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München: Sofortige Freilassung!

München: Sofortige Freilassung!

Am Freitag bei den Protesten gegen die Sicherheitskonferenz wurde ein Freund
festgenommen. Dies geschah während dem Versuch, eine Menschenkette am Platz der
Opfer des Nationalsozialismus zu bilden.

Noch am selben Abend wurde ihm eröffnet, dass gegen ihn ein Verfahren wegen
versuchter Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt eingeleitet
wurde. Am Samstag wurde er dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Dieser
verhängte Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr. Dies wird begründet mit der
österreichischen Meldeadresse des Beschuldigten. Alle anderen Verhafteten
jedoch sind mittlerweile wieder auf freien Fuß gesetzt, auch Betroffene aus
anderen Ländern. Es liegt nahe, dass diese Sonderbehandlung, die dem
Betroffenen zuteil wird, im Zusammenhang mit seiner Aussageverweigerung sowie
seiner türkischen Staatsbürgerschaft steht. Letzteres bereitet uns zusätzliche
Sorgen, da die (bayrische) Polizei leider für ihre rassistische Vorgehensweise
bekannt ist.

Uns erschreckt jedoch auch die Absurdität der Vorwürfe. Die Kundgebungen am
Freitag wurden von einer äußerst aggressiv auftretenden Polizei immer wieder
gewalttätig gestört. Die von der Polizei angewandten Mittel standen in keinem
Verhältnis zum Auftreten der KundgebungsteilnehmerInnen. Uniformierte sowie
Einheiten in Zivil griffen immer wieder willkürlich Einzelne in der Kundgebung
an und wirklich jede/r musste jederzeit damit rechnen, brutal verhaftet zu
werden. So eskalierte die Polizei gezielt die Situation. Im Laufe der
Kundgebung wurde etwa eine Person von Polizisten bewusstlos geschlagen, über
den Platz gezerrt und den Sanitätern Zugang verwehrt.

Auch in der Gefangenensammelstelle setzte die Polizei ihr brutales Verhalten
fort. Der Ermittlungsausschuss erhielt mehrere Anrufe aus der Haftanstalt, nach
denen unserem Freund in Polizeigewahrsam von mehreren Polizisten körperlich
misshandelt wurde! Er wurde eine Treppe herunter gestoßen und getreten, unter
anderem in die Genitalien. Uns ist zu Ohren gekommen, dass unserem Freund in
der Haftanstalt Prellungen zugefügt wurden. Mittlerweile wurde er in die JVA
München-Stadelheim überstellt, wir durften ihn noch nicht besuchen.

Am Donnerstag findet eine Soli-Protest-Demo in München statt. Näheres auf:

ww.indynews.net
www.de.indymedia.org
www.at.indymedia.org

WIR FORDERN DIE SOFORTIGE FREILASSUNG UND DIE EINSTELLUNG SÄMTLICHER VERFAHREN!

NO JUSTICE - NO PEACE

Die Organisation


Protestanrufe: JVA-STADELHEIM (0049) 089.69922-0
Protestfaxe und Anrufe: Ermittlungsrichter (0049) 089.69922-489


 

09.02.2004
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