Inhalt | Das Jahr, in dem wir nirgendwo |
Der letzte Brief seiner Mutter | Über die lokalen Religionen: Ilanga, der |
CHE: Bis zur Ankunft Mitoudidis war alles verlorene Zeit, danach konnten erste Erkundungen durchgeführt werden, und unsere Vorschläge stießen auf Interesse. Möglicherweise kann morgen, wie er mir versprochen hat, die Ausbildung einer Gruppe von Männern ernsthaft beginnen. Es ist beinahe sicher, daß wir im Laufe des Monats Juni endlich in den Kampf eingreifen werden. Das Hauptproblem der Kongolesen besteht darin, daß sie nicht schießen können und deshalb Munition verschwendet wird; dort muß begonnen werden. Die Disziplin hier ist sehr schlecht, es macht aber den Eindruck, als ob sich an der Front die Dinge ändern; dort sind die Burschen einigermaßen diszipliniert, wenn auch immer noch ein bemerkenswerter Mangel an Organisation besteht. Die wichtigsten Aufgaben sind: ihnen Schießen beibringen, den Kampf aus dem Hinterhalt (den wirklichen Guerillakampf) und grundlegende militärische Organisationsformen, die es uns erlauben, all unsere Macht auf ein Angriffsziel zu konzentrieren.
Doch die Tatsache, daß die lumumbistische Guerilla aus Gruppen mit Stammescharakter bestand und daß diese den Kampf als Stellungskrieg begriffen, brachte Che zur Verzweiflung.
CHE: Die Stützpunkte der Kämpfer wurden hier Barrieren genannt. Diese Barrieren lagen an Orten, die vom taktischen Standpunkt aus gut gewählt waren, auf hohen, schwer zugänglichen Bergen. Aber dort führten die Männer ein Lagerleben, ohne Aktionen durchzuführen, ohne eine Ausbildung zu erhalten, auf die Tatenlosigkeit der feindlichen Armee vertrauend und für ihre Verpflegung auf die Landbewohner zählend. Diese wurden gezwungen, ihnen Essen zu bringen, und waren häufig Belästigungen und schlechter Behandlung ausgesetzt. Der Zustand der Volksbefreiungsarmee war der einer parasitären Armee, die nicht arbeitete, nicht übte, nicht kämpfte, aber von der Bevölkerung Versorgung und andere Arbeiten verlangte, zuweilen mit extremer Härte.
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