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Mon Jun 11 11:36:53 2001
 

Inhaltsverzeichnis Inhalt Das Jahr, in dem wir nirgendwo Aufwärts

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Disziplin und Zigarren


VIDEAUX: Viele Compañeros waren der Ansicht, daß die Kongolesen Feiglinge waren, aber das war nicht mein Standpunkt. Es gibt keine feigen und keine tapferen Völker. Es ist eine Frage von Führung und Bewußtsein. Das niedrige kulturelle Niveau brachte Disziplinlosigkeit und Desertionen mit sich. Es war nicht alles rosarot, die Sache hatte ihre spezifischen Probleme. Die Religion war hier stärker als die Organisation.

Ionne, der mit dem Maschinengewehr, das war ein Kämpfer, der sich sehen lassen konnte. Und nicht nur er, viele andere auch. Bei uns gab es eine Gruppe, die sehr isoliert war. Sie war sehr diszipliniert, wurde von zwei Offizieren geführt und hatte neun sehr zuverlässige Compañeros. Der Che lehrte uns, daß die alltägliche Disziplin in einer Guerilla wichtiger ist als der Kampfeinsatz selbst.


GENGE: Wenn du es an Disziplin mangeln ließest, drei Tage ohne Waffe und ab ins Gefecht. Zweimal am Tag kein Essen, wenn einer die ganze Zeit am Mümmeln war. Die Zwillinge verdrückten eine Dose Milch und wurden bestraft; Padilla bestraften sie damit, daß er ohne Waffe an einer Aktion teilnehmen mußte. Eine wahnsinnig strenge Disziplin.

VIDEAUX: Ich erinnere mich, daß der Che, als er diese vierzig Zentimeter langen Zigarren von Fidel geschickt bekam, eine herausholte und fragte:

Und aus dem Rucksack holte er eine Pfeife hervor und gab sie mir, zündete darauf eine dieser gigantischen Zigarren an und sagte zu mir:

Später verlor ich die Pfeife, ich ließ sie irgendwo fallen. Ich war kein so starker Raucher, ich rauchte, steckte sie wieder ein und zündete sie nochmal an. Und darauf sagte ich zum Che:

Ich habe mich nie mehr von ihr getrennt.


GENGE: Tatu gab mir Geld, um Essen zu kaufen, hundert, zweihundert Francs. Ich war mit den Knirpsen unterwegs. »Wir wollen euch etwas abkaufen für die Befreiungsbewegung, wir möchten es bezahlen, wenn es geht, eine Ziege, eine Kuh, Maniok.« Auf Kisuaheli dauerte die Begrüßung lange, fünf Minuten: »Wie habt ihr geschlafen? Wie geht es? Wie geht es eurer Familie? Wohin wollt ihr?« Damit verbringst du fünf Minuten. Alle zehn, fünfzehn Tage zogen wir los. Feilschen brauchtest du nicht. Sie verschenkten sogar Dinge, gaben Spenden. Wir haben sie nicht ausgenutzt.



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