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Indymedia.de
Von: Tomasz 25.07.2001 22:34
italienische Medien veröffentlichen Beweise: Polizei "deeskaliert" als Schwarzer Block verkleidet
Polizisten, als Demonstranten verkleidet, mit Helmen und Eisenstangen "ausgerüstet", befanden sich mitten unter den Randalierern Die Nachrichten des staatlichen italiensichen Fernsehens RAI 3 zeigten am Sonntag abend zahlreichen Aufnahmen von Polizei in "Demo" Zivil ,mit Helmen und Eisenstangen ,mittem im "Schwarzen Block".
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italienische Medien veröffentlichen Beweise: Polizei "deeskaliert" als Schwarzer Block verkleidet
Polizisten, als Demonstranten verkleidet, mit Helmen und Eisenstangen "ausgerüstet", befanden sich mitten unter den Randalierern Die Nachrichten des staatlichen italiensichen Fernsehens RAI 3 zeigten am Sonntag abend zahlreichen Aufnahmen von Polizei in "Demo" Zivil ,mit Helmen und Eisenstangen ,mittem im "Schwarzen Block". Am Sonntag Abend wurde im italienischen Fernsehen RAI 3 in den landesweit ausgestrahlten Nachrichten mehrere Viedeoaufnahmen gezeigt. Zu sehen waren vermummte und behelmte "Demonstranten" mit Eisenstangen, die aus den Kasernen der Polizei und Carabinieri rein und raus laufen, die in Polizeiwannen ein- und aussteigen. Eine Aufnahme (mit Ton teilweise!) zeigt 5-6 "Vermummte", die sich an der Ecke der Via Torino wo am Samstag die Demonstration von der Polizei mit Tonnen von Tränengas eingedeckt und geteilt wurde - sehr lange mit einem höheren Polizisten unterhalten und militärische Planungen vornehmen, wie jedenfalls an Wort- und Satzfetzen zu hören war.
Andere Zeugen berichteten übrigens davon das daran nicht nur italiensiche sondern auch spanische, französische und deutsche Zivilpolizisten beteiligt waren. Belastungsmaterial in diese Richtung war von Vertretern des Genua Social Forum (GSF) Samstag abends angekündigt worden. Samstag nachts kam es zur Durchsuchung der Redaktion des unabhängigenPressezentrums, wo laut Aussagen der GSF-Vertreter weiteres die Polizei belastendes Material beschlagnahmt worden war. Ein zufälllig anwesende Parlamentsmitlglied konnte den Übergriffen auf die Redaktionsräumlichkeiten nicht rechtzeitig Einhalt gebieten. Darüber hinaus wurden das dem Pressezentrum gegenüberliegende GSF-Gefäude verüstet und Aktivisten zum Teil bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt. Die Parlamentarierin erhielt keinen Zutritt, ebensowenig die anwesenden Anwälte und Journalisten. Die in Genua zusammengezogenen Polizeieinheiten scheinen sich darüber hinaus zum Teil verselbständigt zu haben. Gestern fanden weitere Razzien statt. Innenminister Scajola gab an, darüber nichtinformiert zu sein - auch nicht über die Pläne für die Razzia Samstag Nacht.
Bei den gestrigen Razzien "fand" die Polizei ganze Arsenale an Waffen und Schlachtplaenen, die die im Besitz von Premierminister Berlusconi stehenden Sender genuesslich zeigten. Dutzende wurden verhaftet, alles Nicht-Iteliener. Angeblich sollen sich auch Österreicher darunter befinden. Es scheint einigermaßen absurd, dass sich nach Bekanntwerden der samstäglichen Ereignisse der vielzitierte "black bloc" immer noch gemuetlich in Genua geblieben sein soll, um sich selbst samt "Waffen" der Polizei auf einem Tablett zu praesentierten.
Eine italienische Beobachterin bescheinigt dem Berlusconi-Sender "Pinochet-Niveau": Dort wird etwa verbreitet, dass das in Italien bisher wohlangesehene GSF nur "als Deckung fuer Terroristen gebildet" worden sei. Aus einem Interview, mit einem Genueser Polizeisprecher: "Black Bloc ist saemtlichen Geheimdiensten bekannt, sie reisen von einem Gipfel zum anderen, sie wollen nur eines: Toeten"
frage: Warum wurden sie also nicht an den Grenzen verhaftet?
"Das war leider nicht moeglich, denn es sind lauter italiener." (derselbe polizeisprecher hatte wenige Minuten davor gesagt, dass Black Bloc hauptsaechlich Deutsche u. Franzosen sind).
Frage: Warum wurde ihnen freie Hand gelassen?
"Weil sonst die ganze oeffentlichkeit geschrien haette, wir verletzen das Demonstrationsrecht."
Frage: Warum wurde die Hausdurchsuchung nicht zwei oder eine Nacht davor praeventiv durchgefuehrt?
"Weil wir als echte Demokraten den Dialog suchen"
Heute nachmittag soll Inneminister Scajola dem Parlament berichten. Die Vertretzer des GSF äußern sich ungewohnt dramatisch zur Situation: Der Sprecher des Movimento Nonviolento, ansonsten bekannt für Ruhe und Gefasstheit spricht von "Chilenischen Zuständen", die immer noch andauern würden.