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Mon Jun 11 11:33:43 2001
 

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Die Akademie des Guerillakampfes


Che befand sich im Niemandsland nahe des Kiliwe-Baches in einer unangenehmen Position. Er nahm Kontakt zu den Bauern auf, die bereit waren, sie mit Verpflegung zu versorgen, und dafür kein Geld nehmen wollten. Doch diese verfügten selbst nur über wenig Mittel, weshalb es immer wieder zu Engpässen kam.

Nachrichten von M'bili: es war eine weitere Aktion aus dem Hinterhalt druchgeführt worden, doch der Feind war erneut durchgebrochen; einige Panzerwagen waren zerstört worden, diesmal dank einer »besonders intelligenten Konstruktion«: einer Mine, die mit Hilfe einer Granate zur Detonation gebracht worden war.

Che schickte Siki in die Gegend des Stützpunktes, damit er dort als Arzt aushalf und Moja unterstützte. Neuerliche entmutigende Meldungen über die Kampfmoral treffen ein.

Gespräche mit Masengo und zuvor mit Mukindi, der das Problem zu verstehen scheint. Als Che sich weigert, ihm kubanische Kämpfer für Sabotageaktionen in der Nachhut zur Verfügung zu stellen, und ihm seine Logik der Zentralisierung inmitten des Chaos erklärt, bietet Mukindi an, eine Gruppe von zwanzig Bauern zusammenzustellen und mit diesen bei ihm zu bleiben.

Masengo akzeptiert das Modell einer unabhängig von den Befehlen Lamberts operierenden Brigade unter Ches Führung.


CHE: Wir müßten so etwas wie eine Akademie der Guerilla aufziehen. Bauern waren mir als Schüler am liebsten, und Mujumba verpflichtete sich, weitere sechzig anzuwerben, doch müßten auch Soldaten der verschiedenen Fronten hinzugezogen werden, eine Sache, die mir nie besonders zusagte. Außerdem wollten wir den Generalstab zweckmäßiger organisieren, um von ihm aus Operationen an allen Fronten leiten zu können. Mit meinem Einverständnis wurden Siki als Berater des Generalstabes, Tembo für politische Organisation und Kasulu, der Arzt, als Übersetzer für Französisch dorthin abgeordnet.

Masengo ersucht ihn um weitere Kubaner; Che sagt ihm zu, jedoch unter der Voraussetzung einer sehr sorgfältigen Auswahl: »Man kann einen Kader nicht durch die bloße Menge aufwiegen.« Er erklärt sich außerdem bereit, bei der tansanischen Regierung angesichts der von wachsenden Schwierigkeiten gekennzeichneten Situation um Unterstützung nachzukommen.

Inmitten der Diskussion passiert ein Unfall: Agane läßt in einer Strohhütte ein Streichholz fallen, ein Feuer bricht aus, Granaten explodieren.


GENGE: Unter den kongolesischen Kämpfern gab es eine Menge Oberstleutnants, Oberste aus Tshombés Armee, die sich der Guerilla angeschlossen hatten, andere, die zur Bewegung gehörten und keine Militärs waren, andere, die Journalisten waren, und wieder andere, die eher so etwas wie Touristen waren und jeden Freitag nach Hause gingen. Die Kubaner begriffen nicht, wieso; sie gaben militärischen Unterricht, halfen ihnen, und sie machten sich davon und ließen sie zurück, als sei es die Sache der Kubaner und nicht ihre eigene. Diejenigen, die im Zweifel zur Stelle sein sollten, waren weg. Es war ein Widerspruch. Wenn es zu einem Schußwechsel kam, hauten sie ab, ließen die Kubaner im Stich. Deshalb organisierte Tatu eine Schule, damit sie sich unter echten Kampfbedingungen vorbereiteten: läufst du in die falsche Richtung, zwitschern dir Maschinengewehrsalven um den Schädel, und hebst du den Kopf im falschen Moment, erwischt dich eine Kugel, und bewegst du dich falsch durch das Minenfeld, erwischt dich eine Mine, und die Minen explodieren wirklich, und wirfst du dich zu spät in den Schützengraben, erwischt dich eine Granate, und die Granaten waren auch echt. Danach ging es gleich in den wirklichen Gefechtslärm an den verschiedenen Fronten. Und tatsächlich, das hat sie ganz schön vorangebracht, das hat ihnen ziemlich viel geholfen.



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