Neuer Reader des FDCL: Recht auf Land in Brasilien
Muita gente sem terra - muita terra sem gente
Recht auf Land
(Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Menschenrechte in Brasilien am
Beispiel der Landkonflikte)
Die ungleiche Verteilung von Land ist eines der größten
sozioökonomischen und gesellschaftspolitischen Probleme Brasiliens. So
sind 48 % der gesamten Agrarfläche des Landes in Besitz von 1% der
Agrarbetriebe. 4,8 Millionen Familien sind landlos und fordern Zugang zu
Grund, Boden und Besitztiteln.
Im Reader wird einführend die Frage, ob Zugang zu Land ein WSK-Recht
(wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte) ist, behandelt.
Anschließend wird der verfassungstheoretische Hintergrund in Brasilien
hinsichtlich dieser Frage thematisiert. Nach einem kurzen Einblick in
die Situation der Bewohner des ländlichen Brasiliens wird auf soziale
Akteure im Landkonflikt - wie MST, CPT und Contag - eingegangen, deren
Ziele sich in der Forderung nach einer Agrarreform überschneiden. Diese
Forderungen werden u.a. durch Landbesetzungen versucht durchzusetzen,
wobei ein weiterer wichtiger Punkt die Repression ist, mit der
Großgrundbesitzer und Polizei auf jene reagieren. Außerdem wird die
spezielle Problematik der indigenen Bevölkerung angesprochen. Es folgt
ein kurzer Abriß der unter Fernando Henrique Cardoso geschürten
Hoffnungen bezüglich der Landfrage, sowie deren Enttäuschung: In der von
seiner Regierung betriebenen Wirtschaftspolitik spielte die Agrar- und
Landpolitik nur eine untergeordnete Rolle. Im Anschluß daran werden die
dem heutigen Präsidenten Lula entgegengebrachten Erwartungen
dargestellt, sowie der nun wachsende Druck auf die Regierung, nachdem
sich zehn Monate nach seinem Amtsantritt immer noch wenig getan hat.
Schließlich werden die unterschiedlichen Vorstellungen einer Landreform
erläutert: von den Vorschlägen der Weltbank bis hin zu jenen der MST.
Zu bestellen beim Forschungs- und Dokumentationszentrum
Chile-Lateinamerika (FDCL e.V.)
Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes
Handel-Entwicklung-Menschenrechte erstellt.
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