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Sat Oct 7 02:43:58 1995
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Hamburger Presse zu Razzien
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Infogruppe Hamburg
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wir *dokumentieren* jetzt eine information, dass heisst, wir
veroeffentlichen sie lediglich und fuehlen uns fuer deren
inhalt nicht verantwortlich.
Hamburger Presse zu den Razzien des BKA gegen linke Projekte
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Hamburger Abendblatt 14.6.95:
Seite 1:
GROSSRAZZIA gegen linke Terrorgruppen
nr Hamburg - Auf der Spur von drei terroristischen Gruppen
und den Herausgebern einer linksextremistischen Untergrund-
zeitung sind gestern 50 Wohnungen und Bueros in acht Bundeslaendern
durchsucht worden. Vier Beschuldigte wurden festgenommen und
dem Haftrichter vorgefuehrt. Die Bundesanwaltschaft in
Karlsruhe liess massenweise Unterlagen sowie Personal-Computer
beschlagnahmen.
Die Razzia richtete sich gegen die "Rote Armee Fraktion" (RAF),
den RAF-Ableger "Antiimperialistische Zelle" (AIZ) sowie die
Terror-Vereinigung "Das K.O.M.I.T.E.E." Zugleich sollten die
Herausgeber und Verteiler der linksextremen Propagandazeitung
"radikal", die im Untergrund verbreitet wird, dingfest
gemacht werden.
Allein in Hamburg liess die Bundesanwaltschaft zwoelf Wohnungen
udn Bueros durchsuchen. Im Schanzenviertel stellten die Fahnder
Computer und Akten sicher.
Seite 12:
RAZZIA gegen Terroisten
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Wohnungen und Bueros von RAF-Ableger durchsucht
Kann der Brandanschlag auf das Rechtshaus der Hamburger Uni nach
fast drei Jahren aufgeklaert werden ? Auf der SUche nach den
linksextremen Terroristen, die bis Ende April fuenf weitere
Anschlaege begangen haben, stuermten die Fahnder in Hamburg gestern
zwoelf Wohnungen und Bueros. Gleichzeitig liess die
Bundesanwaltschaft in sieben anderen Bundeslaendern rund 40 Haeuser
durchsuchen und vier Verdaechtige festnehmen.
Waehrend bundesweit auch ein Stuetzpunkt der "Rote Armee Fraktion"
(RAF) und Verstecke der Terror-Gruppe "Das K.O.M.I.T.E.E." gestuermt
wurden, suchten die Beamten in Hamburg nach Mitgliedern und
Material der RAF-Ablegers "Antiimperialistische Zelle" (AIZ) -
und nach den Herausgebern der linksextremen Untergrundzeitung
"radikal". Das Propaganda-Blatt, das in Terroristenkreisen
unter anderem zum Basteln von Bomben auffordert, soll verdeckt auch
in Hamburg hergestellt und verteilt worden sein.
Die Razzia begann morgens um 6 Uhr, unter anderem im
Schanzenviertel und in Altona. Aus der Wohnung im Hinterhof
der Schanzenstrasse fuehrten Polizeibeamte einen Verdaechtigen
ab. Als seine Personalien aufgenommen waren, kam er wieder
auf freien Fuss. Bei dem Mann waren Computer, Drucker und
Aktenordner beschlagnahmt worden.
Die Untergrundzeitung "radikal" wird einer "durchstrukturierten,
hochkonsprirativ agierenden Organisation" zugerechnet, die das
Blatt unreglemaessig in einer Auflage von mehreren Hundert
Stueck herausgeben hat. Einige Urheber sind den Behoerden
bekannt: Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen 25
namentlich bekannte und viele unbekannte Verdaechtige wegen der
Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung oder deren
Unterstuetzung.
Die unter der Hand in einschlaegigen Kreisen verteilte Zeitung
wirbt fuer terroristische Vereinigungen und ihre "gewaltsamen
Bestrebungen zur Veraenderung der egsellschaftlichen Verhaeltnisse
in Deutschland". Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft
werden Straftaten in dem Blatt nicht nur gebilligt. "Zur
Begehung weiterer Straftaten wird oeffentlich aufgefordert
und hierzu angeleitet".l
Den bisher unbekannten Mitgliedern der AIZ wirft die
Bundesanwaltschaft vor, die Brandsaetze im Rechtshaus der
Universitaet Hamburg gelegt zu haben. Dabei waren am 21. November
1992 mehrere Stockwerke ausgebrannt.
Zur Last gelegt werden der AIZ ausserdem die Sprengstoffanschlaege
auf die CDU-Kreisgeschaeftsstelle in Duesseldorf am 5. Juni 1994
und auf das Haus des Bremer Landesverbands der FPD am 26. September
1994. Ebenso die Bombenattentate auf die Wohnung des ehemaligen
Sttatssekretaers Volkmar Koehler in Wolfsburg am 22. Januar und
das Haus des CDU-Bundestagsabgeordneten Joseph-Theodor Blank in
Erkrath bei Duesseldorf am 23. April.
Wieviele der geschaetzten 30 bis 50 Mitglieder der AIZ ist nach
Angaben des Landesamtes fuer Verfassungsschutz unklar. Es seien
jedoch "aeltere Terroristen", die sich aus dem Kreis der RAF
abgespalten haetten - und oft einem geregelten Beruf nachgingen.
"Es gab Ansaetze, dass diese Wochenend-Terroristen in Hamburg
zu finden sind", sagt Ernst Uhrlau, Leiter des Landesamtes fuer
Verfassungsschutz. Zum Ergebnis der Durchsuchung verwies Uhrlau
ebenso wie die Bundesanwaltschaft auf die bevorstehende Auswertung
der Unterlagen, die gestern sichergestellt wurden.
Die Terroristen der Gruppe "Das K.O.M.I.T.E.E." haben sich zu
zu einem Anschlag am 27. Oktober 1994 auf die Bundeswehr-Kaserne
Bad Freienwalde in Brandenburg bekannt. Am 11. April wollten sie
mit Sprengstoff ein Gefaengnis in Gruenau bei Berlin in die
Luft jagen, dass gerade zur Abschiebe-Haftanstalt umgebaut
wird. Aber die Autobombe zuendete nicht.
Ueber das Ergebnis der Durchsuchung, bei der Bundesbeamte und
Polizisten der Laender eingesetzt waren, wurde gestern nichts
mitgeteilt. Die Auswertung der sichergestellten Beweise wuerde
mehrere Wochen dauern, hiess es.
nr
Das ist die AIZ
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Die auch in Hamburg vermuetete Antiimperialistische Zelle (AIZ)
ist ein Ableger der Rote Armee Fraktion (RAF). Die AIZ bildete
sich, als die Kommando-Ebene der RAF im April 1992 verkuendete,
auf gezielte Toetungsaktionen verzichten zu wollen. Zunaechst
Unbekannte aus militanten terroristischen Kreisen kuendigten
an, den "bewaffneten Kampf" fortzusetzen.
Dieser Gruppe, die sich in Bekennerschreiben selbst als AIZ
bezeichnet hat, misst der Verfassungsschutz "ein profundes und
detailliertes ueber lokale Vorgaenge in den Anschlags-Orten"
zu.
Es sei davon auszugehen, dass die AIZ in mehreren Staedten
organisiert sei und sich der Orts- und Millieukenntnisse
ihrer Anhaenger bedienen koenne.
Nach Erkennntnissen des Verfassungsschutzes, der die AIZ auf
knapp 50 Mitglieder schaezt, geht von der Gruppe eine wachsende
Gefahr aus: Seit 1994 schlugen Terroristen dieser Gruppe
immer haeufiger zu.
nr
++++++
MOPO vom 14.6.95
Linker Terror: Grossrazzia im Schanzenviertel
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Grossrazzia gegen Linksextreme: Dienstag frueh durchsuchte die
Polizei unter Federfuehrung der Bundesanwaltschaft Karslruhe in
acht Bundeslaendern zahlreiche Wohnungen und Geschaefte. Schwer-
punkte der Aktion: Nordrhein-Westphalen und Hamburg. Der Schlag
richtete sich gegen die Terror-Organisationen "Antiimperialistische
Zelle", "Das K.O.M.I.T.E.E." udn die "RAF" sowie sowie die
Initiatoren und Unterstuetzer der Untergrundzeitung "radikal".
Bei den ersten drei Gruppen geht es um fuenf Brand- und
Sprengstoff-Anschlaege.
Im Morgengrauen schlug die Polizei in Hamburg zu. Punkt 6 Uhr
stuermten Beamte der Bereitschaftspolizei zwoelf Wohnungen.
Schwerpunkt: Das Schanzen- und das Karoviertel. Ein Beamter:
"Mehrere Personen wurden festgenommen und nach
erkennungsdienstlicher Behandlung wieder entlassen." Sie stehen
im Verdacht, am Brandanschlag auf die juristische Fakultaet
der Uni Hamburg am 21. November 1992 beteiligt gewesen zu sein.
Auch bei der 1976 gegruendeten Zeitschrift "radikal", die seit
1984 im Untergrund hergestellt und verbreitet wird, sollen sie
mitgearbeitet haben. In dem Blatt werden nicht nur Bekenner-
schreiben abgedruckt, sondern auch Anleitungen zu Anschlaegen
gegeben, potentielle Opfer genannt.
In Hamburg wurden Unterlagen, Computer und Schreibmaschinen
sichergestellt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft zur
MORGENPOST: "Die Auswertung der sichergestellten Unterlagen
wird noch Wochen dauern".
zv
- ---
(z)
Infogruppe Hamburg (ifghh@krabat.nadir.org)
c/o Schwarzmarkt
Kleiner Schaeferkamp 46 20357 Hamburg
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Version: 2.3
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=pram
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