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10. November: Die Ruander ziehen ab


Nachrichten über den Fall von Front de Force und die Absicht der Ruander, sich zurückzuziehen, treffen ein. Anchali zieht sich zur Basis zurück, weil er einen Befehl Ches falsch verstanden hat. Che schickt ihn zur Absicherung der Front erneut ins Feld, zusammen mit Tom, dem Politiker, und weist auf die Notwendigkeit hin, die Ruander mehr denn je zu unterstützen. Am folgenden Tag fällt das Lager von Makungo, in dem sich Calixte aufgehalten hatte. Die Ruander ziehen sich mit ihren Waffen in die Gegend von Nganja zurück.


CHE: Für uns war es wichtig, die Gegend um Nganja zu halten. Nicht allein weil sie einen Zugang zur Basis darstellte, sondern weil wir dort die Rinderherden hatten, unsere einzige Möglichkeit, an etwas zu essen zu kommen, da der See zusehends blockiert war. (...) Unterdessen bildeten wir in aller Eile die kleine Artilleriegruppe des Compañeros Azi aus, die über drei Mörser mit einer Menge Projektilen, eine Kanone mit dreizehn Projektilen und zwei 12,7-Maschinengewehren verfügte (...); mit diesen wollten wir dem Großangriff in dieser Gegend Widerstand entgegensetzen und dem Feind reichlich Verluste zufügen. (...)

Das Versorgungsboot kam nicht. Changa teilte uns mit, daß er nicht fuhr, weil er nichts zu verschiffen hätte, was eine Reihe von hitzigen Telegrammen unsererseits an Kigoma und Daressalam in Gang setzte.


Zusammen mit den Telegrammen nach Tansania schickte Che ein weiteres nach Kuba:

CHE: Feindlicher Druck wächst und Blockadeversuch auf dem See hält an. Bitte um ausreichende Menge an kongolesischem Geld, um Isolation vorzubeugen. Offensive hält an und schreitet fort. Bewegungen müssen schnell geschehen. Bereiten uns auf Verteidigung der Basis vor.

Kabila kündigte weiterhin seine Ankunft an, zunächst für den 9. November, dann für später. Er teilt mit, daß er nicht kommen könne, weil sein Schiff kaputt sei. Schließlich spricht Che mit Masengo Klartext und sagt, daß Kabilas so oft angekündigte Reise niemals stattfinden wird: »Kabila wird nie kommen«, weder jetzt noch später.

CHE: Unser Verteidigungsplan war in diesem Moment folgender: M'bili kontrollierte mit einer Gruppe Ruander den Weg, der von Nganja direkt zum See führt. Der andere, der an der Basis entlang verläuft, wurde von Azima und den Kongolesen verteidigt. Moja war für die Verteidigung des Sees bis nach Kazima zuständig, und Aly kontrollierte Kabimba.

MUNDANDI: [Notiz an Che] Ich bin außerstande, die Position weiter zu halten und für ihre Verteidigung zu garantieren (...), ich bitte Sie um Verständnis, ich habe beschlossen, mich zurückzuziehen. Ich lasse die kubanischen Compañeros nicht im Stich (...), aber ich kann meine ruandischen Genossen nicht weiterhin der Gefahr der gänzlichen Auslöschung aussetzen (...), ich habe versucht, dieser Revolution beizustehen, um eine weitere in unserem Land zu machen. Doch wenn die Kongolesen nicht kämpfen, ziehe ich es vor, auf unserem eigenen Boden zu sterben.

Masengo will in die Zone von Mundandi aufbrechen und die Ruander entwaffnen, als er von dem Brief erfährt. Che versucht über M'bili zu vermitteln, um einen direkten Zusammenstoß zu vermeiden.



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