Presseerklärung vom 19.02.99
Keine Polizeiangriffe
Am heutigen Freitag fand in Göttingen eine Demonstration von ca. 400 Kurdinnen und Kurden für die Freilassung des Vorsitzenden der Kurdischen Arbeiterpartei, Abdullah Öcalan, der sich in türkischer Kriegsgefangenschaft befindet, statt. Die Demonstrierenden richteten folgende Forderungen an die deutsche Öffentlichkeit:
Gleichzeitig protestierten sie gegen die von der hannoverschen Polizei verhängte Ausgangssperre für alle Kurdinnen und Kurden sowie die Schließung des dortigen kurdischen Vereins. Sie verteilten darüberhinaus eine Erklärung von Cemil Bayik, Mitglied des ZK der PKK und Oberkommandierender der Volksbefreiungsarmee Kurdistans (ARGK). Dabei riefen sie Parolen wie "Auge um Auge, Zahn um Zahn, wir sind bei Dir, Öcalan!", "Gestern Vietnam, heute Kurdistan!", "Deutsche Panzer raus aus Kurdistan!" und "Ich bin PKK!".
Die Demonstrierenden, darunter auch einige Nichtkurden, verließen den Marktplatz erst nach über drei Stunden, nachdem ein Vertreter der örtlichen SPD versichert hatte, die Forderungen an Bundeskanzler Gerhard Schröder übermittelt zu haben. Auffällig war die Zurückhaltung der Göttinger Polizei.
Ein Sprecher der Autonomen Antifa (M) erklärte in einem Redebeitrag: "Deutschland spielt das Unschuldslamm und ist doch mitschuldig am Tod durch deutsche Panzer, mitschuldig am Tod durch deutsches Giftgas, mitschuldig am Tod durch Abschiebung in Folter und Mord. Die Terroristen sitzen in Bonn und Berlin, in Washington, Tel Aviv und Ankara."
Die Autonome Antifa (M), die Kurdistan-Solidarität Göttingen und andere Gruppen rufen für Samstag, den 27.2.1999 um 12.00 Uhr zu einer Demonstration am Marktplatz unter der Parole "Für eine politische Lösung in Kurdistan! Für die Aufhebung des PKK-Verbots! Freiheit für die politischen Gefangenen!" auf. (Aufruf hier)
[Zurück zu Presseerklärungen & Flugblätter] [Homepage der Autonomen Antifa (M)]