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Berlin: Veranstaltung und Dokumentarfilm zu den Protesten in Göteborg

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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"Mein Leben teilt sich in die Zeit vor und nach Göteborg..."
Veranstaltung am 10.1.04

Militante GlobalisierungsgegnerInnen – Veranstaltung und Dokumentarfilm
(Schweden 2003, 90 min) am 10. Januar 2004 in der Berliner Humbodt-Universität -
Beginn 19 Uhr.

Gegen den EU-Gipfel 2001 in Göteborg hatten politischen Gruppierungen
mobilisiert, die auch zu Aktivitäten gegen andere internationale Gipfeltreffen
wie IWF- und Weltbank-, WTO-Tagung oder G8-Treffen aufrufen und die als
"Antiglobalisierungsbewegung" zusammengefasst werden: Menschenrechts- und
Umweltschutzorganisationen, EU-feindliche Bauern, reformistische NGOs,
Gewerkschaften und SozialstaatsverteidigerInnen gehören ebenso zu dieser äußerst
heterogenen Protestbewegung wie radikal antikapitalistische und antistaatliche
Gruppen.

Gemeinsam ist ihnen die Ablehnung der – im wesentlichen von den führenden
wirtschaftlichen Blöcken wie der OECD, den G8-Staaten oder eben der EU
vorangetriebenen – weltweiten neoliberalen Deregulierung.

Die Proteste in Göteborg waren einer der ersten Höhepunkte der
Antiglobalisierungsaktivitäten in Europa. Sie wurden vom ersten Moment an mit
harter Repression konfrontiert – schon während des Gipfels gab es mehrere
hundert Verletzte durch Polizeieinsätze, davon einige Schwerverletzte. Nach dem
Gipfeltreffen wurden allein in Schweden 62 Urteile gefällt. 41 Personen wurden
zu Knast verurteilt, die durchschnittliche Haftdauer lag bei dreizehneinhalb
Monaten.

Der Dokumentarfilm portraitiert acht GipfelgegnerInnen aus Schweden, nachdem sie
ihre Haftstrafen abgesessen hatten. Sie berichten über ihre politische
Motivation, ihre Vorstellungen von einer anderen Gesellschaft, von den Demos und
der Militanz in Göteborg und über ihre Konfrontation mit der Repression.

Auch mehr als zwei Jahre nach den Protesten während des EU-Gipfels in Göteborg
fahnden die schwedischen Behörden unter munterer Amtshilfe der deutschen
Kollegen noch immer nach "Gewalttätern". Vier Prozesse hat es in diesem Jahr in
Deutschland bereits gegeben. Mehrere Verfahren sind noch in der Schwebe – im
November 2003 gab es bei zwei jungen Männern aus Berlin Hausdurchsuchungen, bei
denen Beweise für die Teilnahme an militanten Auseinandersetzungen gesucht wurden.

Doku-Film und Veranstaltung
Samstag, 10. Januar 2004, 19 Uhr, Humboldt-Universität (Unter den Linden)

[Antifaschistische Linke Berlin in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis
Kritischer Juristeninnen und Juristen]

 

30.12.2003
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