Trauerfeier für Uta und Ekin
Am Sonntag den 5. Juni fanden die Trauerfeierlichkeiten für unsere Freundin Uta vom
kurdischen Frauenbüro Ceni und unserer Genossin Ekin statt, die bei einem Autounfall verstorben sind.
Mehrere hundert Menschen beteiligten sich, im Beisein der Mutter und Angehörigen, an dieser Trauerfeier. Freunde und
Bekannte von Uta verabschiedeten sich, ebenso wie viele kurdische Organisationen in Form von Redebeiträgen.
Uta, das ist sicher hat ihren Platz in unserem Herzen, wie auch in der kurdischen Bewegung.
Selten haben
wir so einen energischen Menschen, aber auch einfühlsameren Menschen, wie Uta kennen gelernt.
Die kurdische Bewegung, aber auch die radikale Linke hier hat einen ganz wichtigen Menschen verloren.
Menschlich und politisch entsteht hier eine Lücke die kaum zu schließen ist. Wir sprechen hier noch einmal der Familie von Uta unser Beleid aus.
Wir senden solidarische Grüsse an die GenossInnen von der ISKU, YEK-KOM,
den Kongra Gel, an das kurdischen Frauenbüro Ceni, an die Initiative „Freiheit für Abdullah Öcalan-Friede in Kurdistan“ und die kämpfenden Freundinnen und Freunden von der HPG in den Bergen Kurdistans!
In diesem Sinne,
es lebe die Internationale Solidarität!
Wir dokumentieren hier noch die Redebeiträge unserer Gruppe und dem kurdischen Frauenbüro Ceni aus Düsseldorf:
Erklärung von Cenî Kurdisches Frauenbüro für Frieden:
Unsere Trauer und unser Freiheitskampf sind grenzenlos
Am 31. Mai 2005 verloren unsere Freundinnen Uta Schneiderbanger und Ekin Ceren Dogruak ihr Leben bei einem Verkehrunfall in der Nähe der südkurdischen
Kleinstadt Keladize. Uta und Ekin beteiligten sich als Internationalistinnen seit vielen Jahren aktiv an dem Freiheitskampf des kurdischen Volkes und dem Aufbau einer internationalistischen Frauenbewegung. Von einem
internationalistischen Standpunkt aus haben sie mit ihrer Überzeugung, ihren Arbeiten und Anstrengungen insbesondere eine wichtige Rolle in der Organisierung der kurdischen Frauenbewegung gespielt.
Das Leben unserer aktiven
Mitarbeiterin und Freundin Uta ist untrennbar mit ihrem Kampf für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit verbunden. Die Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen führte sie von ihrem Engagement in der
Schülerinnen- und Jugendbewegung in den 70er Jahren zu Aktivitäten in der FrauenLesbenbewegung, hin zur Friedens-, Anti-AKW und Häuserkampfbewegung. Die Verbindung von Leben und Kämpfen, Theorie und Praxis waren das Fundament auf
dem sich Uta konsequent gegen jegliche Form von Unterdrückung stellte und nach alternativen Lebens- und Organisierungsformen suchte. Uta versuchte in vielen Initiativen in der Anti-imperialistischen Bewegung in West-Deutschland
feministischen und internationalistischen Standpunkten einen praktischen und organisierten Ausdruck zu verleihen. Mit grosser Begeisterung und Ernsthaftigkeit arbeitete sie in der FrauenLesben– und Antifabewegung am Aufbau und der
Verwirklichung neuer Organisierungs- und Lebensformen. Ihr Interesse an Politik, Menschen, Freundschaften, der Natur und Umwelt, Pflanzen, alternativen Heilmethoden und Gesundheit waren für Uta untrennbar miteinander verbunden. Die
Entstehung der kurdischen Befreiungsbewegung verfolgte Uta von Anfang an mit grossem Interesse. Es entstanden enge Freundschaften mit in Deutschalnd lebenden KurdInnen und seit Anfang der 90er Jahre eine intensive Zusammenarbeit
mit der kurdischen Bewegung. Ab 1992 besuchte sie wiederholt Städte wie Dersim, Amed oder Van in Nord-Kurdistan. Sie lernte das Land und die Menschen kennen und lieben. Während sie einerseits an Initiativen gegen die Kriegs- und
Verleugungspolitik des türkischen Staates und gegen die deutsche Unterstützung für den Krieg in Kurdistan mitwirkte, hatte andererseits die kurdische Frauenorganisierung für sie einen besonderen Stellenwert. Gemeinsam mit
kurdischen und deutschen Frauen baute sie das FrauenLesben-Kurdistan Komitee in Berlin auf, organisierte Solidaritätskampagnen für die Samstagsmütter, beteiligte sich an der Arbeit kurdischer Einrichtungen sowie von Ceni -
Kurdisches Frauenbüro für Frieden. Sie iniitierte und realisierte in ihrer Arbeit viele neue Projekte, baute Brücken zu anderen Kämpfen, politischen und gesellschaflichen Gruppen. Mit ihren revolutionären Ideen, Lösungsansätzen und
Kritiken regte sie uns zu neuen Auseinandersetzungen an und entwickelte neue Visionen. Insbesondere in der Organisation des 1. und 2. Zilan Frauenfestivals spielte Uta eine treibende und aktive Rolle. Das diesjährige Festival,
das am 18. Juni 2005 in Gelsenkirchen unter dem Motto “Frauen wollen Frieden und Gerechtigkeit - für eine ökologisch-demokratische Welt“ stattfinden wird, ist u. a. ein Ergebnis von Utas internationalistischen und vielseitigen
Engagement. Auch wenn Uta physisch von uns Abschied nehmen musste, so werden wir, ihre FreundInnen und GenossInnen, sie nie vergessen. Es liegt nun an uns, Utas Ziele und ihre Vorstellungen von Frauenbefreiung, einem befreiten
Leben und einem freien Kurdistan durch unseren Kampf und unsere Arbeit zu verwirklichen.
Dasselbe Versprechen wollen wir auch unserer jungen, revolutionären türkischen Genossin Ekin geben. Sie hatte zu der Unterdrückungs-
und Völkermordpolitik des türkischen Staates gegen das kurdische Volk nicht geschwiegen. Mit ihrer Beteiligung am kurdischen Freiheitskampf setzte sie als Türkin ein entschlossenes Zeichen gegen jegliche Form von Chauvinismus und
Rassismus. Für uns bedeutet der Verlust unserer mutigen und wertvollen Freundin, dass wir ihren Kampf für die Freundschaft zwischen dem kurdischen und türkischen Volk weiterführen werden. Ekin war von der Perspektive eines freien
Kurdistans im Verbund mit einer demokratischen Türkei überzeugt. Sie stellte sich mutig gegen jegliche Form von Unterdrückung und Repression. Nach ihrer Beteiligung an den Aktivitäten der kurdischen StudentInnen- und Jugendbewegung
während ihres Soziologiestudiums musste sie im Jahr 2002 die Türkei verlassen. In der Folge spielte sie eine aktive Rolle in der Organisierung und in den Arbeiten der kurdischen Frauenbewegung in Europa. Trotz ihrer Jugend hatte
sie als Frau eine revolutionäre Führungspersönlichkeit entwickelt, hinterfragte Vorgänge und Ereignisse, entwickelte ernsthafte Vorstellungen über gesellschaftliche Lebens- und Zukunftsperspektiven. Der Verlust unserer Freundin
Ekin Ceren, die einen wichtigen Platz in den Herzen tausender kurdischer Frauen und Genossinnen einnimmt, hat uns zutiefst erschüttert.
Als Ceni Kurdisches Frauenbüro für Frieden gedenken wir unseren internationalistischen
Genossinnen Uta und Ekin mit Respekt und großer Verbundenheit. Es ist unsere Aufgabe ihre Sehnsucht nach einem befreiten Leben, Frieden, Völkerfreundschaft und Frauenbefreiung in unserem Wirken weiterleben zu lassen. In diesem
Sinne laden wir alle FreundInnen, GenossInnen und Bekannten von Uta und Ekin zur Teilnahme am 2. Zilan Frauen Festival ein am 18. Juni 2005 in Gelsenkirchen ein. Der Erfolg und die Beteiligung an dem Festival unter dem Motto
“Frauen wollen Frieden und Gerechtigkeit - für eine ökologisch-demokratische Welt“ werden zugleich ein Ausdruck dafür sein, dass Uta und Ekin in unserem Leben, Denken und Handeln weiter leben.
Cenî Kurdisches Frauenbüro für Frieden Düsseldorf, 02.06.2005
Erklärung der Autonomen Antifa Lüdenscheid [AAL]:
Zum Tod unserer Freundin Uta und unserer Genossin Ekin
Liebe Freundinnen und Freunde, wir sind bestürzt und voller Trauer über den Tod unserer Freundin Uta und der Genossin Ekin.
Wir haben Uta vor ca. einem Jahr im kurdischen Frauenbüro Ceni kennengelernt. Gemeinsam
haben wir im März dieses Jahres mit ihr zusammen das Newrozfest in Essen gefeiert. Uta bereitete eine Delegation im März diesen Jahres nach Kurdistan vor, an der auch zwei Genossen unserer Gruppe teilnahmen. Im April
organisierten wir mit Ceni zusammen eine Veranstaltung in Leverkusen, die die revolutionäre Rolle der kurdischen Frauenbewegung thematisierte.
Innerhalb des einen Jahres, in dem wir Uta kennen gelernt haben, entwickelte
sich eine Basis des Vertrauens zwischen Uta, dem Frauenbüro Ceni und unserer Gruppe.
Uta teilte unsere Einschätzung der derzeitigen katastrophalen Lage der radikalen Linken hier in Deutschland. Wir diskutierten über
gemeinsame politische Projekte, die wir in diesem Jahr planen und kamen dabei immer wieder zu einem gemeinsamen Ergebnis:
Der Kampf um Befreiung kann nur ein globaler sein, er muss antiimperialistisch sein und er muss die
verschiedenen Bewegungen in Kurdistan, Palästina, in Irland, in Lateinamerika und im Baskenland zusammenführen!
Jedes mal, wenn wir nach einem Treffen mit Uta und unseren anderen Freundinnen das Frauenbüro verließen, waren
wir begeistert von den vielen Anregungen die wir bei den Diskussionen bekommen haben.
Jede Bewegung benötigt einen Motor auf dem Weg hin zu einer Freien Gesellschaft, Uta war so ein Motor. Sie war für uns eine ganz
wichtige Kontakt- und Vertrauensperson im Aufbau einer neuen Zusammenarbeit zwischen der radikalen Linken in Deutschland und der kurdischen Bewegung. Dies fehlt uns jetzt.
Uta hinterlässt eine große Lücke, menschlich wie auch politisch.
Ihr Kampf, ihre Arbeit sind uns Vorbild bei unseren eigenen Kämpfen, die wir hier führen. Unsere Projekte wollen wir trotz Utas Verlust weiter
vorantreiben, oder besser sogar noch, wir wollen unsere Ziele intensiver verfolgen, das wäre sicherlich Utas Wunsch und in ihrem Interesse.
Für uns seit ihr, die kurdische Bewegung neben der lateinamerikanischen und der
baskischen Befreiungsbewegung ein grosser Hoffnungsträger für einen revolutionären Prozess und für das Ende des kapitalistischen Systems. Wir unterstützen euch und das wollen wir klar hervorheben, nicht aus humanitären Gründen,
sondern weil wir euch und eure politischen Ziele unterstützen und sie auch als die unseren begreifen.
Uns verbindet der Kampf um Befreiung und der Kampf für eine andere Welt, in der kein Platz für Bush, Blair, Erdogan und
Scharon ist, aber sehr viel Platz für die Ideen von Uta und Menschen wie Uta!
Zum Schluß widmen wir Uta und Ekin noch einige Zeilen:
wir werden aufstehen mit euch, zum kampf gegen das imperium des profits,
wir werden mit euch trauern um eure toten, lachen mit euch über jede gewonnene schlacht, mittanzen den totentanz des imperialismus, es wird ein langer weg sein, genossen, aber stück für stück wird die erde
von uns allen zurückerobert werden, bis sie ganz dem menschen gehören wird In diesem Sinne und sicherlich in Utas und Ekins Sinne: Es lebe die Internationale Solidarität
Autonome Antifa Lüdenscheid [AAL]
Juni 05 |
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Kurzaufruf 05.05.05 Lüdenscheid:Der 8.Mai 1945 markiert das Ende des zweiten Weltkrieges. Nach über 60 Millionen
Toten, die der deutsche Vernichtungskrieg forderte und der Grausamkeit des industriellen Tötens von 6 Millionen Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, KommunistInnen und vielen anderen konnte Nazi-Deutschland von der roten Armee,
den Alliierten und zahlreichen Partisanenverbänden und WiderstandskämpferInnen endgültig geschlagen werden. Das NS-Regime war Geschichte und die ganze Welt atmete auf. Aber schnell wurde klar, dass bereits ein neuer Krieg
aufzog: Der sogenannte kalte Krieg. Die Alliierten traten an, den Kommunismus zu bekämpfen. Im damaligen West-Deutschland fanden sich schnell Verbündete gegen die Sowjetunion. Die entstehende Bundesrepublik sollte als „Frontstaat“
gegen den Sowjet-Kommunismus dienen. Erfahrungen im Kampf gegen Kommunisten und die rote Armee gab es in Deutschland ja zur Genüge. So wurde eine „Entnazifizierung“ inszeniert, welche schon nach weniger als drei Jahren ihr
höchst offizielles Ende fand und ein großer Teil ehemaliger NSDAP-Mitglieder fand sich mit dem Segen der Alliierten in führenden Positionen in der BRD wieder. Befreiung vom Faschismus? Deutsche Konzerne, welche
durch das NS-Regime, den Krieg und die massive Ausbeutung von Zwangsarbeitern unvorstellbare Profite eingefahren hatten, blieben größtenteils unbehelligt, Teile der NS-Eliten waren in der BRD wieder zu Amt und Würden gekommen und
der Anti-Kommunismus wurde zu einer ideologischen Grundlage der BRD. Erst in den 60er Jahren begann sich massiver Widerstand gegen die Eltern-Generation zu entwickeln, welcher mit Anti-Kommunistischer Hetze und Repression
beantwortet wurde. Der Buchenwald-Schwur, die Vernichtung der Wurzeln des Nazismus, ist bis heute nicht eingelöst, ehemalige Zwangsarbeiter nicht entschädigt, Wehrmachtsdeserteure nicht anerkannt, der Widerstand
gegen das NS-Regime, der stärker war, als meist von offizieller Seite behauptet, wurde nie entsprechend gewürdigt. Statt dessen führt Deutschland wieder imperialistische Angriffskriege, organisiert dem
internationalen Wettbewerb zuliebe die Verarmung der Gesellschaft, kriminalisiert nach wie vor den Antifaschistischen Widerstand, der Neo-Nazismus erfreut sich ungeahnter Höhenflüge und das „neue“ Deutschland stilisiert sich als
Opfer der Alliierten Bomben. Die Geschichte des Faschismus in Deutschland und weltweit ist noch nicht beendet worden. Deswegen war der 8.Mai die Befreiung vom Hitler-Regime, aber mit Sicherheit nicht die endgültige
Befreiung von Faschismus und Krieg! Der Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Krieg ist heute so aktuell wie damals! Der 8.Mai ist Freudentag und Mahnung zugleich. Befreiung ist mehr als ein militärischer Sieg!
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Der Kampf um Befreiung ist international! UnterstützerInnen:
Bündnis gegen Rechts [BgR] Lüdenscheid, Autonome Antifa Lüdenscheid [AAL], Autonomes Zentrum Lüdenscheid [AZL], MLPD Lüdenscheid |
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[Aufruf der Autonomen Antifa Lüdenscheid]
Unsere Solidarität kennt keine Grenzen - Unser Kampf um Befreiung ist international! Die Autonome Antifa Lüdenscheid versteht
sich als internationalistische, antifaschistische, antikapitalistische und antiimperialistische Gruppe. Wir demonstrieren am 5. Mai in Gedenken an die Befreiung vom Hitlerfaschismus. Möglich wurde diese Befreiung vor allem durch
den Kampf der Roten Armee, der massiven Unterstützung durch Partisanenverbände und durch den Widerstand vieler jüdischer Menschen in verschiedensten Widerstandsgruppen. Mit dem Faschismus errichteten die reaktionärsten
imperialistischsten Elemente des Kapitals eine offen terroristische Diktatur in Deutschland. Offen in dem Sinne, dass alle wussten, welche Richtung Deutschland in den nächsten Jahren nehmen sollte. Nichts wurde verheimlicht, weder
auf Deutschland Strassen, noch in den Reden im Reichstag und den Medien. Rassismus, Antikommunismus und imperialistische Kriegsvorbereitungen wurden tagtäglich propagiert, was zu diesem Zeitpunkt auch für die europäischen
Nachbarstaaten und die amerikanische Regierung schon deutlich sichtbar war. Nach der Machtübernahme gingen die Faschisten dazu über, die Opposition und die organisierte Linke zu zerschlagen. Der Widerstand der organisierten Linken
gegen die Faschisten schon vor der Machtübernahme war massiv und forderte viele Opfer. Zehntausende wurden inhaftiert, gefoltert und getötet. Zeitungen, Gewerkschaften, Parteien und Jugendorganisationen wurden verboten. Die Linke
in Deutschland wurde liquidiert, ohne dass es einen Aufschrei in den kapitalistischen Nachbarstaaten gegeben hätte. Warum auch, imperialistische Kriege, Rassismus und vor allem Antikommunismus waren nichts, was die Regierungen
anderer kapitalistischen Systeme zum Handeln hätte zwingen können, weil sie selbst logische Konsequenz und Bestandteil eines jeden anderen kapitalistischen und imperialistischen Systems waren und auch immer noch sind. Mit dem
Einmarsch in Polen, der Besetzung der Niederlande, Belgiens und des Überrollen Frankreichs, nahm der deutsche Imperialismus für die anderen kapitalistischen Staaten immer bedrohlichere Ausmaße an. Mit dem Angriff auf die
Sowjetunion am 22.Juni 1941 schließlich kam es zur entscheidenden Wende im Kampf gegen die deutschen Imperialisten. Die Regierenden der britischen und US-imperialistischen Länder hatten gehofft, dass der Erzfeind Sowjetunion im
Kampf gegen den Faschismus zerschlagen und die deutschen imperialistischen Kräfte dadurch grundlegend geschwächt würden; dies stellte sich aus ihrer Sicht als fataler Irrtum heraus.Die Sowjetische Bevölkerung leistete
in allen Teilen der Gesellschaft massiven Widerstand gegen die faschistischen Besatzer. 1944 gab es mit der Vernichtung der faschistischen Truppen in Stalingrad endgültig eine Wende im bisherigen Kriegsverlauf. Die fliehenden
faschistischen Verbrecher wurden von der Roten Armee sowie Partisanenverbänden aufgerieben, gerieten in Gefangenschaft oder wurden konsequenterweise direkt liquidiert. Mit dem Vormarsch der Roten Armee und der Partisanenverbände
wuchsen die Sorgen der kapitalistischen Regierungen. Eine Stärkung der Kräfte des Sozialismus war die schlimmste aller Optionen für die sie. So war es logisch, dass die zweite Front von den West-Alliierten erst am 6. Juni 1944 mit
der Landung in der Normandie eröffnet wurde. Mit der Sowjetunion begann ein Wettlauf um die Zeit, um eine Befreiung und entsprechende Besatzung Deutschlands, um eine erfolgversprechende Ausgangsposition einnehmen zu können und die
Sowjetunion in ihrem zukünftigen Handlungsspielraum massiv einschränken zu können. Auch die Befreiung Berlins verlief nicht so, wie es sich die Vertreter der West-Alliierten vorgestellt hatten, denn die Rote Armee befreite weite
Teile Berlins und nicht die Alliierten Verbände. So wehte am Ende eines vierjährigen, aufopferungsvollen Kampfes der Roten Armee und der Partisanenverbände die Rote Fahne über dem Reichstag und nicht die Amerikanische! Verfolgung, Deportation, Vernichtung, Widerstand und Befreiung Nach der Machtergreifung durch die Nazis am 30.01.1933 wurde in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ein antijüdischer Terror in die Tat umgesetzt, der schon lange vorher propagiert
wurde. All dies geschah in Deutschland öffentlich, von vielen getragen und von vielen akzeptiert, auch in vielen anderen Staaten. Ab 1933 wurde begonnen, jüdische Menschen in Deutschland zu diskriminieren und zu verfolgen. In den
Zeitungen, im Rundfunk und auf den Strassen wurde für alle sichtlich propagiert: Schuld an allem ist das „jüdische Finanzkapital“. Ab dem 01.04.1933 gab es einen öffentlichen Boykott jüdischer Geschäfte und im darauffolgenden Monat
wurden die Rechte der deutschen Juden massiv beschnitten, um sie somit zur Auswanderung zu zwingen. Am 15. September 1935 wurden die Nürnberger Gesetze erlassen und damit die Aberkennung aller Rechte für Juden und das Verbot von
sog. „Mischehen“ eingesetzt. Zwischen 1933 und 1936 verließen aufgrund dieser Hetze und Verfolgungen durch die Faschisten mehr als 100 000 Juden Deutschland. Vom 9. bis zum 11. November 1939 kam es in Deutschland zu Pogromen,
Synagogenverbrennungen, der Zerstörung von mehr als 7000 Geschäften, Morden und Verschleppungen von ca. 30 000 jüdischen Menschen. Am 30. Januar 1939 verkündet Hitler im Reichstag öffentlich die „Vernichtung der jüdischen Rasse in
Europa“ im kommenden Krieg. Millionen jüdischer Menschen wurden in den darauffolgenden Jahren in Ghettos transportiert oder direkt in die Konzentrationslager deportiert, in denen sie in Gaskammern umgebracht oder erschossen wurden
oder solange Arbeiten mussten, bis sie an Erschöpfung, Krankheit oder Hunger starben. Doch für die Automatisierung der Vernichtung der Menschen benötigten die Faschisten technische Hilfsmittel, die sie durch den
amerikanischen Konzern IBM und seiner deutschen Tochtergesellschaft (Dehomag) bekamen. Anhand eines eigens für die Nazis entwickelten Lochkartensystems konnten alle Daten von jüdischen Menschen erfasst und gespeichert werden. Die
Maschinen, die dazu nötig waren, wurden durch IBM an die Nazis vermietet und gewartet. Zwangsarbeiter wurden weitgehend mit Hilfe der Lochkarten identifiziert, aufgespürt und verwaltet. Mit dem Lochkartensystem hatten die
Faschisten die Möglichkeit, die beabsichtigte Vernichtung der jüdischen Menschen in die Praxis umzusetzen. IBM und ihre Tochtergesellschaften interessierte es nicht im geringsten, was mit den Menschen geschah, die dort gespeichert
wurden und welches Schicksal sie ereilte, wichtig war am Ende, das der Profit bei ihnen verblieb. Ein weiteres dunkles Kapitel schrieben die Regierungen der West-Alliierten Kräfte bei der Begrenzung bzw. der Ablehnung
der Aufnahme jüdischer Menschen / Flüchtlinge aus Deutschland und Europa. Obwohl sowohl die USA als auch England die Möglichkeiten gehabt hätten, viele jüdische Menschen aufzunehmen, geschah dies nur Minimal. Ein Beispiel für das
Wirtschaftsdenken: Die englische Regierung nahm Tausende jüdischer Kinder auf, jedoch nur diese und nicht ältere Menschen, weil sonst „die englische Wirtschaft und Gesellschaft mit den Flüchtlingen überfordert gewesen wäre“! So war
die Rettung jüdischer Menschen oft greifbar nahe, doch wurde sie von den Regierungen der Alliierten abgeschmettert. Schon von Beginn der Machtübernahme der Faschisten an ging es den Regierenden der Alliierten niemals darum
jüdisches Leben zu retten. Was zählte, waren die eigenen militärischen und wirtschaftlichen Interessen und der Profit.
Jüdischer Widerstand Der eigene Widerstand der jüdischen Menschen gegen den Faschismus, in zahlreichen unabhängigen Verbänden oder bei den
Partisanen, sind uns ein Beispiel für einen Widerstand, der in allen Bereichen in den von den Faschisten besetzten Gebieten praktiziert wurde. Plakate, die zum Widerstand aufriefen, wurden geklebt, die Versorgung des Widerstands
gesichert, Menschen medizinisch versorgt oder versteckt, um sie vor der Verfolgung zu schützen. Der Widerstand war vielfältig, oftmals kaum spürbar, aber tagtäglich präsent. Seine größte Wirkung hatte er in den bewaffneten Kämpfen
gegen die Nazis.Der Aufstand im Warschauer Ghetto, der bewaffnete Kampf der ZZW (Zydowski Zwiazek Wojskowy), dem jüdischen Militärverband, ist uns Vorbild für den Kampf gegen den Faschismus heute. Obwohl diese Gruppe
von der Öffentlichkeit weitgehend ignoriert wurde und aus ideologischen Gründen in Israel kaum Beachtung findet, waren sie diejenigen, die am besten bewaffnet waren und am heftigsten Widerstand im Kampf gegen die Faschisten
leisteten. Viele kämpften in Einheiten der polnischen Heimatarmee, über ihnen wehte die blauweiße Fahne mit dem Davidstern und die rotweiße Fahne Polens, weithin für die Faschisten und den arischen Teil Warschaus sichtbar. Die
jüdische Bevölkerung versuchte in allen Teilen und auf allen Ebenen Widerstand zu leisten, egal ob sie aus Polen, Deutschland, Frankreich oder aus anderen Teilen der durch die Imperialisten besetzten Länder kamen.
Spanischer Bürgerkrieg und soziale Revolution! Wenn wir
über den Kampf gegen den Faschismus sprechen, dürfen wir zu Spanien nicht schweigen!Der Widerstand gegen den Faschismus fand wohl im spanischen Bürgerkrieg und der spanischen Revolution seinen hoffnungsvollsten
Ausdruck. Den anarchistischen und kommunistischen Gruppen, Gewerkschaften und Parteien war mit ihrem aufopferungsvollen Kampf das gelungen, was zuvor oftmals Lippenbekenntnis war: die internationale Solidarität fand in den
„Internationalen Brigaden“ die höchste Form der Unterstützung zum Aufbau eines Gesellschaftssystems, das frei von jeglicher Ausbeutung und Unterdrückung und jeglicher Klassengegensätze sein sollte. Tausende Menschen aus
Deutschland, Italien, Irland, Amerika, England und zahlreiche jüdische GenossInnen machten sich auf den Weg nach Spanien, um für den Sozialismus zu kämpfen. Nationalitäten spielten keine Rolle, wichtig war das gemeinsame Ziel: Die
Vernichtung des Faschismus, die Beseitigung der klerikalen und kapitalistischen Unterdrückungsverhältnisse von Madrid über Berlin bis nach Washington! Freiheit / Revolution hatten einen Namen: der spanische Bürgerkrieg und die Internationalen Brigaden. Niedergeschlagen wurde dieses bisher hoffnungsvollste linksradikale Projekt in der Weltgeschichte durch den spanischen Diktator Franco, mit Hilfe der Legion Condor, die weite Teile des
Baskenlandes und Spanien durch Bombenangriffe in Schutt und Asche legten. Zehntausende Revolutionäre mussten fliehen; die wichtigsten Menschen in diesem Kampf starben und sollten uns politisches Vermächtnis sein, darunter der
spanische Anarchist Jose Buenaventura Durruti Dominguez sowie zahlreiche kommunistische Genossinnen und Genossen. Franco blieb mit seiner Militärdiktatur bis Mitte der siebziger Jahre an der Macht. Einige seiner Gefolgsleute hatten
nicht soviel Glück und wurden konsequenterweise von antifaschistischen Einheiten der ETA liquidiert. Bis heute versammeln sich Zehntausende spanischer Faschisten an seinem Todestag in Madrid. Die Guardia Civil (spanische
Militärpolizei) ist heute noch genauso strukturiert, wie unter der Diktatur Francos. In Spanien gab es von staatlicher Seite aus genauso wenig einen Bruch mit faschistischen Kontinuitäten, wie im von den Westalliierten besetzten
Deutschland. Kontinuität Faschismus Bis 1948
führten die westlichen Alliierten einen medienwirksamen Kampf gegen die Gefolgsleute des Hitlerfaschismus. Spätestens in diesem Jahr jedoch trat der Kampf gegen die Nazis in den Hintergrund und der Kampf gegen den Kommunismus
wieder in den Vordergrund. Im Osten tat sich für das Kapital die antifaschistische Bedrohung in Form der Roten Armee und der sozialistischen Ideen auf. Diese versuchten sie mit allen Mitteln und auf allen Ebenen zu verhindern. In
allen gesellschaftlichen Teilen Deutschlands fanden sich mit Wissen und Unterstützung der Alliierten „ehemalige“ Faschisten in wichtigen Positionen wieder. Eine Entnazifizierung im antifaschistischen Sinne war niemals vorgesehen
oder gewollt. Nur zehn Jahre nach dem Hitlerfaschismus, der industriellen Vernichtung von Millionen von Menschen, wurde die Bundeswehr gegründet. Viele faschistische Täter von einst fanden sich nun in der „neuen Wehrmacht“, der
Bundeswehr, wieder. Legimitiert durch die alliierten Besatzungstruppen, die ein starkes Deutschland als militärischer Stützpunkt gegen den bedrohlichen Vormarsch des Kommunismus im Osten benötigten. So folgte aus kapitalistischer
und imperialistischer Sicht das, was heute aktuelle Politik ist: Die imperialistischen Kriege, die Deutschland jetzt wieder (mit)führt, ergaben sich zwangsweise aus der kapitalistischen und imperialistischen Logik. Die heute
herrschende Antwort von USA und EU auf die anhaltende Krise des Kapitalismus ist der permanente Krieg, in dem auch Deutschland wieder eine zentrale Rolle spielt. Konsequenz antifaschistischer Politik! Resultierend aus dem, was unter dem Hitlerfaschismus geschehen
ist und unter dem Eindruck einer politisch nicht gewollten und nicht durchgeführten Entnazifizierung auf westlicher Seite, kann unsere einzige Antwort nur der konsequente Kampf gegen jede Art von Rassismus (das schließt
Antisemitismus ebenso ein wie jeden Antiarabismus / Antiislamismus) sein. Weder die Regierungen der USA, noch von England waren oder werden jemals antifaschistisch sein. Das Schicksal der jüdischen Menschen interessierte die
Herrschenden in diesen Ländern nie! Unser Kampf richtet sich gegen die Regierenden in Deutschland und gegen das Großmachtbestreben der EU genauso wie gegen die imperialistischen Kriege der USA und ihrer Verbündeten! Unsere
Solidarität gilt den Erwerbslosen, den Arbeitern und den verschiedenen Widerstandsgruppen in ihren antikapitalistischen Kämpfen rund um den Erdball, von den Phillipinen, Nepal über das Baskenland, Nordirland, Argentinien, Mexiko,
Kolumbien, Kuba und Kurdistan. Für die antifaschistische und antiimperialistische Einheit und das
Zusammenkommen kommunistischer, anarchistischer und autonomer Gruppen! Kämpfen wir gemeinsam gegen NPD, freie Kameradschaften und den Rest des verlogenen Faschistenpacks! |
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Text zum Internationalismus [AAL]
Der Kampf um Befreiung ist international
Die Autonome Antifa Lüdenscheid
[AAL] versteht sich als internationalistische, antifaschistische Gruppe. Eine befreite Gesellschaft kann nur auf der Ebene der internationalen Solidarität entwickelt werden. Dabei spielt die Gleichzeitigkeit der stattfinden Kämpfe
eine Rolle, aber auch die Tatsache, dass sich die verschiedenen Kämpfe aufeinander beziehen und unterschiedliche Ausgangssituationen in den Kämpfen akzeptiert und berücksichtigt werden, jenseits eurozentristischer und
„antideutscher“ Sichtweisen. Um eine grundlegende Veränderung der herrschenden Verhältnisse zu erkämpfen, ist Vorraussetzung, das sich die verschiedenen Kräfte des Widerstandes organisieren, den eigenen Kämpfen Kontinuität geben
und ihre inhaltliche Ausrichtung immer weiter ausbauen.
Die AAL war organisiert in der AA/BO sowie in der RC/NRW (Red Community/NRW) und hat immer versucht, eine Organisierung in der radikalen Linken voranzutreiben und
Gruppen sowie Einzelpersonen hierfür zu gewinnen, bzw. versucht diese von der Notwendigkeit einer Organisierung zu überzeugen. Vor allem die Red Community NRW war ein lebendiger Ausdruck dafür, nach Möglichkeiten zu suchen die
Isolation und Organisationsfeindlichkeit der radikalen autonomen Linken zu durchbrechen, sich mit den verschiedenen Befreiungskämpfen weltweit solidarisch zu zeigen und sich landes- bzw. bundesweit zu organisieren. Dies sehen wir
immer noch so, auch wenn die bisherigen Organisationsansätze letztendlich gescheitert sind. Wir haben sowohl als AAL als auch in der RC zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Internationalismus durchgeführt. Wir organisierten
Veranstaltungen zum Todesfasten der türkischen GenossInnen, zum Widerstand in Kurdistan, zu den Kämpfen in Mexiko, zu Mumia Abu Jamal, zum Befreiungskampf in Palästina und zum imperialistischen Krieg der USA und ihrer Verbündeter
in Afghanistan und im Irak. Wir nahmen am antiimperialistischen Sommercamp in Assisi in Italien teil und beteiligten uns an verschiedenen europaweiten und internationalen Demonstrationen gegen Neoliberalismus und Globalisierung.
Unsere Solidarität gilt allen progressiven emanzipatorischen und anti-kapitalistischen Bewegungen auf der ganzen Welt, sowie deren politischen Gefangenen.
Für dieses und das nächste Jahr sind noch Delegationen nach
Nordirland, Baskenland und wenn alles klappt nach Palästina angedacht. Wir versuchen Menschen wieder für Themen wie Internationalismus und Antiimperialismus zu sensibilisieren. Wir stehen auf der Seite der Unterdrückten, der
Wohnungs- und Mittellosen, der Arbeiter und Erwerbslosen, überall dort wo sich Menschen gegen die kapitalistische Verwertungslogik wehren und Widerstand leisten. Uns ist es wichtig die verschiedenen Kämpfe hier und weltweit wieder
zu verbinden und einen gemeinsamen Widerstand aufzubauen gegen das Kapital und seine Kriege und das alles vor allem vor dem Hintergrund der Notwendigkeit als radikale Linke wieder zu einer gesellschaftlich relevanten Kraft zu
werden.
Wir wenden uns in diesem Kampf gegen jeden imperialistischen Krieg, gegen Folter, Sexismus, Patriarchat, Bestatzung und Rassismus. Wichtig hierbei ist uns, dass eine gemeinsame Ebene gefunden wird, die über die
einfache Solidarität hinausgeht und sich nicht nur an den eigenen Vorgaben/Maßstäben orientiert. Wir haben die Möglichkeit, aus den Erfahrungen der verschiedenen Kämpfe zu lernen und diese Erfahrungen in unsere Kämpfe einfließen zu
lassen und den Widerstand gegen die Zentren des Kapitals hier in Europa neu zu strukturieren und zu organisieren.
Die Zusammenarbeit mit der kurdischen Bewegung
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit im Bereich
Internationalismus liegt momentan sicherlich in der Zusammenarbeit mit kurdischen Vereinen. Seit Jahren gab es immer wieder sporadisch Kontakte zu den kurdischen Freundinnen und Freunden, in diesem Jahr ist es uns jedoch gelungen
die Zusammenarbeit vor allem mit den kurdischen Genossinnen und Genossen aus Lüdenscheid und Umgebung sowie aus Hagen zu intensivieren. Gemeinsame Demonstrationen, Veranstaltungen und Projekte sind geplant.
Wir sind der
Meinung, dass internationale Solidarität auch immer eine Praxis haben muss! Sie soll und darf nicht zur Worthülse verkommen, sondern muss auch immer eine Praxis haben. Deshalb unterstützen wir die kurdischen Freundinnen und
Freunde, soweit dies unsere Kräfte ermöglichen, bei Demonstrationen und Veranstaltungen. Im März dieses Jahres haben wir uns an der kurdischen Demonstration in Strassburg und am 19. März am kurdischen Newroz-Fest (Neujahrsfeier) in
der Essener Grugahalle beteiligt.
Zwei Leute aus unserer Gruppe waren im März dieses Jahres mit einer Delegation fast zwei Wochen in Kurdistan und informierten sich über die Menschenrechtslage und den Widerstand in
Kurdistan und der Türkei. Mitte April führten wir im Kulturausbesserungswerk in Leverkusen eine Info-Veranstaltung zusammen mit dem kurdischen Frauenbüro Ceni zu dem Thema „Kurdische Frauenbewegung - Revolutionäre Perspektive“
durch. Wir werden uns weiterhin am 18. Juni 2005 am internationalen Frauenfest in Gelsenkirchen beteiligen, das maßgeblich von der kurdischen Frauenbewegung organisiert wird. Eine weitere Veranstaltung zu der Delegation mit Infos
zu Aktionen der „Menschlichen Schutzschilde“ in Lüdenscheid im Mai 2005 ist geplant. (Infos zur kurdischen Frauenbewegung unter: www.ceni-kurdistan.de oder unter www.nadir.org/nadir/initiativ/isku)
Unsere Solidarität gilt
den kriminalisierten türkischen, linken Gruppen und den politischen Gefangenen in den Knästen in Europa und der Türkei. Wir fordern eine Aufhebung der Verbote der linksradikalen Parteien und Organisationen und die Beseitigung der
Isolationshaftanstalten (F-Typ-Gefängnisse) in Europa und in der Türkei! Wir solidarisieren uns mit der kurdischen Befreiungsbewegung, fordern die Freilassung Abdullah Öcalans und die Freilassung der tausenden kurdischen
Gefangenen. Wir fordern eine Aufhebung des Verbotes der PKK sowie den Abzug aller Truppen und Nato Basen aus den kurdischen Gebieten. (Infos unter: www.tayad-committtee.com)
Solidarität kennt keine Grenzen!
Unsere
Solidarität gilt der israelischen Linken, der kommunistischen Partei Israels und den Menschenrechtsgruppen, die sich für eine Ende der Besatzung durch Israel einsetzen. (Infos unter: zmag.de/index.php). Wir erklären uns solidarisch
mit den linken, fortschrittlichen und emanzipatorischen Kräften im palästinensischen Befreiungskampf und fordern die Freilassung aller PalästinenserInnen aus den israelischen Knästen, ein Ende der Ausgangssperren, den Abzug aus den
besetzten Gebieten, den Abriss der Apartheidsmauer und ein Ende des staatlich organisierten Terrors gegen die palästinensische Zivilbevölkerung durch die israelische Regierung (Infos unter www.addameer.org). Wir unterstützen nicht
jegliche Widerstandsform der palästinensischen Befreiungsbewegung, vor allem nicht die gezielte Gewalt gegen israelische Zivilisten; sie ist für jegliches Weiterkommen in diesem Konflikt kontraproduktiv und wir halten es für
notwendig, die Friedensbewegung sowohl in Israel als auch in Palästina zu unterstützen, da nur so Erfolge im Friedensprozess herbeizuführen sind.
Als InternationalistInnen solidarisieren wir uns mit den (linken) politischen
Gefangenen auf der ganzen Welt. Wir sind solidarisch mit der republikanisch-sozialistischen Bewegung Irlands, unterstützen ihren Kampf nach Unabhängigkeit von Großbritannien und fordern die Freilassung aller republikanischen
Gefangenen, den Abzug der britischen Besatzer aus Nordirland, die Auflösung der RUC (britisch verwaltete Militärpolizei) und ein Ende der loyalistischen und faschistischen Märsche durch die republikanischen Viertel (Infos zu
Nordirland unter: www.friends-of-sinnfein.de)
Schon weit vor dem drohenden Krieg der US-Imperialisten gegen den Irak haben wir zum massiven Widerstand gegen diesen Krieg aufgerufen. Wir organisierten mit anderen Gruppen
(auch innerhalb der RC) in NRW und in Lüdenscheid zahlreiche Antikriegs-Demonstrationen. Wir fordern den sofortigen Abzug aller Besatzer aus dem Irak. Auch wenn wir nicht alle Formen des Widerstandes teilen, erachten wir den
Widerstand gegen die Besatzung als legitim, da es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriff handelt, der lediglich den Interessen der USA und ihren Verbündeten dient. Es handelt sich hierbei nicht um den vorgegebenen Kampf gegen
Terrorismus, sondern um eine Kriegserklärung an alle Gegner des kapitalistischen Systems durch die US-Regierung und ihrer Verbündeten. Dem gilt es eine neue antiimperialistische Alternative entgegenzusetzen. Als radikale Linke
müssen wir uns gegen eine Ausweitung der imperialistischen Kriege durch die EU und die USA im Nahen und Mittleren Osten sowie weltweit wenden. (Weitere Infos unter: www.antifakomitee.de)
Wir erklären uns solidarisch mit dem
baskischen Befreiungskampf für ein unabhängiges und sozialistisches Baskenland. Wir fordern die Freilassung aller politischen Gefangenen bzw. mindestens ihre Verlegung ins Baskenland. Wir wenden uns gegen den spanischen Folterstaat
und seine blutbeschmierten Erfüllungsgehilfen. Dass die Guardia Civil nach dem Tod des faschistischen Diktators Franco nicht aufgelöst wurde und bis heute dieselben Leute in denselben Strukturen weiterfoltern, morden und
vergewaltigen spricht für sich. Unsere Solidarität gehört der kriminalisierten baskischen Jugendbewegung und allen, die sich für den Erhalt der baskischen Sprache und Kultur einsetzen, in ihrem antifaschistischen und
antirassistischen Kampf. Wir wenden uns gegen die Verbote von baskischen Parteien, Zeitungen und Jugendorganisationen und wehren uns entschieden gegen den unsäglichen Versuch der spanischen Regierung, diese Ungerechtigkeiten mit
dem „Kampf gegen den Terror“ zu legitimieren und jeder linken politische Kraft mit dem Vorwurf der ETA-Zugehörigkeit zu entgegnen und diese zu verbieten. Neben der kurdischen Bewegung erachten wir die baskische als Hoffnungsträger
einer neuen revolutionären Bewegung im Kampf gegen die bestehenden Verhältnisse. (Infos ebenfalls unter www.antifakomitee.de)
Wir erklären uns weiterhin solidarisch mit den Kämpfen um Befreiung in Mexiko, Venezuela und
Kolumbien, wir fordern die Aufhebung aller Sanktionen gegen Kuba, ein Ende der militärischen Bedrohung durch die US-Imperialisten und ein Ende des wirtschaftlichen Krieges gegen das kubanische Volk.
Unser Ziel ist die
Beendigung jeglicher Unterdrückungsverhältnisse! Wir kämpfen hier nicht stellvertretend für etwas, sondern gemeinsam mit den Bewegungen weltweit für eine andere, freie und gerechte Gesellschaft, ohne Machtverhältnisse und
Ausbeutung. Unser Kampf richtet sich gegen die Regierenden in Deutschland und gegen die Großmachtbestrebungen der EU, aber auch gegen jeden imperialistischen Krieg der USA und ihrer Verbündeten.
Wir solidarisieren uns mit
den zur Zeit inhaftierten 4 anarchistischen GenossInnen in Aachen (Infos unter www.escapeintorebellion.info) und wünschen ihnen viel Mut und Kraft.
Solidarische Grüsse senden wir ebenfalls an unsere Freundinnen und Freunde
aus Magdeburg, vor allem an Daniel und Marco (der zur Zeit in Beugehaft ist) und all die anderen die von Beugehaft bedroht sind (Infos unter www.soligruppe.de).
Wir grüssen Thomas Meyer Falk und die immer noch einsitzenden
GenossInnen und Genossen aus der ehemaligen RAF und der RZ und fordern ihre sofortige Freilassung! (Infos unter www.freedom-for-thomas.de und unter www.rote-hilfe.de)
Wir grüssen die Internationalistin Sandra Bakutz, die
aus dem türkischen Knast entlassen worden ist. (Infos unter www.freiheitfuersandra.tk)
Wir fordern die Freiheit für Mumia Abu Jamal! (Infos unter www.mumia.de)
In diesem Sinne – globalisieren wir den Widerstand!
Gegen jede Vereinzelung - Solidarität ist eine Waffe!
Für eine starke antifaschistische, antiimperialistische und autonome Organisierung!!
Autonome Antifa Lüdenscheid [AAL]
Mai 2005 |
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