Ich
will Spaß - ich rauch Gras!
Um gleich
eine mögliche Kritik der FlugblattleserInnen vorweg zu
nehmen: wir sind natürlich nicht dafür, dass Leute
Drogen nehmen müssen - genauso wenig sind wir aber für
die Verfolgung und Unterdrückung von Menschen, die sich
entschieden haben Drogen, welcher Art auch immer, zu konsumieren.
Oft entscheiden sich Menschen, die Drogen konsumieren dazu,
sie nicht mehr nehmen zu wollen. Sie haben sich dann evtl.
Hilfe bei FreundInnen oder professionellen Stellen (z.B. Drogenberatungszentren)
geholt.
Die von vielen Politikern, v.a. der politischen Rechten beschworene
Methode des Umgangs mit Drogen, ist die der polizeilichen
und strafrechtlichen Verfolgung mit allen Mitteln (Stichwort:
Null Toleranz). Diese Politik wird auch auf der heutigen Veranstaltung
der Göttinger Polizei in der Lokhalle umworben.
Die Polizei als Vollstrecker des gesellschaftlich akzeptierten
Konsens treibt Menschen, die Drogen konsumieren, in die Illegalität,
grenzt sie von der Gesellschaft aus und nimmt ihnen die Chance
unter normalen Bedingungen über den Umgang mit ihrer
Sucht nachzudenken.
Durch diese gewollte Ausgrenzung bedeutet dies für nicht
wenige DrogenkonsumentInnen eine Leben in der Illegalität,
Beschaffungskriminalität, Prostitution und schließlich
häufig der Tod (die meißten Drogentoten "entstehen",
weil die Konzentration des Heroins auf dem Schwarzmarkt nie
eingeschätzt werden kann; die tödliche Überdosis
ist also meistens ein Unfall, da die Drogenkonzentration des
Stoffes höher ist als gewöhnlich: die KonsumentInnen
der Drogen geben sich somit also unbewußt eine Überdosis).
Es gibt
leider viele Erklärungen Drogen zu nehmen:
1) Leben
in einer Gesellschaft, in der nur zählt, wer erfolgreich,
leistungsfähig, flexibel und dauernd pervers gut drauf
ist.
Für Menschen, die diese Attribute nicht haben, was wahrscheinlich
die absolute Mehrheit ist, stellt sich die Frage, wie sie
ihrem Durchschnittsleben auf die Sprünge helfen können:
Fittnesswahn, Streben nach Jugendlichkeit und "perfektem"
Aussehen oder vielleicht Drogen: Aufputscher, Amphetamine,
Speed, etc.
2) Und
es gibt Menschen, die vielleicht keinen Bock haben das Durschnittsleben
zu Leben und denken, dass sie durch den Konsum von Drogen
diesem Leben und dieser Gesellschaft auf irgendeine Weise
entkommen könnten, was aber nun absolut nicht der Fall
ist!
Im Vordergrund für uns als Antifa Jugend Göttingen
sollte beim politischen Umgang mit dem Thema Drogen nicht
die Bekämpfung und Verfolgung von DrogenkonsumentInnen
stehen, sondern die Abschaffung der Verhältnisse, die
Personen dazu bewegen können Drogen zu nehmen. Also im
Klartext aller menschenunwürdigen Verhältnisse,
in denen Menschen verwertet, ausgebeutet und unterdrückt
werden, wie im Kapitalismus. Aber genau diese Ordnung und
diese Verhältnisse, in denen der Profit mehr zählt
als das Leben von Menschen werden u.a. von der Polizei als
Vollstrecker der herrschenden Politik durchgesetzt.
Null
Toleranz für Polizei und Justiz!
Für ein glückliches, selbstbestimmtes
und luxuriöses Leben für alle!
Antifaschistische
Jugend Göttingen
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