Kassel: "Aneignung" als Thema auf dem 27. Jahrskongress der BUKO
"Aneignung" als Thema auf dem 27. Jahrskongress der BUKO vom 20. bis 23. Mai in Kassel
Die seit 1977 bestehende Bundeskoordination Internationalismus (BUKO, vormals Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen) organisiert bereits zum 27. Mal einen Kongress, um aus internationalistischer Sicht zu informieren, zu streiten, Strategien zu entwickeln und zu organisieren. Das Treffen findet vom 20. bis 23. Mai (Himmelfahrtwochenende) in Kassel statt. Etwa 600 Teilnehmer werden dieses Jahr erwartet, deutlich mehr als beim letzten Kongress.
Unter dem Titel "Das Ende der Bescheidenheit. Neoliberalismus - Alltag - Widerstand" sollen Entwicklungen hierzulande aber auch in Ländern genauer beleuchtet werden. Der Kongress orientiert sich an drei Strängen: Veränderungen der Arbeitsverhältnisse und sozialer Reproduktion, Privatisierungen sowie soziale Rechte und das Recht auf Legalisierung.
Es werden Teilnehmer aus über zehn Ländern erwartet und der Kongress verspricht ein breites Spektrum an Informationen und Erfahrungsaustausch.
Über 50 Arbeitsgruppen zu Privatisierung und öffentliche Dienstleistungen, Veränderung von Arbeit und Reproduktion, soziale Rechte und Legalisierung, gesellschaftliche Enteignung und Aneignung, Bildungs- und Gesundheitspolitik, Abbau des Sozialstaats, Migration und Autonomie, Sicherheitsdiskurs, feministische Theorie und Praxis, Militarisierung und Krieg, Analysen zu Entwicklungen in Irak, Nicaragua, Brasilien, Südafrika, Venezuela, Argentinien finden am Freitag, Samstag und Sonntag statt.
Zwei Großveranstaltungen sollen Diskussionen anstoßen und Klärungen bringen. Zur Eröffnung am Donnerstagabend (20. Mai) geht es um die Frage, inwieweit die neoliberale Globalisierung in den letzten Jahren in eine Krise geraten ist und was Auswege daraus sind. Hier diskutieren die bekannte globalisierungskritische Aktivistin Nicola Bullard von der Organisation "Focus on the Global South" (Bankok/Thailand), Alessando Pelizzari (Attac-Schweiz und Universität Fribourg), Christoph Görg (Universität Frankfurt/M.) und Katharina Pühl (Kassel/Berlin).
Am Freitagabend, 21. Mai, soll die EU-Erweiterung aus osteuropäischer Perspektive genauer betrachtet werden. Urszula Lugowska aus Warschau von attac-Polen und Gabriella Farkas vom Women Studies Center in Budapest (Ungarn) werden Aspekte aus Sicht der Beitrittsländer diskutieren, Anca Sandescu vom Peace Center in Cluj (Rumänien) und Zoran Pantelic von der NGO kuda.org in Novi Sad (Republik Serbien) gehen auf Erwartungen in zwei Nicht-Beitrittsländern ein.
Informationen: http://www.buko.info/kongress/buko27/buko27.html
Pressekonferenz unmittelbar vor dem Kongress am Campus Holländischer Platz der UNIK (Aushang beachten): Donnerstag, 20. Mai um 16 Uhr mit
Christoph Scherrer (Leiter des Fachgebietes Globalisierung und Politik der UNIK), Nicola Bullard (Focus on the Global South, Bankok), Gabriella Farkas (Women Studies Center, Budapest/Ungarn), José Antonio Zepeda (CGTEN-ANDEN Gewerkschaft des Bildungswesens in Nicaragua), Thomas Seibert (medico international, Frankfurt/M.), Friederike Habermann (BUKO, Hamburg).
[Maja Göpel]
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