Neben den Grossfirmen sind in der bestehenden Netzlandschaft die militärischen Strukturen erwähnenswert, die das erste grosse Netz überhaupt geschaffen haben: Das ARPANet, aus dem später das Internet hervorging. Als Internet wird die Verbindung all jener Computer bezeichnet, die über das Protokoll TCP/IP miteinander kommunizieren. Als das US-Kriegsministerium 1969 das ARPANET (Advanced Research Projects Agency-NET) konstruierte, waren vier Computer involviert. 1972 wurde es öffentlich präsentiert, und viele Universitäten und Forschungseinrichtungen schlossen sich dem Netz an.
Als physikalische Uebertragungmedien werden hier Standleitungen verwendet. Auch Satellitenübertragung ist festes Rückgrad des Internet. Unter einer Standleitung versteht man eine Leitung, bei der die verbundenen Geräte ständig sende- und empfangsbereit sind. Diese Leitungen haben in der Regel eine Transferrate von 56 kbps (Kilobits / Sekunde), was 6-7 Kilobyte pro Sekunde entspricht.
Heute sind wahrscheinlich über eine Million Rechner über das Internet zu erreichen. Neben Firmen sind es vor allem die Universitäten, die ihre Rechner an das Internet angeschlossen haben.
Die Möglichkeit, auf wahrscheinlich über einer Millionen Computern diversen Benutzern Mail schreiben zu können, setzt ein Verfahren voraus, mit dessen Hilfe jedem Benutzer des Internet eine eideutige Adresse zugeordnet werden kann. Das geschieht mittels der sogenannten Domainadressierung. Der Trick ist, Gruppen von Rechnern zu Untereinheiten zusammenzufassen.
Eine vollständige Internet-Adresse sieht dann beispielsweise so aus:
akira@krabat.comlink.de
'akira' ist der Name des Benutzers eines Rechners, das Zeichen '@' trennt den Benutzernamen von dem Namen des Rechners, und 'krabat' ist der Name des Rechners, auf dem akira zu erreichen ist. Rechner, die an das Internet angeschlossen sind, laufen meist unter dem Betriebssystem Unix und haben nicht nur einen Namen, sondern beispielsweise auch ein System zur Zeitzonenerkennung und viele andere Features, die eine internationale Eingliederung schon vom Betriebssystem her unterstützen. Auf diesen 'Multiusersystemen' können sich dann meist mehrere Benutzer gleichzeitig einloggen und die Ressourcen des Systems benutzen. Daher hat auch gewohnheitsmässig jeder Benutzer einen Namen auf einem Unix-Rechner.
Rechner schliessen sich im Internet dann wieder zu Untergruppen, den sogenannten Domains zusammen. Die Domain, der der Rechner 'krabat' angehört, heisst in diesem Fall '.comlink.de'. Dieser Domainname vervollständigt, hinter den Rechnernamen gehängt, die Internetadresse. Der Teil hinter dem letzten Punkt in der Adresse wird als Topleveldomain bezeichnet. Aus ihr kann man meist näheres über den Rechner, den man anschreiben will oder von dem man Post erhalten hat, schliessen, denn es steht beispielsweise
.edu für Wissenschaftliche Rechner (Unis. Schulen)
.gov für US-Regierungsorganisationen
.com für Firmen
.mil für das US-Kriegsministerium
.org für 'andere', meist freie Organisationen.
Ausserdem gibt es Länderkennungen, z.B.
.de für Deutschland
.uk, .ch, .fr, .ca, .au usw.
Andere gültige Adressen sind z.B.
schreibe@informatik.uni-hamburg.de
ftz-ev@cl-hh.comlink.de
100022.1611@compuserve.com
Darüberhinaus ist das Internet Träger des grössten weltweiten Nachrichtennetzes: Des Usenets, auch einfach die News genannt.
Was und wo das Usenet genau ist, lässt sich nur schwer definieren. Es ist keine Organistion. Jeder Usenet-Administrator kontrolliert seinen eigenen Rechner (seine 'site') - und nur seinen eigenen. Der Administrator eines Rechners macht, was derjenige ihm sagt, dem der Rechner gehört. Das kann auch das Abschalten des usenet-Bezuges dieses Rechners sein oder das Abbestellen bestimmter newsgroups.
Es gibt im usenet keine zentrale Verwaltung, überhaupt ist es in keiner Weise zentral. Es ist auch nicht demokratisch, weil jede Administratorin machen und jeder Benutzer schreiben kann, was er / sie will. Es gibt keine Kontrolle, keine 'Polizei' und keine Möglichkeit zu sanktionieren. Rechnerbetreiber, die die news für andere von weit her holen, haben vielleicht mehr Einfluss, auszusuchen, was bezogen wird, aber wird solcher Einfluss missbraucht, ist es einfach, sich einen neuen Versorger zu suchen. Administratoren wieder haben die Möglichkeit, unliebsame Nutzer abzuklemmen, aber auch diese können sich in der Regel neü Rechner suchen.
Usenet gehört niemandem, auch keinem Staat. Eigentlich ist es Tradition im Usenet, kommerziellen Verkehr möglichst gering zu halten oder zumindest in extra dafür vorgesehene Randgruppen zu verdrängen. Allerdings ist Usenet auch nicht frei - es kann sich nur über Rechner verbreiten, die am Ende irgendwelche Leute bezahlen müssen.
Um einen Ueberblick über die tausende von Newsgroups zu behalten, werden sie in Hauptgruppen unterteilt. Einige davon sind:
comp für computernahe Themen
sci scientific stuff, hauptsächlich naturwissenschaftlich
soc social affairs
news Verwaltungsgruppen, aber auch Hintergrundinfos
Weiter gibt es die Hauptgruppe alt, in der es leichter ist, neue Gruppen einzurichten und in der daher ein vielfältiges Sammelsorium von Themen zu finden ist, und lokale Subhierarchien wie den deutschen Teil des Usenets, deren Konferenzen mit de. beginnen.