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Gipfelinfo: Genua -- Warschau -- Aubonne

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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- Informationsveranstaltung zu den Prozessen in Genua
- Il Comandante Canterini verliert seine Stelle
- Das Gesamtpolnische Protest Komitee ruft zur Unterstüzung der Demonstration am
29 April auf
- SprecherInnen Tour zum "Fall" von Aubonne

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Informationsveranstaltung zu den Prozessen in Genua am 23.04.04 im Cafe
Grössenwahn (Kinzigstraße 9) um 20 Uhr

Im Juli 2001 fand in Genua ein Treffen der G8 statt. An Protesten dagegen
beteiligten sich über 300.000 Menschen.
Hunderte von ProtestteilnehmerInnen wurden verhaftet und z.T. misshandelt. Carlo
Giuliani wurde von Carabinieri erschossen.

Seit dem 2. März findet in Genua ein Prozess gegen 26 italienische AktivistInnen
statt, die im Dezember 2002 verhaftet wurden. Ihnen wird Plünderung und
Verwüstung vorgeworfen und drohen Haftstrafen von 8-15 Jahren.
Weitere Prozesse gegen 50-60 Leute hat die Staatsanwaltschaft schon angekündigt.
Betroffen sind Menschen, die beim Verlassen der Stadt verhaftet wurden, die
Volkstheaterkarawane und Menschen, die angeblich auf Filmmaterial identifiziert
wurden.
Im Juni 2004 werden Prozesse gegen Polizisten stattfinden, die an der Stürmung
der Diaz-Schule und den Misshandlungen in der Kaserne Bolzaneto beteiligt waren.

Laura Tartarini, eine Rechtsanwältin, die im "Genua-Legal-Forum" organisiert
ist, berichtet über den Stand der Prozesse. Ebenso spricht jemand, der sich mit
der politischen Situation in Italien auskennt.

Solidarität mit den angeklagten AktivistInnen von Genua!

[Antirassistische Initiative,  ari-berlin@gmx.de]


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Il Comandante Canterini verliert seine Stelle

Der wegen der Diaz Schule angeklagte* Polizeikommandant Canterini verlässt die
Polizia Celere. Erst jetzt, kurz vor der Entscheidung über die Zulassung der
Klage am 26. Juni entledigt sich die Bereitschaftspolizei des
Schlechtestgestellten von 29 Beamten, die vermutlich in wenigen Monaten wegen
des Überfalls auf die Diaz-Schule 2001 vor Gericht kommen werden. Polizeichef De
Gennaro versuchte, den Beweis zu liefern, dass die Polizei "sauber" ist.

Aus der italienischen Tageszeitung "Il Manifesto" vom 7. April 2004:

Canterini verliert seine Stelle
Der wegen der Diaz Schule angeklagte* Polizeikommandant Canterini verlässt die
Polizia Celere
Von Alessandro Mantovani

Für die Erste mobile Abteilung (Ex "Celere", vergleichbar mit der deutschen BP)
Roms gibt es eine neue Kaserne und einen neuen Kommandanten. Die gestrige
Einweihung des Neuen Dienstsitzes in Ponte Galeria** diente zugleich der
Ablösung als Anlass: der Polizeichef Gianni De Gennaro hat den einstigen
leitenden Angehörigen der 2 Abteilung von Padua Gaetano Giampietro an Stelle von
Vincenzo Canterini nominiert, der seit zwei Jahren und acht Monaten unter
Anklage steht, weil seine Männer während des G8 in Genua im Juli 2001 unter den
Protagonisten des Überfalls auf die Diaz-Schule waren (61 Verletzte unter 93
Verhafteten, die später von jeder Schuld frei gesprochen wurden***), Nach einem
von Giuseppe Micalizio geleiteten internen Ermittlungsverfahren, kam dieser zum
Schluss, Canterini sei aus der Polizei zu entlassen****. Daraus wurde nichts,
jetzt wartet der Beamte, der auch Funktionär der Polizeigewerkschaft Consap ist
auf die Verhandlung, bei der am 26. Juni über die Klagezulassung entschieden
wird. Er ist der jenige unter den 29 Beamten, die nun wegen der Diaz-Schule
einen Prozess riskieren, der am schlechtesten steht: Beihilfe (zusammen mit
seinem Vize und neun Gruppenführern) zur schweren Körperverletzung wegen der
Prügelorgie, Fälschung und Verleumdung zum Zweck der Verfälschung der
sachdienlichen Erkenntnisse frisierten Molotows (zusammen mit hohen Beamten und
leitenden Funktionären, darunter die Chefs der Antiterrorpolizeien). Seit
geraumer Zeit befindet er sich im Konflikt mit Spitzenbeamten der Polizia, auch
wenn die Gestrige nichts anderes als eine ganz normale Ablösung ist.

Ponte Galeria ist seit Monaten operativ, sie gefällt den Polizisten aber nicht,
weil sie zwanzig Km. von Rom entfernt ist (Ein kleiner Teil bleibt aber in der
alten Zentrale in Castro Pretorio, nahe des Zentralbahnhofs Termini), Hunderte
haben schon die Abteilung verlassen. Die Kaserne wird nach Stefano Gelsomini
genannt werden,. Ein Polizist, der 1998 ums Leben kam, als er den Opfern eines
Verkehrsunfalls erste Hilfe leistete. De Gennaro, der an der Einweihung Teil
nahm, nannte die Arbeit, die von der ehemaligen Celere-Abteilung "in den
Fußballstadien in einer von absoluten Minderheiten von "so genannten Fans"
konditionierten Umgebung, die auf voreingenommene Weise den Polizeikräften
feindlich gegenüber stehen" geleistet wurde "Lobenswert". Er hat aber auch die
Politigk des Dialogs wieder bekräftigt: "Nur wenn wir bis zum Letzten,
gegebenenfalls unter Gefahren für unsere Unversehrtheit, Besonnenheit und Dialog
gesichert haben werden, in dem wir diese selbst mit den am Wenigsten Toleranten
Randgruppen suchen, werden wie bewusst und im Fall extremer Notwendigkeit auf
den Gebrauch der Gewalt des Gesetzes zurückgreifen und nie, auf keinen Fall, auf
Gewalt", sagte der Polizeichef. Es klingt wie eine Ermahnung, an eine Abteilung,
die jedes Mal wenn es im Olympia-Stadion zu Zusammenstößen kommt, Dutzende mehr
oder weniger schwer Verletzte verzeichnet, sich aber oft wegen der Härte der
Eingriffe hervortut, wegen den verkehrt herum gehaltenen Schlagstöcken und dem
willkürlichen Drauf-los-abfeuern von CS-Gas. Beim Derby Lazio-Roma vom 21. März
haben die gewaltsamen Angriffe im Vorfeld des spiels massiv zur Verbreitung der
Legende beigetragen, dass ein Kind von der Polizei getötet worden sei.

In der Polizeischule müssen Alle zur Kirche

In der Polizei die sich von Canterini und seines Images eines Kommandanten, bei
dem der Schlagstock locker sitzt entledigt, dem "Padre Padrone" einer nach
militärischer Logik geordneten Abteilung, ist immer noch Raum für obligatorische
Gottesdienste. In Uniform und schön ordentlich eingereiht werden die 640 Schüler
für den gehobenen Dienst (Inspektoranwärter) zur durch eigens ausgestellte
Dienstanweisung vorgeschriebenen Osterzeremonie zur nahegelegenen Kirche
marschieren. Wer nicht erscheint wird eine schriftliche Erklärung abgeben und
dabei eventuell erklären müssen, dass er Buddhist (oder Moslem) ist, der
Verfassung, dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung und der zivilen und
laizistischen Ordnung der Polizei zum Hohn. [Ende des Artikels]

* Prozess gegen die Polizei in Genua, von Alessandro Mantovani
 http://www.veritagiustizia.it/doc_deu/indymedia_auf_deutsch_bericht_des_il_manifesto.php

** Ponte Galeria war die vielleicht berüchtigtste Trainingstätte im Vorfeld des
G8 2001, wo wochenlang Straßenschlachten simuliert wurde. Das war übrigens auf
dem Höhepunkt der medialen Hetze, die von blutrünstigen Demonstranten mit
schlimmsten Plänen. In Ponte Galeria fand auch die Einweisung in den Gebrauch
des Tonfas durch Ausbilder des LAPD statt. In Ponte Galeria ist auch ein
Abschiebelager, wo unter Anderem in der Weihnachtsnacht 1999 ein 39-jähriger
Insasse vermutlich an einer Überdosis Psychofarmaka starb, die in solchen
Zentren offenbar zur Ruhigstellung der Gefangenen verwendet werden, was in
Bologna unter direkter Führung des das örtliche Abschiebelager verwaltenden
Roten Kreuzes geschah. Der Tote hieß Mohammed Ben Said. Er geriet am 11.
Dezember 1999 in das Lager. Er soll erfolglos versucht haben, seine Lage zu
klären, Ben Said war in der Lage nachzuweisen, dass er mit einer Italienerin
verheiratet war, was ein klarer Beweis für die Illegalität seiner Einsperrung in
das Lager war. Die Sanitätsleitung stritt Alles ab, allein sein Ableben wurde
bestätigt.
*** Der Entscheid der Ermittlungsrichterin, der die 93 Angeklagten der Diaz
Schule entlastet.
 http://www.veritagiustizia.it/doc_deu/der_entscheid_der_ermittlungsrichterin_der_die_93_angeklagten_der_diaz_schule_entlastet_vollstaendiger_text.php

**** Il Manifesto vom 12 August 2001 zum Beinahe-Rauswurf Canterinis:
Der Geisterkommandant - von Alessandro Mantovani
Zwei Präfekten sowie der Polizeipräsident von Genua wurden versetzt, neun
Disziplinarverfahren angekündigt, und der Leiter des mobilen Einsatzkommandos
aus Rom, Vincenzo Canterini, der Samstagnacht am 21. Juli die siebzig Männer
seines Trupps zur Aufstandsbekämpfung beim Prügeleinsatz in den Schulen Diaz und
Pertini befehligte, könnte sogar aus der Polizei geworfen werden. Ein wahres
Beben hat in diesen Tagen die Abteilung der Staatspolizei (PS) im
Innenministerium erschüttert. Im Viminale fliegen die Fetzen und rollen Köpfe.
Doch selbst wenn dort die "Exzesse" und die Episoden haltloser Gewalt nicht
geleugnet werden - weder von den mit der internen Untersuchung beauftragten
Inspektoren, noch von De Gennaro selbst, dem Polizeichef - liegt die
unmittelbare Verantwortung für den Einsatz noch im Dunkeln. Wer hat die Truppen
befehligt? Wer koordinierte die Mannschaften der mobilen Züge der entfesselten
Bereitschaftspolizei (celerini)? Andreassi, der als Polizeivize der höchste in
Genua anwesende Kommandeur war, und deswegen von Scajola geschaßt wurde, war's
mit Sicherheit nicht. Ein alter Fuchs im Kampf gegen den Terrorismus, hat sich
der Präfekt Andreassi noch nie um die öffentliche Ordnung gekümmert. Selbiges
gilt für Arnaldo La Barbera, der zum Chef der Ucigos (Antiterrorismus)
beförderte Antimafiamann, der ebenfalls versetzt wurde.
Über Valerio Donnini hingegen finden sich in den Berichten der Inspekteure und
in den dem Parlament vorgelegten Unterlagen keine Hinweise. Dennoch hatte
Donnini, ein hoher leitender Beamter, der in der Vergangenheit die mobilen Züge
der Bereitschaftspolizei von Florenz und Rom kommandiert hat, vor und während
den AntiG8- Demonstrationen eine entscheidende Rolle inne. Denn beim
Innenministerium leitet er die Generalabteilung der mobilen Einsatzkommandos,
von denen es in ganz Italien dreizehn gibt: im Grunde ist er der oberste Chef
der ehemaligen "celere", der Bereitschaftspolizei. Und nicht nur das. Donnini
ist auch der Gründer des Noa (Nucleo operativo antisommossa), der VII. Truppe
zur Aufstandsbekämpfung, die während der letzten Monate beim mobilen Zug der
Bereitschaftspolizei von Rom zusammengestellt wurde. Das sind hundert durch
fragwürdige Verhaltenstests, wie manche bei der Polizei behaupten, auf
ideologischer Basis ausgesuchte Männer, mit militärischen Dienstgraden, die
mithilfe der Amerikaner in Ponte Galeria, vor den Toren Roms, ausgebildet und
offenbar mit den neuen, tödlichen Schlagstöcken aus Polycarbonat (den sog.
Tonfa), das sind die mit dem seitlichen Griff, ausgestattet wurden. Ebendieser
Donnini hat in Erwartung des G8 die Lage in Genua vorsondiert und verfügte
direkt den Einkauf von Schlagstöcken und anderen Ausrüstungsgegenständen.
Bevollmächtigt dazu hat ihn der Präfekt Pietro Longo, der bei der Staatspolizei
(PS) für die allgemeinen Angelegenheiten zuständig ist. Donnini ist daher der
direkte Vorgesetzte von Canterini, der nun wegen der Vorgänge in der Diazschule
seinen Posten riskiert.
Das hierarchische Verhältnis ist auch kein Geheimnis. Canterini hat das in
seinem Dienstbericht über jene Nacht des Wahnsinns klargestellt. " Gegen 21 Uhr
dreissig des 21.Juli" - schreibt der Chef der Truppe zur Aufstandbekämpfung - "
als ich mich bei Dienstende in der Nähe der Genueser Messe aufhielt, setzte sich
Dr.Valerio Donnini mit mir in Verbindung, der anordnete, daß sich bis 22 Uhr
fünfundvierzig das Personal der VII. Truppe vollständig mit dem Unterzeichneten
versammeln solle, um weitere Anweisungen zu erhalten. Tatsächlich teilte mir Dr.
Donnini ungefähr um 23 Uhr mit, ich solle mich mit der gesamten Mannschaft ins
Präsidium begeben." An dem Treffen, das die Razzia in der Diaz beschloß, nahmen
zwar viele teil (darunter La Barbera, Calesini, der Stellvertreter des Präfekten
Coluccci und der Chef des Digos; Mortola), es ist jedoch an Donnini, Canterini
Orders zu geben, der wiederum die Truppe befehligt. Gleiches geschah bereits
vorher auf den Strassen und betraf nicht nur den römischen Zug, sondern auch die
anderen Züge aus Florenz, Genua, Turin, Catania, Bologna und Cagliari. Im
übrigen ist der bald sechzigjährige Donnini ein Mann der Tat, bei der Polizei
nennen in manche den "Paraguayaner". Deshalb ist er noch nicht der gefährlichste
Beamte der Staatspolizei: obschon als Rechter eingestuft, können weder er, noch
sein Vize, Augusto Biagioli, in die Nähe der offen nazistisch agierenden
Mannschaftsführer gerückt werden, die in Genua im Dienst waren.
In Wahrheit, erläutern glaubwürdige Quellen aus dem Viminale, hatte Donnini in
den Tagen des G8 vor allem logistische Aufgaben, darunter die, sich um das
Quartier der Männer aus den mobilen Einsatzkommandos (einschließlich Canterinis
Truppe) und des Personals der Polizeischulen zu kümmern. Doch dann, ab Freitag,
dem 20. Juli, dem Tag der Erschießung von Giuliani, betrat der oberste Chef der
Bereitschaftspolizei die Bühne und versuchte, Ordnung zu schaffen und eine
polizeiliche Handlungsanleitung umzuformen, die zur Verteidigung der Roten Zone
gedacht, aber für den Widerstand gegenüber den Schwarzen Blöcken, die nicht
einmal daran dachten, diese anzugreifen, ungeeignet war. Mit größerer
Berechtigung befand sich Donnini am Samstag, dem 21. als Befehlshaber auf dem
Platz, als die Polizei (und mit ihr die Finanzpolizei (Guardia di Finanza) des
schwarzen Robocop) gezwungenermaßen Überstunden schieben musste, um die
Carabinieri zu ersetzen, deren Fühlungnahme mit den Demonstranten am Tag nach
der Tragödie als inopportun erachtet wurde. Auf den zur Bühne für Guerilla und
Polizeibrutalität umgestalteten Strassen Genuas koordinierte Donnini de facto
zirka dreitausend Männer. Der Bericht des Inspekteurs Lorenzo Cernetig brachte
zahlreiche Episoden haltloser Gewalt und erbitterter Wut gegenüber friedlichen
oder bereits verhafteten Demonstranten ans Licht, doch über das Dispositiv der
Polizei als solches sagt er sehr wenig aus. Er streicht dennoch heraus, daß sich
die Probleme in der "Phase der Durchführung" ergeben haben: Donnini hatte bei
ebenjener verheerenden "Durchführung", bei der "schwierigen Umformung des
Dispositivs", von der Cernetig spricht, eine Schlüsselrolle inne. Wie kommt es,
daß sein Name nirgendwo erscheint, so als hätte niemand sein Vorgehen jemals in
Zweifel gezogen?
Das könnte von dem roten Faden abhängig sein, der Donnini, über den Präfekten
Antonio Gianella, direkt mit dem Polizeichef De Gennaro verbindet. In jenen
Tagen ging der oberste Chef der Bereitschaftspolizei im Büro von Gianella, der
die Leitstellen der Staatspolizei (PS) dirigierte und De Gennaro seit den Zeiten
der Criminalpol zur Seite steht, ein und aus. Es heißt, Donnini sei sehr besorgt.

[indymedia.de, von übersetzung/rf - 07.04.2004 15:12]


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Das Gesamtpolnische Protest Komitee (OKP, ein Zusammenschluss mehrerer
Gewerkschaften) ruft zur Unterstüzung der Demonstration am 29 April auf

30.03 Warschau (PAP Polnische Pressagentur)

OKP hat alle seine Mitglieds-Organisationen dazu aufgerufen die Demonstration
gegen Arbeitslosigkeit, die während des Europäischen Wirtschafts Forums in
Warschau am 29. April stattfinden wird, aktiv zu unterstützen.
GlobalisierungskritikerInnen haben sich mit der Bitte an andere Gruppen, vor
allem an Gewerkschaften gewandt, den traditionellen Tag des Kampfs gegen
Arbeitslosigkeit, anstatt am 11. April am 29. April zu begehen. Slawomir Gzik,
der OKP Leiter hat der PAP gesagt, dass die im OKP organisierten Gruppen an der
Demontration gegen die neoliberale Globalisierung am 29 April teilnehmen werden.

"Der Tag der Arbeitslosen wird in Polen kaum beachtet. Wir hoffen, dass der
Protest am 29 April viel grösser wird".

Die OKP ist in Juli 2002 in Szczecin gegründet worden. Die Mitglieder des OKP
sind VertreterInnen von einigen Dutzend Betrieben und Gewerkschaften aus dem
ganzen Land. Der Ziel der OKP ist es, den Kampf um gewerkschaftliche- und
ArbeiterInnen-Rechte zu unterstüzen.


Pressemitteilung

Heute haben die OrganisatorInnen des Anti-Gipfel die grossen Gewerkschaften,
unter anderem NSZZ Solidarnosc, OPZZ und Forum Zwiazkow Zawodowych, zur
Teilnahme an der Demonstration gegen das Europäische Wirtschaftsforum am 29.
April in Warschau offiziell eingeladen.
Wie der Presse bereits zu entnehmen war, haben VertreterInnen des OKP
(Gesamtpolnisches Protest Komitee) bereits ihre Teilnahme an den Protesten am
29. April zugesagt. Auf den Anruf des OKP von 31.03, der an die Gewerkschaften
gerichtet war, haben die MitarbeiterInnen folgender anderer
AbeiterInnenorganisationen geantwortet: aus den H. Cegielski Betrieben,
ehemalige Mitarbeiter von Uniotex aus Lodz, Bergarbeiter aus Sierpien`80, die
Pommersche Arbeitslosenföderation aus Stadt und die Polnische Union der
Arbeitslosen aus Elk.
Gleichzeitig wurden alle globalisierungskritischen Organisationen um Hilfe für
die MitarbeiterInnen der Breslauer Jedynka gebeten, die um Arbeitsrechte und
Arbeitsplätze kämpfen.

Die Einladung

Sehr geehrte Damen und Herrn!
Vom 28.-30. April 2004 wird in Warschau das Europäische Wirtschafs Forum (EWF)
stattfinden. Davor fand es in Salzburg, Österreich, statt. Polen als zukünftigen
Austragungsort hat der polnische Präsident Kwasniewewski vorgeschlagen, er will,
dass das EWF auch in Zukunft in Warschau stattfindet. Neben dem Prestige, das
eine derartige Veranstaltung den GastgeberInnen bringen kann, soll der ganzen
Welt gezeigt werden, dass es in Polen keine GegnerInnen des Neoliberalismus
gibt. Bei den Entscheidungsträgern aus Davos wird verlautet, dass die
Entscheidung, ob dieses Treffen auch in Zukunft in Warschau stattfinden wird,
davon abhängt, wie dieser erste Gipfel ausfallen wird. Unter diesen Umständen
ist es für uns das Wichtigste zu zeigen, dass es für diese neoliberale Poltik
nirgends Akzeptanz geben wird: für die Politik von Entlassungen, Sozialkürzungen
und Lohnsenkungen, für die Politik von wilder Privatisierung und Kommerzialisierung.
Immer mehr Menschen erkennen die Unfähigkeit und Korrumpiertheit der polnischen
Regierung. Als Effekt der neoliberalen Experimente haben wir in Polen mehr als
20% Arbeitslosigkeit, die immer weiter steigt, 60% der Menschen leben unter der
Armutsgrenze. Unterschiede bei Löhnen und Lebensstandart werden immer grösser,
was zu sozialer Frustration führt.

Am 29 April haben wir eine Großdemonstration geplant. Sie beginnt um 11 Uhr am
AK Radoslaw Rondo (Rondo Babka). Wir laden alle, besonders VertreterInnen von
Gewerkschaften, herzlich zur Teilnahme ein.

[ cube@zigzag.pl]


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SprecherInnen Tour zum "Fall" von Aubonne

Am 1. Juni 2003 blockierte eine internationale Gruppe von AktivistInnen die
Autobahnbrücke von Aubonne (Schweiz) um Delegierte daran zu hindern, zum G8-
Gipfel nach Evian zu gelangen. Der Verkehr wurde durch ca. 15 AktivistInnen auf
der Brücke zum Stillstand gebracht, während Gesine und Martin sich gleichzeitig
von beiden Seiten der Brücke abseilten. Sie benutzten dabei das gleiche Seil und
agierten als Gegengewicht zueinander.

Obwohl die Polizei umgehend über die Art der Aktion informiert wurde,
durchtrennte ein Polizist ca. eine halbe Stunde später ohne Vorwarnung das Seil.
Martin stürzte 20 Meter ins flache Flussbett, das Seilende von Gesine konnte
gerade noch von ihren FreundInnen gehalten werden.*

Trotz dieses unglaublichen Vorfalls wurden die AktivistInnen, die auf der Brücke
waren, bereits zu bedingten Haftstrafen verurteilt. Gesine, Martin und einem
weiteren Aktivisten wird nun am 28. Juni 2004 in Nyon der Prozess gemacht wegen
"gefährlichen Eingriffs in den Strassenverkehr" und ironischerweise, "Gefährdung
des Lebens Dritter" (!). Es liegt nach wie vor keine Anklage gegen die
verantwortlichen Polizisten vor (...).

Die Konsequenzen

Martin Shaw überlebte wie durch ein Wunder den 20 Meter tiefen Fall ins flache
Flussbett. Allerdings erlitt er ernsthafte Verletzungen, v.a. Knochen- und
Wirbelbrüche. Es ist nicht sicher ob er jemals wieder richtig laufen können
wird. Gesine ist in psychologischer Behandlung wegen sogenannter
post-traumatischer Störungen.

Die Aubonne Support Group

Die Aubonne Support Group ist bereits kurz nach den Ereignissen entstanden und
setzt sich mittlerweile aus einer Vielzahl Menschen aus ganz Europa zusammen.
Zentrale Anliegen der Gruppe sind die direkte und persönliche, als auch
finanzielle Unterstützung der Opfer der Polizeiaktion. Die zentralen Forderungen
der Gruppe sind:
* Sofortige Dienstsuspendierung und strafrechtliche Verfolgung der
verantwortlichen Polizisten
* Eine unabhängige Untersuchung der Polizeieinsätze während des G8 Gipfels
* Eine Einstellung der noch offenen Verfahren und eine angemessene finanzielle
Entschädigung für Martin und Gesine

Die Speakers' Tour

Die Zeit bis zum Prozess im Juni wollen wir nutzen, um u.a. durch eine Speakers'
Tour von Martin und Gesine in der Schweiz diesen Forderungen Ausdruck zu
verleihen und darüber hinaus:
- Die zunehmende Repression durch die Polizei in Europa zu thematisieren und
weitere Fälle und Beispiele von Repression zu beleuchten
- Die Immunität der Polizei durch die Behörden und Gerichte ans Licht zu bringen
und dadurch zu bekämpfen
- Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Vernetzung von diversen Gruppen die zum
Thema Repression arbeiten, zu diskutieren
- Als zentrales Thema Möglichkeiten und Methoden der von Menschen zu
diskutieren, die in Folge von Repression und Gewalt unter Traumata und Depressionen

Solidarität!
- Verbreitet Infos zum "Fall" von Aubonne
- Mobilisiert für die Tour (v.a. Medienkontakte)
- Organisiert Info/Film- Abende (Film kann kostenlos über Email bestellt werden)
- Mobilisiert finanzielle Hilfe auf das Soli- Konto (siehe Website)
- Kommt am 28. Juni zum Prozess in Nyon (detaillierte Infos via Email oder bald
auf der Website)

[  http://www.aubonnebridge.net ]

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gipfelsoli infogruppe

Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.

Kontakt, Kritik, Beiträge:  gipfelsoli@nadir.org


 

09.04.2004
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