support group 12:27pm Fri Jun 6 '03 (Modified on 2:42pm Mon Jun 9 '03)
 dontletmedown@web.de

this is an update about martin, the guy whos rope was cutduring the g8 protests,
so that he fell 21 m from a bridge over the aubonne. its made by the martin
support group in lozane and also designed to speak against some of the many
rumors, which spread after the action

Some Update about Martin - and some rumors, which are not true from the martin
support group in lozane

- martin is in the hospital in lozane - and he will stay here for a while. after
3 hours of operation he is recovering slowly. He is suffering from multible
fractures at his left foot, a spine fracture, a pelvis fracture and a spleen
injury. Eventually a second operation must be made for the foot. It will take
yeas, but in the end, he will hopefully be able to walk normally. At the moment
he is in bed under hard drugs, being very bored. as he is able to read, please
send him mails to  love.to.martin@web.de. we will forward them.
- at the moment we have quite an argument with the hospital. they declared, that
martin is moveable and want him out of the country as soon as possible. on the
other hand they restricted his visits to 3 people and 2 hour per day. thee is a
security guy in front of his door, who sometimes even rejects people, whos names
are on the right list. the reasons to move him, are more financial - his
insurance situation is still unclear - and political, because it is such an
public case, and the police plays such a bad role in it. we try to let him stay
here, until all problems are solved someway / the second operation as well as
the legal situation.
- the legal situation is also not very clear. the two climbers are charged -
mainly with blocking traffic on a motorway - and some of the other activists are
charged, too. the policeman, who cut the rope, is not charged, there is just an
inquiery about the `incident` We are working on bringing the legal case forward,
on charging the swiss police ..
- the police on the bridge knew, that there were two climbers attached to the
rope. we have photos and videos showing policemen looking down. also the
policemen coming from the other lane had to cross the medial. martin waved at
them and said, that they acknowledged him. and we had banners, which pointed
out, that someone was hanging there. all policemen where on the spot for some
time, when the rope was cut. the cut is not to be seen seperated from the whole
police action. they were totally unfriendly and aggressive and not helpful at
all. when the rope was cut and all the activists started to hold it to save the
second climber, the police actually started to arrest people, who wanted to
help, instead of helping. and when martin recieved first aid from our doctor,
she had to harass the by standing policemen to help her carrying him out of the
water.
- the river did not smoothen martins fall. it was too shallow to do that, and
its bedis ful of big stones. never the less, if our doctor had not managed to
move him out of there, he would have died from cold.

you can find more on this story at
 http://www.uk.indymedia.org/front.php3?article_id=70805&group=webcast and a
photo story at
 http://prod.indymedia.ch/itmix/2003/06/10488.shtml
 http://www.indymedia.ch/itmix/2003/06/10502.shtml
 http://www.indymedia.ch/itmix/2003/06/10517.shtml
 http://www.indymedia.ch/itmix/2003/06/10530.shtml
the martin-support-group can be reach via  dontletmedown@web.de. again, send him
mails on  love.to.martin@web.de in solidarity with everyone, who is doing anti
repression work you find the latest press releases on www.indymedia.ch
 http://www.indymedia.ch/fr/2003/06/10566.shtml

[the martin support group]

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gipfelsoli infogruppe

Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.
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26.06.2003
gipfelsoli   [Aktuelles zum Thema: Globalisierung]  [Schwerpunkt: G8 Treffen in Evian]  Zurück zur Übersicht

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