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Gipfelinfo: Genua

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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- Genua: Kommt alle zurück!
- Europaweiter Aktionstag gegen Repression
- 27 avvisi di garanzia per i fatti di Genova

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Genua: Kommt alle zurück!

10 Tage Genua: Juli 2001 - Juli 2003. Es ist offensichtlich, dass sich Genua
dieses Jahr von 2001 unterscheidet, aber es ist angebracht, die Unterschiede der
beiden Folgejahre zu skizzieren.

Kommt alle nach Hause zurück!
von Anna Pizzo/Carta
Der erste Jahrestag von Carlos Tod, das Jahr nach den Gewalttätigkeiten,
Übergriffen, der Angst und den Zerstörungen: in diesem Jahr wollten all die nach
Genua kommen, die aus unterschiedlichsten Gründen 2001 nicht dabei waren. Noch
sehr junge Menschen, linientreue DS-Mitglieder (Demokratische Linke), manch
eine/r, die sich damals vom Fernsehen überzeugen ließen, doch besser zu Hause zu
bleiben, Genueser, die 2001 in Ferien gingen, um nicht in die Geschehnisse
verwickelt zu werden.

Dieses Jahr aber kehrt Europa zurück, auch in Hinsicht auf die Vorbereitung des
Sozialforums in Paris. Es kommen auch die, welche sich einstmals schworen, nie
wieder einen Fuß nach Genua zu setzen: die mit Strafprozessen verfolgten
Österreicher, die mit Stiefeltritten bedachten Franzosen, die mit dem Schiff
angereisten Griechen, die zurück geschickt wurden. Dieses mal sind die Griechen
dabei.

Somit wird Genua das dritte mal sein Gesicht ändern: es wird wieder zum
multikulturellen und vielsprachigen Genua. Es wird aber auch das Genua sein, das
sich schon auf seine Weise auf das Jahr 2004 vorbereitet, in dem es die
Kulturhauptstadt Europas sein wird. Was das heißt, ist unklar. Deshalb haben wir
einige Recherchen angestellt, die ihr in der Nummer von Carta ab dem 17. lesen
könnt. Genua wird auch dieses Jahr die Stadt sein, die nicht den Faden
durchschneidet der zur Wahrheit und zu Gerechtigkeit führt, was den Mord an dem
23-jährigen Jungen, die Misshandlungen, die Lügen und das eingesetzte Gas
angeht. Aus diesem Grund findet am 18. Juli von 14-18 Uhr in dem alten
Rathaussaal (sala del consiglio comunale vecchio), im Palazzo Tursi, Via
Garibaldi, eine Versammlung von Juristen statt. Wichtig ist auch die
Aufforderung der Eltern Carlos und ihrer Freunde, an der Demonstration vom 20.
Juli, die von der Piazza Alimonda zur Piazza del Mare geht (Beginn 18 Uhr 30)
mit Pflastern auf dem Mund teilzunehmen.

Dieses Jahr wieder massenhaft in Genua zu demonstrieren, ist nicht nur eine
Form, Zeugnis abzulegen: Es bedeutet eine der Straßen zu gehen, die
weiterführen, damit die Bewegung weiter wächst, und die neuen Herausforderungen
der Zivilgesellschaft erkannt werden. Es ist eine einmalige Gelegenheit die
verschiedenen Erfahrungen der Sozialforen miteinander zu konfrontieren und es
bedeutet die Notwendigkeit eine Spur zu verfolgen, die von Genua bis heute nicht
einen Augenblick der Ruhe erlaubt hat: Genua verwüstet und vergewaltigt durch
einen Mord, dann der 11. September und der Krieg, der ihn zur Rechtfertigung
heranzog.

In Genua zu sein, heißt nicht nach Hause zu gehen, denn das Haus der Bewegung
ist (auch) Genua.

Übersetzung G.Melle, e-Mail:  postmaster@melles.de, Homepage:
 http://www.megraphics.de

[indymedia.de, von Anna Pizzo - 17.07.2003 13:28]


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Europaweiter Aktionstag gegen Repression
Protest gegen Kriminalisierung von Globalisierungskritikern zum Todestag von
Carlo Giuliani

Am Sonntag jährt sich zum zweiten Mal der Tod von Carlo Giuliani. Der
italienische Linke wurde am 20. Juli 2001 während der Proteste gegen den
G-8-Gipfel in Genua von der Polizei erschossen. In diesem Jahr wird es am und um
den Todestag herum in verschiedenen europäischen Städten Aktionen von
Globalisierungskritikern geben. Dort soll nicht nur Carlo Giulianis gedacht,
sondern auch gegen die Kriminalisierung der globalisierungskritischen Bewegung
protestiert werden.

In Genua haben die Aktionstage mit Diskussionsveranstaltungen,
Podiumsdiskussionen und Ausstellungen schon vor einigen Tagen begonnen. In Wien
werden die Proteste von der Volxtheaterkarawane getragen. Mehrere Mitglieder
dieser Künstlergruppe waren nach den Protesten von Genua unter der Beschuldigung
festgenommen worden, Mitglieder des "Schwarzen Blocks" gewesen zu sein. Erst
nach mehreren Wochen wurden sie freigelassen. Doch noch immer müssen sie, wie
mindestens 300 weitere Globalisierungskritiker in ganz Europa, mit Anklagen rechnen.

Nachdem die Ermittlungen der italienischen Behörden inzwischen vor dem Abschluss
stehen, sollen vermeintliche Beweismittel an die Polizeibehörden verschiedener
europäischer Länder übergeben werden. Dabei handelt es sich auch um
Videomaterial, das bei verschiedenen Razzien von der italienischen Polizei
beschlagnahmt wurde. In Italien wurden schon erste Verfahren gegen Demonstranten
mit hohen Bewährungsstrafen abgeschlossen. Ein irischer Angeklagter wurde
freigesprochen, weil den Polizisten, die ihn beschuldigten, Falschaussage
nachgewiesen werden konnte.

Auch mehrere Demonstranten, die sich an den Protesten gegen den EU-Gipfel im
Juni 2001 in Göteborg beteiligt hatten, müssen weiter mit Verfahren rechnen.
Nach dem europäischen Übereinkommen zur Amtshilfe in Strafsachen werden die
Verfahren in den Heimatländern der Beschuldigten weitergeführt. Davon sind in
Deutschland mindestens noch elf Personen betroffen. Erst vor wenigen Tagen fand
in diesem Zusammenhang eine Hausdurchsuchung im Odenwald statt. Drei Verfahren
sind bereits abgeschlossen. Gegen einen Bremer und einen Berliner
Globalisierungskritiker wurden hohe Bewährungsstrafen wegen schweren
Landfriedensbruchs verhängt.

Bei den Ermittlungen wurden ausgewertetes Filmmaterial, biometrische Daten sowie
andere Aufzeichnungen verwendet. So haben Zivilfahnder einen Beschuldigten
heimlich beim Joggen gefilmt und diese Aufnahmen dann mit Videoaufnahmen
verglichen, die bei der Demonstration von den Beschuldigten gemacht wurden.
Peter Nowak

[  http://www.jungewelt.de/2003/07-19/009.php]


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27 avvisi di garanzia per i fatti di Genova

Due ani dopo il G8 e la morte di Carlo Giuliani, la procura si prepara a
chiudere l'inchiesta contro i manifestanti. Restano praticamente ferme, invece,
le indagini sulle violenze compiute in quei giorni dalle forze dell'ordine

ALESSANDRO MANTOVANI
GENOVA
Al nono piano del palazzo di giustizia genovese, sul tavolo del pm Andrea
Canciani che indaga sugli scontri del G8, c'è una cartellina con l'intestazione
«Acip». Sta per «avvisi di conclusione delle indagini preliminari», ultimo atto
prima della richiesta di rinvio a giudizio. Nella cartellina ce ne sono
ventisette e sarebbero già stati notificati agli indagati se procura e questura
non preferissero far passare il 20 e 21 luglio, il secondo anniversario del G8
che sarà ricordato a Genova con incontri e manifestazioni del movimento. «Gli
avvisi - spiegano i magistrati - partiranno entro la fine del mese». Sono
destinati a presunti «black bloc» e non, tutti accusati di devastazione e
saccheggio (pena prevista da otto a quindici anni) e alcuni anche del lancio o
della fabbricazione di bottiglie molotov (per la legge armi da guerra), nonché
di resistenza e violenza a pubblico ufficiale. Si tratta dei ventiquattro «no
global» - anarchici, antagonisti, disobbedienti ma anche tifosi ultras e un paio
di delinquenti comuni - già colpiti da arresti e altre misure restrittive il 4
dicembre scorso. Quello messo peggio (Francesco Puglisi, catanese di 29 anni) è
da quasi otto mesi in carcere a Messina, altri scontano i domiciliari, altri
ancora hanno l'obbligo di firma in commissariato, solo due sono liberi e
l'ultimo - il 24enne genovese Eurialo Predonzani - si è dato alla macchia prima
in Germania e poi chissà dove. Anche oggi c'è un'udienza al tribunale del
riesame: riguarda Alberto Funaro, romano di Radio onda rossa agli arresti
domiciliari. Con gli stessi capi d'imputazione da brivido la procura chiederà il
giudizio per altri tre. Il primo era già stato proposto per la misura cautelare
ma il gip la rifiutò, gli altri due sarebbero stati individuati negli stessi
filmati che hanno inchiodato i ventiquattro perché partecipavano ai disordini
accanto a qualcuno di loro, ma sono stati identificati più tardi. L'inchiesta
però non finisce qui: oltre a decine di manifestanti già processati o in attesa
di giudizio per reati minori, ce ne sono ancora «circa 150» inquisiti per
devastazione e saccheggio. E formalmente ce ne sono altri 93, quelli massacrati
(61 feriti) alla Diaz e già scagionati dall'accusa di aver fatto resistenza
nella scuola. Per loro, visto che non compaiono nelle immagini degli scontri,
l'archiviazione è scontata, ma i pm Canciani e Anna Canepa, coordinati dal
procuratore aggiunto Giancarlo Pellegrino, non hanno ancora trovato il tempo per
richiederla.

Forse si salvano i Canterini boys

La fine della prima tranche dell'inchiesta sul «blocco nero», dopo
l'archiviazione dell'omicidio di Carlo Giuliani, è l'unico risultato giudiziario
certo (o almeno imminente) a due anni da un disastro con un morto, centinaia di
feriti, quasi trecento arresti e violenze inaudite da parte di polizia,
carabinieri e guardia di finanza. Dall'altra parte, sul fronte cioè delle
indagini sulle forze di polizia, la procura marcia dall'inizio assai meno
speditamente. Anzi, a ben vedere, sulle violenze alla Diaz e nella caserma di
Bolzaneto l'indagine non sembra affare della procura ma piuttosto di
quattro-cinque pm, tra i quali Enrico Zucca e Francesco Albini Cardona, che
procedono al rallentatore tra mille ostacoli interni ed esterni al palazzo di
giustizia, mentre sulle cariche in piazza si comincia solo adesso.

Per questo vanno prese con le molle le informazioni che circolano in procura su
conclusioni ormai prossime, «entro l'estate», anche per le indagini sui
poliziotti. Per Bolzaneto si preparerebbe il rinvio a giudizio di una trentina
degli attuali indagati (un centinaio), appartenenti a polizia, polizia
penitenziaria e carabinieri. Non più di cinque o sei sono stati individuati come
responsabili di specifici episodi di violenza; gli altri sono inquisiti per
concorso «omissivo» nei vari reati (lesioni, violenza privata, abuso di autorità
su arrestati) e cioè per non averli impediti pur essendovi tenuti per legge. Per
la Diaz rischiano il processo una ventina di funzionari, alcuni dei quali di
primo piano come Francesco Gratteri (capo del Servizio centrale operativo e
vicinissimo al capo della polizia Gianni De Gennaro) e il numero due
dell'antiterrorismo Gianni Luperi, accusati di falso e calunnia per le bottiglie
molotov collocate nella scuola dagli stessi poliziotti e di concorso nelle
lesioni anche gravi (una milza spappolata, un polmone perforato, un testicolo a
pezzi e decine di fratture). Le stesse accuse pesano su Vincenzo Canterini,
comandante dei settanta «super-celerini» romani che con altri poliziotti (mai
identificati) presero parte all'irruzione, sul suo vice Michelangelo Fournier e
sui nove capisquadra, mentre potrebbe spuntare a sorpresa una richiesta di
archiviazione per i 70 della «truppa», tutti a volto coperto e perciò di
difficile individuazione. Altri diciotto poliziotti sono indagati per la
distruzione e il furto di hard disk e documenti nel media center allestito nella
scuola di fronte, la Pertini.

Procuratore o «avvocato» della Ps?

L'indagine sui manifestanti mobilita da due anni la procura, ha potuto contare
sull'impegno senza risparmio da parte di polizia e carabinieri e ha comportato
circa due miliardi di lire di spese per i macchinari e il software impiegati per
l'analisi dei video e la gestione dei dati. Al contrario le inchieste sulla
polizia, specie quella sulla Diaz che fa tremare i piani alti del Viminale,
viaggiano con lentezza esasperante. E non è detto che dipenda dai pm che le
portano avanti, che sono soli, boicottati dai corpi di polizia e al massimo
tollerati, non certo sostenuti, dai capi della procura, prima Francesco Meloni e
poi Francesco Lalla. Per loro anche le normali fotocopie sono un problema, per
non dire i 60 mila euro richiesti da un'azienda privata per la riproduzione del
fascicolo, filmati compresi.

Da due anni ogni passaggio dell'inchiesta Diaz è segnato da indiscrezioni su
riunioni infuocate e trattative infinite soprattutto tra i sostituti e Lalla,
che sin dall'inizio, da procuratore aggiunto, si distinse per l'atteggiamento
morbido e comprensivo nei confronti della polizia. L'aria è pesante: ieri al
formale insediamento del procuratore non c'era neanche un sostituto, a
differenza di quanto avvenne nel 2000 per il «primo giorno» di Meloni. E se gli
argomenti del pm si ritrovano negli atti di indagine, dalla scoperta delle false
molotov alle bugie conclamate messe a verbale dai superpoliziotti indagati,
ritratti attorno al sacchetto azzurro con le due bottiglie (v. il manifesto del
7 gennaio), le tesi del dottor Lalla sono meno note. Il manifesto avrebbe voluto
intervistarlo ma purtroppo il procuratore ha detto di no, sia pure con grande
cordialità. E così l'ultima sua intervista sul G8 rimane quella al Corriere
della Sera del 6 dicembre scorso, quando Lalla era procuratore reggente, puntava
alla nomina a capo e ci teneva, tra l'altro, a far saper di aver parteggiato da
subito per l'archiviazione delle accuse a Mario Placanica, il carabiniere che
sparò in piazza Alimonda. "Ricordo i giorni dopo la morte di Carlo Giuliani -
diceva Lalla - Le prime impressioni andavano in direzione della legittima
difesa». L'archiviazione è poi arrivata, con tanto di «uso legittimo delle
armi». E anche al Csm devono aver gradito: ad aprile gli sono arrivati perfino
due voti di «laici» di sinistra.

[il manifesto - 17 Luglio 2003]

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19.07.2003
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