Inhalt | Das Jahr, in dem wir nirgendwo |
»El negrito del batey« | Che, der Mediziner |
Che Guevara brach in das neue Operationsgebiet auf und ließ Dreke zurück, damit dieser auf Zakarias wartete, der versprochen hatte, an einer gemeinsamen Aktion mit den Kongolesen und der Gruppe von Mafú teilzunehmen.
CHE: Das Lager Calixtes war etwa zweieinhalb Stunden zu Fuß entfernt am Fuße der Bergkette, die zu den Ebenen hin abfällt; es ist ein Ort, wie er zur Verteidigung nicht besser sein könnte, denn die Abhänge sind ungewöhnlich steil und ohne jede Vegetation, so daß es sehr einfach ist, den Zugang mit simplem Gewehrfeuer zu vereiteln. Das Lager besteht aus einfachen Strohhütten für vier bis zehn Personen; uns wurden einige zugeteilt, die leer standen.
Calixte brach mit Lambert nach Lulimba auf. Zufrieden sagte er zuvor, es hätte ihm nicht gefallen, daß man die Kubaner den Ruandern zugeteilt habe. Es gab Verständigungsschwierigkeiten. Calixte sprach kein Französisch, Che kein Kisuaheli. Als Übersetzer zog man kubanische Kämpfer hinzu, die kaum mehr als einige Grundkenntnisse in Kisuaheli besaßen.
CHE: Ich sprach mit Calixte über die Notwendigkeit, sich näher bei den Gardisten zu postieren, um sie kontinuierlich reizen und unter Beschuß nehmen zu können, und schlug ihm vor, augenblicklich damit zu beginnen. Er war einverstanden, und ich schickte eine Gruppe unter der Führung von Azi auf eine Erkundung, für die eine kleine Siedlung in ungefähr vier Kilometern Entfernung von Makungo als provisorischer Stützpunkt gewählt wurde.
Bevor die Gruppe aufbrach, veranstalteten die Bauern ein Fest ...
CHE: ... uns zu Ehren, bei dem die Männer als Waldgeister oder etwas in der Art verkleidet die rituellen Tänze aufführten und alle gemeinsam den Götzen anbeten gingen, einen einfachen Stein, der in der Nähe des Berggipfels, umgeben von einem Kreis aus Zuckerrohr, aufgestellt worden war, um in gewissen Abständen mit dem Blut eines Opfertieres besprengt zu werden. In diesem Fall war es ein Lamm, das danach unter allen Anwesenden verteilt wurde. Das Ritual scheint kompliziert, aber das Entscheidende ist zutiefst simpel: dem Gott, dem steinernen Götzen, wird ein Opfer gebracht, und danach verspeist man das Opfertier.
Che stellt eine Bilanz für die neue Front auf:
CHE: Aufs neue begannen wir mit der ermüdenden Aufgabe, Leute in der Kunst der Kriegsführung auszubilden, von deren Entschlossenheit wir nicht allzu überzeugt waren, im Gegenteil, wir hatten große Zweifel, ob sie überhaupt existierte. So war unsere Aufgabe die von Feldbauern bei der Aussaat, die verzweifelt Saatkörner in alle Richtungen auswerfen, damit irgendeines keimen möge, bevor die schlechte Jahreszeit beginnt.
In Makungo werden die Übungen für Angriffe aus dem Hinterhalten fortgesetzt. Zakarias trifft mit zehn Ruandern ein. Man versucht, die Fronten zu vereinheitlichen, als die Nachricht von feindlichen Truppenbewegungen etwa vier Stunden vom Lager entfernt eintrifft. Es wird beschlossen, sie unterwegs zwischen Katenga und Lulimba zu stellen, falls sie von Nyangi her vorrücken sollten. Um sie dort aufzuhalten, wird Azi ausgewählt, der sechs Kubaner und zehn Kongolesen unter seinem Befehl hat.
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