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Verhaftet in Genua / Arrested in Genua

Ulrich Brand

English Summary:

I was arrested on Saturday, 21. June, at about 4 p.m., and held in police custody until Sunday, 22. June, 10 p.m.; first in a prison in downtown Genova (one hour of severe beatings), then in Bolzaneto (10-12 hours harrassement and abuse), then in a jail in Alessandria (16-18 hours confinement).

Together with a group of seven people from Frankfurt, I participated peacefully in the central demonstration on Saturday. At about 3:30 p.m., we encountered a tear gas attack by the police which aimed to divide and disperse the demonstration. Together with about a hundred other people, two members of our group and I escaped into a house. After 20 minutes, the police told us to leave the house and waited for us downstairs. They let almost everybody pass - except an Italian man and me. Both of us were wearing black T-Shirts (mine had the face of Marcos on it). They took my back pack away with a foto, a wristwatch and two knee bandages in it. We were brought to a police car, severely beaten, put in handcuffs and then transported to a house (probably La Questura) downtown. On the way from the car to the house, one policemen said to me: "If you try to escape, I will kill you" and then he sang a fascist song. Inside the prison we were brought into a dirty room where policemen started beating both of us with their fists and feet. They beat us into our faces, on our heads, on our backs and legs. They took away my glasses and crushed them. A medical doctor came to inspect us and after he said that we were o.k. the policemen continued beating us. The policemen were full of hate, it was incredible.

After one hour of severe beatings, they brought us to a prison in Bolzaneto where they forced us to stand facing the wall of cell number 7, with our hands up. We had to stand in this position for several hours while the policemen where shouting at us: "Comunista", "Bastardi", "Global", "Manu Chao" and most of all "Cazzo" (prick). From outside the window they sprayed tear gas into this room twice while we were standing there. Several times, people were brought to other places to be submitted to "trattamento speciale" (special treatment). We heard how these people were brutalized and heard them crying.

I was brought to the police records department. After this, I washed my hands in the yard when a policeman came up to me and from about 20 centimeters away sprayed tear gas into my face. Fortunately, I was able to turn away a little but it was still extremely painful for several hours and could not rinse out my eyes. I was then brought back to the prison room where now there were more than 30 people (which was only one of at least eight). I had been given no information on why I was being held in prison. Nobody had presented me with a sentence or any other information. During the next hours more and more people were escorted out of the room. I did not know whether they were brought to other places or released.

At sunset, I was brought with others to the jail in Alessandria. There I was asked for the first time why I happened to be in Genua. I answered that I was a peaceful protester and member of a Third-World group in Frankfurt, Germany. They were not interested in what I said and told me: "Stop talking, please!" I asked to talk to an attorney of my choice but they refused and I had to chose one from a general list of attorneys distributed by the German ambassy. I was brought back into a cell and in the evening, again without any information, I was released from prison onto the street. One policeman told me: "Forget everything. It was a bad dream."

Ulrich Brand works as an Assistant Professor at Kassel University (Germany) in the area "Globalization and Politics" and politically active in the Federal Congress of Development Action Groups (BUKO) as well as in the Third World House in Frankfurt/M. He is author and editor of several book and articles on international politics/Global Governance, critical state theory, non-governmental organizations, social movements (esp. the Zapatista movement in Chiapas) and environmental politics.

eMail: ulibrand(a)gmx.de


Zu siebt nahmen wir am Samstag, 21. Juli an der Großdemonstration in Genua während des G 8-Treffens teil. Wir entschlossen uns gegen 15:30 Uhr mit dem Demonstrationszug durch das Zentrum zu laufen. Die Stimmung war sehr gut, trotz der Vorfälle vom Freitag. Entfernt waren erste Auseinandersetzungen mit Rauchbomben zu beobachten, jedoch in sicherer Entfernung der Demonstrationsroute. Wir schlossen uns einem Teil des Demonstrationszuges an, in dem auch eine Gruppe italienischer Gewerkschafter mitliefen und kamen so an eine Straßenkreuzung im Zentrum der Stadt, an der die Veranstalter die TeilnehmerInnen aufforderten, schneller zu gehen, damit der Zug nicht stockte.

Plötzlich wurde sowohl hinter als auch vor uns Tränengas in die Menge geschossen. Unter den Demonstranten brach Panik aus. Ich blieb mit zwei anderen Mitgliedern meiner Gruppe zusammen, wir wollten zurück gehen. Dann entdeckten wir eine offene Haustür und suchten zusammen mit etwa einhundert anderen Menschen Schutz. Wir waren alle relativ ruhig, damit beschäftigt, mit Wasser die Augen auszuwaschen und das Gesicht abzuwischen. Eine Hausbewohnerin öffnete die Tür und bot Hilfe an. Nach etwa 20 Minuten ging die Meldung durch den Flur, dass unten die Polizei stehe und uns rauslassen würde. Wir gingen hinunter und im Erdgeschoss - ich dachte an überhaupt nichts Böses -riss mich plötzlich ein wütender Polizist an meinem schwarzen T-Shirt, zeigte auf das darauf abgebildete Porträt von Marcos, und schrie: "Terrorista". Ich versuchte weiter zu gehen, wurde aber festgehalten und musste dann meinen Ausweis zeigen, der mir sofort abgenommen wurde. Etwa 5 Minuten lang wurde ich im Hauseingang festgehalten, meine beiden Begleiterinnen mussten weitergehen, im Flur hinter mir wurden Leute geprügelt. Ich musste den Rucksack öffnen, er wurde auf den Boden geworfen, zwei Kniebandagen, Fotoapparat, den Rucksack selbst und eine Uhr sah ich nicht wieder.

Zu zweit wurden wir festgenommen, ein Italiener (Maracielli o.s.ä. - ich nennen ihn in Unkenntnis seines Namens Massimo) und ich. Wir waren diejenigen gewesen, die schwarze Kleidung trugen: er war ganz in schwarz gekleidet, ich trug ein schwarzes (Marcos-) T-Shirt, blaue Hose und Turnschuhe. Vor einem Polizeiwagen mussten wir auf den Boden knien und uns wurden Handriemen angelegt, die wir bis zur Einlieferung in Bolzaneto umhatten. Mit einem Kombi wurden wir in etwa 5 Minuten zu einem Gebäude (der Questura?) in der Innenstadt gefahren. Man spürte bereits die Wut und den Hass der Polizisten, Massimo wurde permanent mit einem Polizeiknüppel geschlagen, mein "Nachbar" war zahmer. Dann wurden wir vom Auto in das Gebäude geführt. Der Polizist neben mir drohte (die Verständigung war die ganze Zeit auf Englisch), wenn ich fliehen würde, würde er mich umbringen (I will kill you). Dann summte der hinter mir laufende Polizist ein Lied, worauf der neben mir fragte: "Do you know this song? No? It's a fascist song."

Vor dem Gebäude standen zig uniformierte und zivil gekleidete Polizisten. Drinnen wurden wir in einen schmutzigen Raum ohne Möbel und mit Kachelboden geführt und ich wusste sofort, was jetzt passieren würde. Wir wurden auf den Boden geworfen, dann erst Massimo und danach ich verprügelt, dabei die ganze Zeit in Handschellen gefesselt. Um mich herum standen etwa 10 bis 15 Polizisten, etwa 5 von ihnen kamen nacheinander an mich heran und traten zu: Kopf, Gesicht, Rücken und Beine. Es war ein hasserfülltes Treten. Gleich zu Beginn wurde mir die Brille abgenommen, neben mich gelegt und jemand trat drauf. Dann lagen wir - die ganze Zeit gefesselt - in Ungewissheit auf dem Boden, uns wurden sie letzten Sachen abgenommen (Geld, Adressen, Gürtel), wobei zwei Hosentaschen nicht geöffnet, sondern aufgerissen wurden. Die Schuhe wurden mir ausgezogen, ich bekam sie auch nicht wieder, sondern war die nächsten etwa 15 Stunden nur auf Socken. Es kam irgendwann ein Arzt, der meinte, jetzt sei alles in Ordnung. Er leuchtete in die Augen und maß den Puls. Ich dachte aber schon, wofür das gut sei. Irgendwann wechselten recht schnell die Leute im Raum, der Arzt und sein Gehilfe waren weg, es kamen Polizisten mit schwarzen Handschuhen: die zweite Runde. Diesmal wurde mir das T-Shirt zerrissen, wir wurden - wie die gesamte Zeit - beschimpft, und nochmals mit Fäusten geschlagen und getreten. Dann wurde mir das T-Shirt abgeschnitten und ein neues über den Kopf gezogen - und zwar eines mit EZLN-Aufdruck. Doch dies wurde mir wieder abgenommen und durch ein farbiges ersetzt. Darüber war ich froh, denn ich hoffte, es würde in den nächsten Stunden "de-eskalierend" wirken. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt extreme Angst, da die Polizisten alles mit uns hätten machen können. Hass und Willkür waren überwältigend. Falls Massimo herausgeführt worden und ich alleine geblieben wäre, hätte ich wohl Panik bekommen.

Plötzlich wurden wir rausgeführt, auf dem Weg zum Auto nochmals geschlagen, mein Kopf schlug gegen eine Wand. Dann ging es - in getrennten Autos - mit hoher Geschwindigkeit durch die unbelebte Stadt, dann über die Autobahn in ein Sammelgefängnis. Wie ich später erfuhr, war es Bolzaneto. Die Handriemen wurden abgenommen und ich wurde in eine Zelle (Nr. 7) geführt, auf dem Flur standen Polizisten wieder Spalier, von denen einige nach Belieben zuschlugen und -traten. Ich wurde mit den Worten "trattamento speciale" zu einer Zelle geführt und bekam Angst, dass es gleich so weiter ging. Es bezog sich aber wohl auf die vorherige "Behandlung". In der Zelle (etwa 6x6 Meter) waren wir zu acht und mussten mit dem Gesicht zur Wand stehen, die Nase an die Wand, die Hände nach oben. Die Aufpasser schrien dauernd "alto gli mani!" (die Hände hoch), gingen immer wieder durch die Zelle und zwangen die Gefangenen, die Hände noch höher zu strecken, hämische Rufe waren etwa "Comunista", "Bastardi", "global", "Manu Chao" u.a. Das Lieblingswort der Polizisten war "Cazzo" (Schwanz). Hinter dem Fenster standen ebenfalls hämisches Zeug redende Polizisten. Irgendwann ließ einer von dort Tränengas in den Raum ziehen, sich am Husten der Gefangenen erfreuend.

Nach etwa zwei Stunden, es war noch hell, musste ich raus (wieder das Spießrutenlaufen über den Flur) und nochmals etwa 30 Minuten warten, dann kam ich zum Erkennungsdienst. Elektronischer Fingerabdruck, normale Fingerabdrücke, Fotos, Daten angeben. Übrigens sehr gut ausgestattet mit Computern; ein irischer Gefangener erzählte mir anschließend, dass er bezüglich seiner Personenangabe auf dem Bildschirm gesehen hätten, dass er vor einem halben Jahr die Zeitung "The Internationalist" abonniert hätte. Beim Rausgehen wusch ich mir die Hände auf dem Hof als plötzlich ein Polizist neben mir stand, etwas sagte, mir etwas 20 cm vors Gesicht hielt und abdrückte: Es war Tränengas; glücklicherweise konnte ich mich wegdrehen und die Augen schließen. Abwaschen konnte ich nicht, weil sich gleich der nächste Polizist sich von der anderen Seite näherte und ich Angst vor einem weiteren Übergriff hatte. Es tat in den kommenden Stunden höllisch weh.

Dann kam ich in dieselbe Zelle zurück, wo mittlerweile nicht mehr acht, sondern über dreißig Leute standen, eine Frau sah ich auch. Es wurde dunkel, neben mir standen ein Deutscher aus Stuttgart und ein Italiener. Wir konnten uns leise verständigen. Der Italiener wurde irgendwann rausgeholt und kam nach 15 Minuten stöhnend zurück - "trattamento speciale". Man hörte immer wieder Schreie über die Flure von offenbar gefolterten Menschen. In den kommenden Stunden wurden einzelne Gefangene rausgeholt und mussten offenbar ihren Verhaftungsgrund sich anhören und unterschreiben (setenzia). Es kamen immer wieder Leute rein, die mit einzelnen Gefangenen über Anwälte sprachen. Es herrschte eine absolute Unklarheit, wie lange ich wo bleiben würde, was mir zur Last gelegt wird. Dann passierte noch einmal die widerliche Sache mit dem Tränengas.

Zusammen mit Massimo, der in einer anderen Zelle war, wurden wir vor ein Büro geführt. Offenbar müsste es nun auch um unsere Anschuldigung gehen. Wieder Tritte und Knuffe auf dem Flur. Massimo musste mehrmals laut "Viva il Duce" (Mussolino) sagen. Wir kamen aber direkt zurück in die Zelle ohne Verhör, Gespräch o.ä. Dann konnten wir uns nach Stunden zum ersten Mal auf den Boden setzen - mit schmerzenden Armen und Schultern. Nach zehn Minuten mussten wir allerdings wieder aufstehen, uns zur Wand drehen und wieder die Arme hoch halten. Der Raum leerte sich, offenbar wurden die Gefangenen entweder frei gelassen oder weg gebracht. Wir mussten wieder vor das Büro, kamen wieder nicht rein, jetzt aber in eine andere Zelle und unsere Sachen ausgehändigt (in meinem Fall nur der Ausweis und Geld, andere auch Rücksäcke u.ä.). Die Zelle wurde von einem Sadisten überwacht, der nochmals schlug und peinigte. Wir mussten später aufrecht auf Knien sitzen, was höllisch schmerzte. Ich dachte aber, bald seien wir frei, malte mir schon aus, ob vor der Tür wohl Leute vom "Genua Social Forum" seien, ob ich auf Socken zurück gehen müsste, hoffte, dass mich nicht Polizisten in die Stadt zurück fahren würden. Irgendwann, vielleicht nach einer weiteren Stunde, es war wohl nach Mitternacht, kamen wir in das Büro. Dort mussten wir alles mögliche unterschreiben, als ich etwas durchlesen wollte, wurde ich zur Eile getrieben. U.a. unterschrieb ich wohl, dass die Polizei mich gut behandelt hat. Dann noch mal zum Arzt (hier erfuhr ich, dass ich nicht frei kommen würde, sondern in ein Gefängnis), noch mal in die Zelle und schließlich - ohne Massimo - in Handschellen (zu zweit aneinander gekettet) in einen Bus mit Zellen für je vier Personen. Irgendwann ging es im Sonnenaufgang los. Wohlgemerkt verließ ich Bolzaneto ohne Verhör und ohne Anklage. (Im Bus nickte ich mehrmals kurz weg und träumte mich sofort in ganz drastische Gegenwelten von Urlaub und ruhigen Szenen.)

Nach etwa 30-45 Minuten Fahrt kamen wir im Gefängnis von Alessandria an. Beim Ein- und Aussteigen ließen es sich die Bewacher nicht nehmen, nochmals zuzuschlagen. Dann kamen wir zu sechst oder siebt in kleine Zellen, mussten einen Meter von der Wand entfernt stehen, durften uns nur mit zwei, später mit einem Finger abstützen. Hier bekam ich wieder Angst, weil über den Flur dauernd etwas von "german" (was nicht Deutscher/tedesco, sondern Germane heißt) zu hören war und ich an die 1.200 DM dachte, die mir zu Beginn abgenommen worden waren und auf die die Polizisten evtl. scharf sein könnten und es mir im Gefängnis oder später mit Gewalt abnehmen wollten. Relativ spät kam ich dran (auf dem Weg von der Zelle zum Aufnahmebüro wurden wieder einzelne Leute geschlagen), im Aufnahmebüro saßen zwei offenbar Verantwortliche und standen noch mal acht bis zehn Polizisten. Ein Verantwortlicher zählte gerade mein Geld, was meine Befürchtung zu bestätigen schien. Einer direkt neben mir zischte mir immer wieder Sauereien ins Ohr. Ich sagte auf Englisch, dass ich auf das Geld verzichten würde, dass es keine Anklage gegen mich gäbe, dass ich einen Rechtsanwalt und mit der deutschen Botschaft sprechen wolle. Ich gab eine Nummer in Frankfurt an, doch die interessiert sie nicht. Statt dessen sollte ich auf einer Liste der deutschen Botschaft einen Anwalt ankreuzen.

Warum ich denn in Genua gewesen sei. Weil ich an den friedlichen Protesten gegen das G 8-Treffen teilnehmen wollte; ich sei Mitglied einer Dritte-Welt-Gruppe in Frankfurt. "Stop talking, please." Von Richter war keine Rede, sondern von mindestens fünf Tagen Gefängnis. Eine für einen Rechtsstaat absurde Situation, wie ja die gesamt Zeit über schon. Aber es wurde noch nicht mal der Anschein eine geordneten Verfahrens erweckt. Immer noch herrschte Willkür - und Hass.

Ich kam noch mal zum Arzt, dann in eine Zelle mit einem Römer (ich erinnere seinen Namen nicht; wohnt in Città Vecchia bei Rom; Tel. konnte ich mir merken). Er wurde festgenommen, weil er die Polizei fotografierte, war noch nicht einmal Demo-Teilnehmer, sondern eher Tourist. Wir konnten duschen, bekamen Essen, wurden mit Bettwäsche und Geschirr eingedeckt, konnten uns ein Buch ausleihen (man musste wählen zwischen Hofspaziergang und Buch). Der Tag verging, ich schlief immer wieder unruhig und sprach mit meinem Zimmerkollegen. Gegen Abend kam jemand und teilte uns auf Italienisch mit, dass ich frei sei. Zusammenpacken, dann zum "Auschecken". Das Perfide war, dass teilweise dieselben Leute, die uns morgens noch verachteten, nun ganz freundlich waren. Zigaretten wurden angeboten, umtriebige, aber lockere Stimmung. Meinen Ausweis fanden sie nicht gleich, dann bekam ich aber sogar mein Geld zurück. Ein Polizist sagte: "Forget all. It was a bad dream." Zu siebt samt Polizeibegleitung gingen wir zum Ausgang, einer musste zurück, weil noch Sachen fehlten. Andere hörten, dass er oben wieder geschlagen wurde.

Nach etwa 30 Stunden war ich wieder frei. Wir gingen etwa zwei Kilometer Richtung Alessandria, um einen Zug nach Genua zu nehmen. Dann hielt eine Frau mit Auto, die vom Genua Social Forum benachrichtigt worden war. Sie nahm uns mit nach Hause, ich telefonierte mit Frankfurt, wir warteten noch auf andere, die etwas später frei gelassen wurden - u.a. der Deutsche, der in Bolzaneto neben mir stand. Dann ging es mit dem Auto nach Nervi bei Genua, da meine Gruppe nicht mehr da war, auf den Zug um 5:50 Uhr am Montagfrüh nach Mailand - bloß weg von Genua.

In Innsbruck ließ ich mich am Dienstagvormittag von einem Arzt untersuchen, am Freitagabend war ich in Frankfurt in der Unfallklinik. Eine Platzwunde am Kopf ist am Verheilen, meine Kopfschmerzen gingen nach einer Woche weg, meine Blutsäcke unter den Augen, ein sog. Brillenhematom, sind auch weitgehend verschwunden. Bis heute schmerzt mein linker Brustkorb, in den ich Tritte bekam. Rechtliche Schritte werde ich zusammen mit anderen ergreifen, sobald alle noch Inhaftierten draußen sind.

aufgeschrieben am 31.7.2001 (leider habe ich die Notizen, die ich im Zug anfertigte, verloren)


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