Inhalt | Das Jahr, in dem wir nirgendwo |
Der Hinterhalt vom 11. September | Aly in Kabimba |
DREKE: Margolles, Emilio Aragonés und Oscar Fernández Mell, die der Che zur Verstärkung des Führungsstabes angefordert hatte, Palacio (alias Karim), Víctor Shueb und weitere Ärzte treffen im Kongo ein und schließen sich der Brigade an. Dort erhielten sie vom Che neue Namen.
Che befürchtete, daß sie ihn auffordern würden, nach Kuba zurückzukehren, oder daß man ihn unter Druck setzen würde, den Kampf aufzugeben.
CHE: Es wollte mir nicht in den Kopf, daß der Organisationssekretär der Partei seinen Posten aufgab, um in den Kongo zu kommen. Aber Aragonés und Margolles hatten darum gebeten zu kommen, und Fidel hatte ihrer Bitte nachgegeben.
Man gab ihnen folgende Namen: Aragonés, wegen seines Aussehens, Tembo [Elefant], Fernández Mell, Arzt und Kapitän des Ejército Rebelde, der Che Guevara in der Schlacht von Santa Clara behandelt hatte, Siki [Essig, aufgrund seines Charakters, wie Che behauptete]. Außerdem kam Karim hinzu, der wegen seines größeren politischen und kulturellen Horizontes den Platz Toms als politischer Delegierter einnahm. Es war nicht sicher, ob sie dauerhaft bleiben könnten. Man mußte abwarten, ob sie als Weiße nicht auf Ablehnung stießen.
Tembo war der 120. Kubaner, der in den Kongo kam. Die Verluste sowie Changa, der auf dem See war, und die zwei Zurückgekehrten abgerechnet, zählte die Brigade in diesem Moment hundertsieben Kämpfer und vier Ärzte.
CHE: Es war eine Streitmacht von stattlicher Größe, mit der man etwas ausrichten konnte, aber wie man gesehen hat, waren sie aus Gründen, die ich nicht vermeiden konnte oder nicht zu vermeiden wußte, über ein weites Gebiet verstreut, so daß man im Moment der Aktion auf nicht mehr als dreißig oder vierzig Mann zählen konnte. Wenn wir dazu noch ergänzen, daß ein jeder, und so mancher mehrere Male, an Sumpffieber erkrankte, wird man einsehen, daß es keine Streitmacht war, mit der man einen Kriegszug entscheiden konnte; es hätte der Kern einer neuen Art von Armee sein können, wenn die Bedingungen andere gewesen wären.
Von denen, die um ihre Entlassung gebeten hatten, ersuchten drei um ihre Wiedereingliederung: Abdala, Ansali, Bachi. Außerdem traf eine Gruppe kongolesischer Studenten ein, die in China und Bulgarien ausgebildet worden waren.
CHE: Die erste Sorge dieser Burschen bestand darin, daß man ihnen zwei Wochen Urlaub bewilligte, damit sie ihre Familien besuchen konnten, später verlängerten sie diese Frist, da sie ihnen zu kurz vorkam.
Che bewertete die Gruppe sehr skeptisch. Es waren Theoretiker, die nicht in die Berge gehen wollten, ausgebildet unter kolonialistischen Vorzeichen, Söhne von Häuptlingen, die französisch sprachen und alles Negative aus der europäischen Kultur mitgebracht hatten.
CHE: Sie waren nicht imstande, im Kampf ein Risiko einzugehen. (...) Sie kamen oberflächlich mit Marxismus lackiert zurück, durchdrungen von ihrer Wichtigkeit als »Kader« und mit einem ungeheuren Führungsanspruch, der sich in einer undisziplinierten und sogar verschwörerischen Haltung äußerte.
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