21.02.08, News:

Aufruf der Autonomen Antifa [NK] zu den Gegenaktivitäten zur Nazidemo am 23.Februar 2008

Für den 23.Februar 2008 planen Neonazis aus dem Spektrum freier Kameradschaften eine Demonstration zum Gedenken an Horst Wessel in Neunkirchen/Saar. Der tote SA Mann Horst Wessel tangiert für Neonazis aus dem gesamten BRD Raum als Märtyrer, der ebenso symbolisch für die Verbrechen des 3.Reiches steht. Die Demonstration am Samstag ist Teil eines bundesweiten Aktionstages zum „Gedenken an Horst Wessel“. Am kommenden Samstag ist der 78. Todestag des SA-Sturmführers. Dieser war am Ende der Weimarer Republik eine der zentralen Figuren der Nationalsozialist/Innen im Kampf um den „roten“ Friedrichshain in Berlin und wurde am 14. Januar 1930 bei einer Milieustreitigkeit vom Rotfrontkämpfer Albrecht Höhler (KPD) in seiner damaligen Wohnung mit den Worten „Du weißt ja wofür“ angeschossen. Ein paar Wochen später starb er dann im St.-Joseph-Krankenhaus/Berlin an einer Blutvergiftung, da er nach dem Schuss nicht sofort von dem jüdischen Arzt Dr. Selo behandelt werden wollte. Für Geschichtsrevisionisten und Faschisten scheinbar Grund genug, Wessel als „glühenden Idealisten“ zu stilisieren und seit Mitte der neunziger Jahre durch Plakate und sog. „Horst-Wessel-Aktionswochen“ zu gedenken. Es ist in der heutigen Zeit nichts Neues, dass Neonazis durch geschichtsrevisionistische Propaganda versuchen, sich in eine Opferrolle zu stellen, um somit für regen Zulauf zu sorgen.

Wir werden es selbstverständlich nicht ohne Widerstand hinnehmen, dass Nazis in Neunkirchen versuchen ihre faschistische Propaganda auf die Straße zu tragen. Daher beteiligen wir uns zusammen mit dem Bündnis gegen Rechts Neunkirchen an den Gegenprotesten und rufen zur Verhinderung des Aufmarschs auf.

Falls das seit Mittwoch vom Landratsamt verkündete Verbot der Versammlung bestehen bleiben sollte und der Anmelder der Naziversammlung keinen Widerspruch in Form eines Eilantrages stellt, wird die Kundgebung trotzdem stattfinden um öffentlich ein Zeichen gegen Nazis, Rassisten, Antisemiten und Geschichtsrevisionisten zu setzen.

Also kommt alle am 23.Februar 2008 zum Treffpunkt in der Lindenallee (Neben den Gesundheitsamt) oder alternativ zum Lübbener Platz. Nur zusammen verhindern wir den Naziaufmarsch.

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