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Mon Jun 11 11:37:02 2001
 

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Immer mehr sind des Krieges müde/Ilangas Krankheit


Nachrichten aus Daressalam. Ein Boot mit Waffen, Nahrungsmitteln und 17000 Schuß Munition für die FALs trifft ein. Außerdem die Nachricht, daß die Anwesenheit von Kubanern im Kongo durch die Presse gegangen ist. Rivalta hatte die Kongolesen davon überzeugt, ein Dementi abzugeben. Che schrieb dem Botschafter und schlug vor, daß es in dieser Situation das beste sei, Stillschweigen zu bewahren. Mit dem Brief werden Sitaini und Otto, der schon seit geraumer Zeit krank ist, zurückgeschickt.


CHE: Die Kriegsmüden, die gegen ihren Willen bleiben müssen, versuchen ihre Haltung zu rechtfertigen, indem sie Negativpropaganda verbreiten, die unter den anderen Compañeros auf ein breites Echo stößt.

MENA: [Tagebucheintrag vom 4. August] Um sieben Uhr äußert der Arzt Fara gegenüber Moja, daß er nach Kuba zurückkehren will. »Nichts da, der hat bloß weiche Knie bekommen.«

KAHAMA: [Tagebucheintrag] Vor einigen Tagen sind Ansini und Ajili eingetroffen, haben den Che aufgesucht und um ihre Entlassung gebeten. Jetzt sind alle hier in der Basis und warten auf eine Entscheidung.

CHE: Ich war äußerst hart zu ihnen und lehnte es rundweg ab, ihre Rückkehr zu erwägen, befahl ihnen dafür, in der Basis zu bleiben und sich um Versorgungsaufgaben zu kümmern.

GENGE: Freddy trifft mit Tatu ein. Er ist stocksteif, spricht nicht, hat die Augen verdreht, was ist nur los mit ihm? Tatu trifft eine Reihe von Vorkehrungen, die Ärzte greifen ein. Aber Freddy Ilanga, nichts, er sprach nicht, nicht mal iriambo sagte er, gar nichts. Also ab ins Bett, in meine Baracke, das war eine gefährliche Baracke, eine Baracke, in die niemand hineinkam. Um hineinzukommen, mußte man meine Größe haben, sonst stieß man an die Minen, und dir explodierte der Kopf, und wenn nicht, trat man auf die Minen unten, man hatte keine Chance. Ich nahm ihn in meine Baracke mit, um ihn zum Reden zu bringen, aber er redete kein Wort, hatte Schaum vor dem Mund, und Tatu verabreichte Medikamente. Ilangas Zustand besserte sich ein bißchen mit einer Menge von verrückten Suppen und Glukoseserum, er kam wieder zu sich, mehr oder weniger, aber wer und wo er war, wußte er immer noch nicht ganz genau.

CHE: Wenige Tage später verläßt uns Ilanga, der unter epileptischen Anfällen gelitten hatte.

ILANGA: Der Che schickt mich mit Lawton (Changa) auf die andere Seite des Sees, und Changa nimmt mich auf und kuriert mich. Ich kehre wieder zurück, hier ist inzwischen Zerqueira medizinischer Leiter. Der Befehl, den ich bekomme, lautet, daß ich Changa beim Transport von Proviant helfen und Tabak für die anderen kaufen soll. Ich hatte zwei Wochen gebraucht, um mich wieder zu erholen.



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