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Hamburg: Platzbesetzung Harkortstraße - Suche


---Da war noch was!---

Am 27. September 2003 besetzten fast 200 Leute ein Grundstück der Deutschen Bahn in der Harkortstraße in Hamburg-Altona.
Mit der Überraschungsaktion wollten BauwagenbewohnerInnen und UnterstützerInnen wieder Schwung in die Standortsuche für einen Bauwagenplatz bringen. Denn nach langandauernden und letztendlich gescheiterten Verhandlungen mit dem Senat haben die BewohnerInnen des am 4.11.2002 geräumten Wagenplatz Bambule noch immer keinen neuen Platz.
Nachdem die Deutsche Bahn an jenem Samstag Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt hatte, räumte die Polizei das Gelände. 84 Menschen wurden festgenommen und vier Bauwagen abgeschleppt. Bis weit in die Nacht hinein wurden die Leute festgehalten. 27 von ihnen wurden außerdem erkennungsdienstlich behandelt.


---Und was jetzt?---

Mittlerweile haben die ersten Leute Strafbefehle (200 bis 600 EUR) wegen Hausfriedensbruch erhalten. Andere bekamen Post vom Jugendgericht.

Das wollen die PlatzbesetzerInnen nicht hinnehmen.

Daher an alle, die von der Polizei festgenommen wurden und sich noch nicht beim Ermittlungsausschuss gemeldet haben: Egal, ob ihr bereits einen Strafbefehl oder eine Vorladung erhalten habt, meldet euch bei der folgenden Adresse, damit wir gemeinsam gegen die Repression angehen können. Zumindest wollen wir uns mit euch koordinieren, denn natürlich wird niemand gezwungen, den gerichtlichen Weg einzuschlagen.

Ermittlungs Ausschuss
c/o Schwarzmarkt
Kleiner Schäferkamp 46
20357 Hamburg
Telefon:(040)43278778

Gebt bitte euren Vor- und Nachnamen, Adresse, Geburtsdatum und gegebenenfalls (bei Strafbefehl oder dergleichen) die Aktennummer an.

An alle anderen solidarischen GenossInnen: Hier wird bald eine Menge Geld gebraucht!

die PlatzbesetzerInnen

* * * * * * * * * *
In diesem Zusammenhang veröffentlichen wir hier nochmals die Pressemitteilung der „Bambule“ vom 27.09.03 zur Platzbesetzung in der Harkortstraße:


PLATZBESETZUNG IN DER HARKORTSTRASSE
Ein kurzer Rückblick zu den Ereignissen der vergangenen Monate:

Bambule hat im Dezember nach breiten Protesten gegen die Räumung mit dem Senat Verhandlungen über eine Sofortlösung geführt.

Nach monatelangen Verhandlungen und vielen nicht realistischen Platzangeboten wurden dann die Verhandlungen von Seiten des Senats abgebrochen, ohne überhaupt wirklich eine Lösung in diesem Konflikt erarbeitet zu haben. Unser damaliger Verhandlungspartner Staatsrat Wellinghausen, der inzwischen über seine eigene Korruption gestolpert ist, macht deutlich wie fadenscheinig die Absicht einer Konfliktlösung betrieben wurde. Herr Wellinghausen verhandelte mit Bambule über mehrere Gelände, die sich im Besitz der Deutschen Bahn befinden. Es gab zu diesen Platzangeboten jeweils von Seiten des Senats Begründungen warum diese letzten Endes nicht geeignet sein sollen. Dagegen spricht jede Aussage der Deutschen Bahn selbst, die immer wieder betonte diese Plätze zu Wohnzwecken zur Verfügung zu stellen. Das letzte Platzangebot Kohlentwiete wurde dann von Seiten der Bambule angenommen, jedoch dem Konzept eines Sammelplatzes, um die Räumung von weiteren Wagenplätzen zu ermöglichen, eine klare politische Absage erteilt. Dieses politische Statement als Absage an das Platzangebot zu werten zeigt abermals das keineswegs an einer konstruktiven Verhandlung und Lösung von Seiten des Senats gearbeitet wurde, sondern lediglich Zeit gebraucht wurde, um alle Senatsmitglieder wieder auf eine politische Linie zu zwingen. Um nach außen den Eindruck eines handlungsfähigen Senats vorzuspielen.

Wie die jüngste Vergangenheit uns gezeigt hat ist aber dieser Senat nicht wirklich arbeitsfähig. Trotz des Personalwechsels ist die repressive ausgrenzende Senatspolitik weiterhin Alltag in Hamburg. Alltag ist ebenso das die Menschen die im Wagen leben nicht gemeinsam an einem Platz stehen können. Dementsprechende Versuche werden zumeist sofort durch Polizei und Behörden unterbunden.

Deswegen sehen wir uns gezwungen die Wahl des Platzes selbst in die Hand zu nehmen, um eine "Sofortlösung" nach 9 Monaten zu erreichen.

Wir haben diesen Platz ausgewählt, da die Besitzerin Deutsche Bahn sich jederzeit positiv über eine Lösungsmöglichkeit geäußert hat. Die Bambule bleibt weiterhin gesprächbereit, jedoch akzeptieren wir nur lösungsorientierte Gespräche mit entscheidungskompetenten Gesprächspartnern.

Der anhaltende Protest dürfte dem Senat ebenfalls deutlich machen dass die Thematik Bambule noch lange nicht vom Tisch ist.


VIVA BAMBULE

 

23.03.2004
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