Inhalt | Das Jahr, in dem wir nirgendwo |
Verdammt, kommen sie nun oder nicht? | Siki, Tembo und die Bulgaren |
Nachdem der Überraschungsfaktor verloren gegangen ist, wird der Ort für den Hinterhalt gewechselt. Am 8. September kehrt Che vorübergehend ins Lager zurück, um ein Gespräch mit Emilio Aragonés und Oscar Fernández Mell zu führen, die eben im Kongo eingetroffen sind. Moja hält die Position im Hinterhalt, obwohl seine Leute gehen wollen. Sie warten bereits elf Tage. Che kehrt mit den frisch Angekommenen zurück.
NANE: Ich nahm an einer Unternehmung teil. Wir lagen so an die vierzehn Tage hinter einem Damm. Wir hatten Panzerminen ausgelegt, die keine Zünder hatten. Ich kam darauf, sie an eine Granate anzuschließen. Alle hingen in den Seilen, hungrig, auf der Suche nach Bananen und Maniok fürs Essen.
MENA: Samstag, den 11. September, erreicht der Feind die Position der mittleren Gruppe, wo sich Moja, Nane, Ishirine und Kapitän Zakarias befinden.
DREKE: Ich begab mich zur Spitze des Hinterhalts. Man hört die Geräusche der Lastwagen. Die Aktion beginnt, während Tatu sich im Hauptquartier befindet. Seit Tagen hatte er nicht widerstehen können, es immer näher an den Hinterhalt zu legen. Kahama war am linken Ende und zu meiner Rechten Ishirine. Die Absicht war, die vier oder fünf Lastwagen herein zu lassen und das Feuer unmittelbar auf die Kolonne zu richten. Als die ersten zwei oder drei Wagen in den Hinterhalt fahren, feuert ein Compañero von der äußersten linken Seite, und der Rest der Kolonne zerstreut sich, sie springen von den Lastwagen und beginnen uns zu umzingeln.
MENA: Ein Ruander feuert einen Bazookaschlag ab. Allgemeines Schußfeuer. Ein weiterer Lastwagen voller Gardisten war noch etwa hundert Meter entfernt, diese schwärmen aus und greifen den linken Flügel an, dabei stoßen sie auf Kahamas Gruppe, und die Kongolesen auf dieser Seite ergreifen die Flucht.
DREKE: Wir liquidierten die Gruppe, die in der Falle saß und nahmen den Toten und Verwundeten auf den Lastwagen die Waffen ab. Wir fügten ihnen etwa zwölf bis fünfzehn Verluste zu.
MENA: Sechs Gewehre werden erbeutet. Ungefähr zehn von ihnen sind tot. Marmelade.
NANE: Nur mit Gewehrfeuer entschieden wir die Sache für uns, wir hatten nicht mal Verletzte. Wir nahmen ihnen die Waffen ab.
Sie hatten reichlich Marihuana und die Gehaltsliste von Lulimba dabei.
DREKE: Aber andere schwärmten aus und attackierten uns an der linken Flanke.
Das zweite Fahrzeug war von der Bazooka nicht zerstört worden, denn diese hatte versagt, worauf ihre Belegschaft sich davon machte und auf ihrer Flucht den linken Flügel des Hinterhalts mit sich riß, der von Kongolesen gebildet wurde, mitsamt der dort stationierten Kubaner. Die Lastwagen wurden nicht zerstört, und als der Gegenangriff beginnt, kommt es zum ungeordneten Rückzug, praktisch zur Auflösung der Einheit.
DREKE: Diejenigen, die nicht in den Hinterhalt geraten waren, hatten keine Möglichkeit, auf uns zu schießen, weil wir in einer Senke waren. Ich schickte Chibás hin, weil ich dachte, sie würden uns umzingeln. In diesem Moment erreichten die vier Compañeros Margolles, Aragonés, Víctor Shueb Colás und José Palacio das Hauptquartier, aber Tatu war nicht dort. Ich schickte Ishirine auf die Suche nach ihm, da es möglich war, daß sie uns von hinten einkesselten.
Wir stellten uns den vorrückenden Gardisten entgegen. Ishirine traf mit den vier neu angekommenen Compañeros und der Nachricht ein, daß Tatu nicht im Hauptquartier, sondern mit zwei anderen ins Gefecht gegangen war, mit »Nr. 24« und Tumaini. Daß er an der Front kämpfte und auf die Gardisten feuerte.
Die Einstellung des Che führte zu einer großen Diskussion mit ihm. Wir stellten ihn zur Rede. Er antwortete: »Ich bin der Chef.« Als sich unsere Leute zurückzogen, hatte er fast allein weitergekämpft. Er nahm die Kritik zwar an, sagte aber: »Ab und zu muß man ein paar Regeln verletzen.«
Che wird dies nicht in seinen Erinnerungen festhalten.
Der Rückzug wird eingeleitet, um einer Einkesselung zuvorzukommen.
CHE: Diese Aktion zeigte, wieviel noch fehlte, um Streitkräfte zu organisieren, die wenigstens diese kleinen Gefechte überstanden; und wie sehr die Vorbereitung einiger Kubaner zu wünschen übrig ließ, wenn sie sich von Umständen verwirren ließen, die anders waren als diejenigen, die sie in ihrer eigenen Armee gewohnt waren.
Che lobte die Verteidigung der askaris von Tshombé und unterstrich, daß nicht nur die weißen Söldner zu kämpfen wußten. Die Kongolesen waren alle nach dem ersten Schuß davongelaufen. Die Ruander hatten diesmal durchgehalten, einer von ihnen hatte sogar den Lastwagen mit der Bazooka zerstört und ein anderer einem Feind die Stiefel abgenommen.
CHE: Die Ruander beanspruchten die Waffen für sich, denn die Kongolesen hatten nichts zum Kampf beigetragen. Es drohte sogar eine gewalttätige Auseinandersetzung. Die Ruander kehrten an ihren Frontabschnitt zurück.
Ansali erlitt später Verbrennungen, als er bei einer Erkundung mit M'bili den zerstörten Lastwagen mit Benzin anzünden wollte.
MENA: Suleimán und Yolivo gehen verloren. Zwei Tage später um zehn Uhr morgens kommen sie zurück. Tatu läßt sie zur Strafe entwaffnen.
CHE: Ich hatte immer noch den Eindruck, daß die Dinge sich bessern könnten.
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