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Frankfurt-Main: Aktionstag gegen LTU: Gegen das Geschäft mit den Abschiebungen

deportation.class stop!
 http://www.deportation-airlines.com

Aktionsbündnis
gegen Abschiebungen
Rhein-Main
c/o Dritte Welt Haus Frankfurt
Falkstr. 74
60487 Frankfurt


Pressemitteilung, 17.06.2004

Ferienflieger LTU in der Kritik: Gegen das Geschäft mit den Abschiebungen
Aktion am Frankfurter Flughafen

Das Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main hat heute, am Donnerstag - 17.6.2004 - im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages gegen das Geschäft mit Abschiebungen der Fluggesellschaft LTU eine Kundgebung vor deren Schalter im Terminal 2 des Frankfurter Flughafens durchgeführt.

Unter dem Motto „LTU schiebt ab – so flieg ich gern in Hunger, Folter und Tod“ wurden Flugblätter an Reisende verteilt und mit Transparenten, Plakaten und einem Kundgebungsbeitrag gegen das schmutzige Geschäft der zwangsweisen Abschiebung demonstriert.

Der Ferienflieger LTU als REWE Tochterfirma scheint in seinem touristischen Geschäft nicht ausgelastet und somit auf das schmutzige Geschäft der Deportationen angewiesen. So begründet Geschäftsführer Jürgen Marbach das Engagement seiner Firma mit dem zynischen Satz: „Mit jedem dieser Flüge haben wir das Jahresgehalt eines unserer Mitarbeiter gesichert“.

Die Abschiebeflüge finden in Form von Sammel- oder Einzelabschiebungen statt.

Abgelehnte Asylbewerber und Asylbewerberinnen bzw. Menschen ohne Aufenthaltsstatus werden zwangsweise und zum Teil mit körperlicher Gewalt abgeschoben. Jugendliche ab 16 werden teilweise unbegleitet abgeschoben. Kinder, die hier geboren sind, müssen mit ihren Familien in ein Land, das ihnen völlig fremd ist.

Ungefähr einmal im Monat startet am Düsseldorfer Flughafen ein Airbus 321 der LTU nach Istanbul. Mit diesen Sonderflügen werden jeweils rund 100 türkische Staatsbürger mit abgelaufener Aufenthaltsgenehmigung abgeschoben. Die meisten von ihnen sind Kurden. Darüber hinaus fliegt LTU solche Charterabschiebungen von Düsseldorf nach Belgrad und seit kurzem ebenfalls von Hamburg nach Ankara.
Es wird Geld verdient mit der Deportation von Menschen in Ihre Herkunftsländer, aus denen sie vor Armut, Verfolgung, Krieg und Tod geflohen sind.

„Wir werden Ihnen das Geschäft vermiesen,“ sagt Reinhard Treue vom Aktionsbündnis und verweist auf erfolgreiche Aktionen gegen die rumänische Fluggesellschaft Tarom, die sich 2001 unter dem Druck antirassistischer Aktionen aus diesem Geschäft zurückgezogen hatte.

Treue: „LTU beruft sich auf Recht und Gesetz. Doch wir sagen: dieses Recht ist nicht legitim und es ist unmenschlich. Mit unserer Aktion heute fordern wir die LTU und auch alle anderen Fluggesellschaften auf, sich sofort aus dem Geschäft mit den Abschiebungen zurückzuziehen.“

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Treue

 

17.06.2004
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