www.december20.cjb.net
http://argentina.indymedia.org/news/2002/10/59176.php
Am 20. Dezember jährt sich der Aufstand der argentinischen Bevölkerung. Diese Rebellion hält bis heute an und hat sich zu einer Bewegung entwickelt, die Alternativen der Selbstbestimmung hervorbringt. Anlässlich dieses Jahrestages mobilisieren die Bewegungen in Argentinien zu großen Protesten und rufen die globalen Bewegungen von Chiapas über Seattle und Genua zu einem globalen Aktionstag des sozialen Ungehorsams auf (Hier der übersetzte Aufruf: http://www.indymedia.de/2002/09/30318.shtml). Der Ruf wurde gehört und Bewegungen weltweit werden am 20. Dezember antworten. Die Vorbereitungen laufen und Netzwerke entstehen...
Hier eine kleine Übersicht aus verschiedenen Ländern. Die Liste ist unvollständig und beruht auf Nachrichten bzw. Informationen aus den jeweiligen Ländern.
"Hier in Belgien haben wir entschieden, uns hauptsächlich auf Banken zu konzentrieren, mit einer Art 'permanent image guerilla'. Ansonsten arbeiten verschiedene Aktionsgruppen an weiteren Projekten, vor allem aus den großen Städten in Flandern und aus Brüssel.
Bisher ist folgendes geplant:
- 20. 12.: Videoaufführung vom argentinischen Aufstand auf den Fassaden einer wichtigen Bank (auf einem zentralen Platz mit vielen Hauptgeschäftsstellen von Banken) mit Bildern von Mittelstandsmenschen, welche Banken smashen (vielleicht können wir auch Finanzanalysten dazu einladen) mit VoKü und Musik"
- 20. & 21. 12.: 'image guerilla' an Geldautomaten in der Nachbarschaft der wichtigsten Einkaufstraßen. Auf permanenten Plakaten wird das Bild eines Automaten präsentiert, von dem auf der einen Seite jemand Geld holt und auf der anderen Seite die Zerstörung, welche profitorientierte Investitionen anrichten, dargestellt wird.
- 20. & 21. 12.: Parade durch die Einkaufsmeile"
"Am Nachmittag des 20. gibt es eine 'Reclaim the shops and banks', am Abend wird ein Film über Argentinien gezeigt und am 21. wird es eine 'Reclaim the Streets' gegen den Weihnachtskonsum geben."
"Ein paar Leute von den 'YOMANGOs' diskutieren über die nächste Aktion am 20. & 21. Dezember (wir machen die 'YAMANGO'-Essen weiter - das Essen wird aus geklauten Zutaten gekocht - alle zwei Wochen - immer mehr Leute nehmen teil, beim letztenmal waren es über 70). Die Idee des 'YAMANGO-Tango' findet immer mehr Zuspruch. Im Moment erkunden ein paar Leute schon geeignete Örtlichkeiten (Einkaufszentren), wo die Aktion stattfinden könnte, andere Leute kümmern sich um den graphischen Teil, andere kümmern sich um die Presse und ein Teil kümmert sich um den Sicherheitsaspekt (evtl. anrückende Polizei blockieren etc.).
Der aktuelle Plan ist, die Aktion auf die zwei Tage zu verteilen. Am ersten Tag wird getanzt und das Essen aus einem großen Supermarkt geklaut, am zweiten Tag soll in einer großen Bank gekocht werden - einer BBW Bank, welche die Hauptverantwortlichen für die wirtschaftliche Krise in Argentinien ist. In ein paar Wochen wird ein Wochenend-Workshop stattfinden, eine Mischung aus klassischem zivilem Ungehorsam und Dynamiken in der Art des Tango-Tanzes: 'wie die Tango-Bewegungen genutzt werden können, um Sachen zu klauen'."
Freitag 20. Dezember:
UNDERGROUND - Nacht der WutIn Solidarität mit den tagtäglichen Aktionen des Ungehorsams, ein Aufruf zu Aktionen und individuellen Akten der Verteidigung gegen die Institutionen, welche die (sozialen) Kontrollen verstärken.
Samstag 21. Dezember:
OVERGROUND - Tag des UngehorsamsChaotische Massen-Aktion des 'proletarischen Einkaufens' in der Oxford Street. Verkleidet euch als Weihnachtsmann, klaut bei den Reichen und gebt den Kindern Geschenke, "just nick it..."
mehr Details und Infos: http://www.wombles.org
"Das Andere Kino, ein unabhängiges Kino in Zentral-London bringt einen ganzen Tag (22.12.) Filme mit anschließenden Diskussionen über die argentinische Rebellion... sollte ein großartiges Event werden. Ausserdem bringt der 'The Guardian' (zweitgrösste englische Zeitung) am Samstag vor dem D20 eine farbige 6000 Wort starke Titelgeschichte, geschrieben von Naomi Klein und John Jordan, über die argentinische Rebellion mit vielen Bildern von Indymedia Argentinien."
In Berlin ist am 19. Dezember ein 'Tag des sozialen Protests' geplant mit vielen verschiedenen Aktionen. Am 20. Dezember gibt es einen Protesttango in Berlin und viel mehr.
In Argentinien ist der Staat bankrott, in Berlin die Stadt. In Argentinien finden gesellschaftliche Umbrüche vor allem in Form von Selbstorganisierung von unten statt. In Berlin gehen z.B. die von Kürzung Betroffenen für sich isoliert auf die Straße. Gibt es Übertragungsmöglichkeiten oder gar konkrete Lernschritte für eine emanzipatorische und soziale Politik von unten in Berlin?
Hintergrund: http://www.de.indymedia.org/2002/10/31923.shtml
Auch in anderen Städten (z.B. Tübingen?) wird gerade an Aktionen herumüberlegt.
Viele weiteren Gruppen planen bereits Aktionen/ Veranstaltungen: von den Disobbedienti in Italien bis hin zu Gruppen in Finnland.
Während des Europäischen Sozial Forums gab es, im Rahmen des autonomen Raums, einen Workshop zum globalen Aktionstag am 20. Dezember. Dazu wurden auch Leute aus Argentinien erwartet. Die Idee des Workshops dreht sich um die Themen: Selbstorganisierung und Selbstbestimmung, Umsonstläden, Tausch- und alternative Währungssysteme, Strategien einer Gegenmacht von unten, Straßenblockaden als eine Art sozialer Subversion,...
Außerdem soll für D20 (dem Aktionstag) ein globales Netzwerk geknüpft, sowie Ideen ausgetauscht und auch ausprobiert werden. So gibt es bereits einen Vorschlag, eine große Aktion in einem Großkonzern durchzuführen.
Mehr Infos: hubproject.org | www.inventati.org/hub
Mailingliste zur Koordinierung: listraaf.be
Es werden große Demonstrationen/Proteste erwartet. Eine 'asamblea' (Nachbarschaftsversammlung) organisiert beispielsweise eine große 'urban piquete' (Straßenblockade mit brennenden Reifen) am 19. Dezember. Damit sollen die Börse, Gebäude der großen Banken und Unternehmen im Stadtzentrum blockiert werden. Die Grundidee ist es, finanzielle und wirtschaftliche Geschäfte an diesem Tag zu verhindern.
"Wir wollen an diesen Tagen auf den Straßen einen Film zeigen. Wir wollen zeigen, welche Auswirkungen der argentinische Aufstand in anderen Teilen der Welt hat. Die meisten ArgentinierInnen haben keine Ahnung, wie einerseits die cacerolazos und piquets Aktionsformen überall auf der Welt inspiriert haben und andererseits, wie die neugewonnene Erfahrung von hier sich auf die AktivistInnen in vielen anderen Ländern konstruktiv ausgewirkt haben.
Unsere Idee ist es, von hier aus das globale Bewusstsein zu erweitern, indem wir zeigen, wie Aktionen von hier mit anderen Kämpfen in den verschiedensten Teilen der Welt verknüpft sind. Die Dokumentation wird die Bilder von Aktionen für Argentinien in Canada, den USA, Europa und lateinamerikanischen Ländern mit Interviews von lokalen und internationalen AktivistInnen kombinieren. Wir planen eine große und mobile Leinwand zu organisieren, die die großen Demonstrationen in Buenos Aires begleiten soll, die für den 20. 12. erwartet werden.
Danach wollen wir eine Tour mit kleineren Screens zu allen möglichen Plätzen machen."
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