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Berlin: Weinrich-Prozess: 29. Verhandlungstag

Glück im Unglück

29. Verhandlungstag im Weinrich-Prozeß

Manuel Saavedra und Moussa Zerabib, beide Geschädigte des Bombenanschlages auf den Bahnhof von Marseille im Dezember 1983, waren als Zeugen geladen. Sie sind gleichzeitig Nebenkläger in diesem Verfahren.

Saavedra war seinerzeit ein junger Wehrpflichtiger, der mit dem Zug nach Hause fahren wollte, als die Explosion den Bahnhof erschütterte. Er wurde durch umherfliegende Glas- und Metallsplitter leicht verletzt, wobei ein umgehängter Fotoapparat wohl Schlimmeres verhinderte. Denn dieser wurde von einem Metallfragment vollständig durchschlagen, bevor das Metallstück dersrt abgebremst in die Hüfte des Zeugen eindrang. Andernfalls wäre die Verletzungbedeutend schwerwiegender ausgefallen. Saavedra berichtete ähnlich wie Zerabib von einer Druckwelle, herabstürzenden Deckenteile und Glasplittern.

Beide konnten zur Aufklärung des Anschlages nichts beitragen.

Im Anschluß wurde das französiche Vernehmungsprotokoll des Herausgebers der Zeitung "Al Watan Al Arabi", Abou Zahr aus dem Jahr 1982 in Übersetzung verlesen, da Zahr als Zeuge nicht mehr erreichbar sei.

In jener Vernehmung sprach Zahr von einer Bedrohung der Zeitung durch syrische Kreise. Es habe Syrien-kritische Berichte in seiner Zeitung gegeben und Syrer hätten verschiedene Attentatsversuche gegen Mitarbeiter und die Zeitungsräume in der Pariser Rue Marbeuf unternommen. Zahr schloß auch nicht aus, daß ein Mitarbeiter, der drei Wochen vor dem Anschlag die Zeitung verlassen hatte, in das Attentat verwickelt sein könnte.

Nächster Termin: 03. 09., 9.30 Uhr, Turmstr. 91, Saal 500

 

01.09.2003
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Repression]  [Schwerpunkt: Weinrich-Prozess]  Zurück zur Übersicht

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