Die Zahl der Toten ist offiziell auf 58 angestiegen, über 200 sollen schwerverletzt in Krankenhäusern behandelt werden.
Panzer und anderes, schweres Kriegsgerät sind ins Stadtzentrum verlegt worden, um den Aufstand zusammenzuschiessen.
Teilweise tobten heftige Kämpfe direkt vor dem Regierungssitz, nur mit Mühe und äußerster Brutalität gelang es den Sicherheitskräften, die aufgebrachten Demonstranten zurückzuschlagen. Die Militär- und Polizeiführung hat sich eindeutig hinter die Regierung gestellt, während Evo Morales (Vorsitzender der MAS, der größten Oppositionspartei) von "Kräften innerhalb des Militärs" sprach, die des Blutvergiesens überdrüssig seien.
Die Meisten Aufständischen kamen am Montag aus El Alto, dem Stadtteil also, in dem am Sonntag die Militärs ein Massaker verübten, dem 26 Menschen zu Opfer fielen.
Inzwischen mobilisieren auch andere Gesellschaftsgruppen nach La Paz: Die Minenarbeiter, die in den Bergwerken des "Präsidenten" Goni zu schuften haben, verlangen deren Vergesellschaftung. Die Koka- und Hochlandbauern, organisiert in der MAS (movimiento al Socialismo), haben ihre für Donnerstag geplande Mobilisierung vorverlegt. Nachbarschaftsorganisationen aus anderen Stadtvierteln haben sich den Protesten ebenfalls angeschlossen. Ein nobles Einkaufszentrum in der Innenstadt ist in Flammen aufgegengen, die Häuser von Bullen und der Vorsitzenden der Regierungspartei sind angegriffen und teilweise zerstört worden.
Die meisten Gewerkschaften, wie die Transportarbeitergewerkschaft, haben einen unbefristeten Generalstreik ausgerufen, das öffentliche Leben ist in La Paz zusammengebrochen. Selbst der Internationale Flughafen in La Paz ist hiervon betroffen, immer mehr Fluggesellschaften unterbrechen ihren Flugverkehr nach Bolivien, die Britische Regierung hat vor kurzem eine Reisewarnung für dieses Land veröffentlcht.
Unruhen werden ebenfalls aus Cochabamba, Oruro und Potosi gemeldet.
Erste Risse zeichnen sich im regierungslager ab: Der Vizepräsident hat sich von der Regierungspolitik distanziert, hierauf sind vier Minister zurückgetreten.
Die USA und die OAS unterstützen weioterhin "ihren" Presidenten, der in Bolivien als "der Gringo" bezeihnet wird, da er einen Großteil seinen Lebens in den USA verbrachte, dort in neoliberaler Ökonomie geschult wurde und über ein riesiges Bergbauimperium n Bolivien verfügt.
Folgende Prognosen sind für den heutigen Dienstag denkbar:
Quellen:
www.bolpress.com
http://www.channelnewsasia.com/stories/afp_world/view/52162/1/.html
http://bolivia.indymedia.org/
guerra del gas | bolivia | www.agp.org (archives) | www.all4all.org