Wenn Carlos Mesa, der jetzt das Präsidentenamt antritt, das Mandat nicht erfüllt, das so viele Tote gefordert hat, wird sich die bolivianische Bevölkerung wieder erheben, um ihr Schicksal zu definieren.
Über 80 Tote hat es in diesen Tagen der sozialen Mobilisierung gegeben, über 100 Verletzte und Verstümmelte waren Resultat der Konfrontationen, Tausende, die blockierten, demonstrierten, protestierten und ihr Leben riskierten, erreichten die Flucht von Gonzalo Sánchez de Lozada.
Die Strassenblockaden, die Erhebung der Bevölkerung des bolivianischen Hochlands, die Toten und Verletzten, die Ausweitung der Mobilisierung zur Verteidigung des Gases auf das ganze Land waren de facto ein Referendum gegen die Regierungsentscheidungen und eine Demonstration der Kraft der Gesellschaft, dass sie dazu fähig ist, einen tief greifenden, nötigen Wandel des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systems herbeizuführen.
Angesichts der Flucht von Gonzalo Sánchez tritt der Vizepräsident Carlos D. Mesa das Präsidentenamt an. Die sozialen Bewegungen haben entschieden, ausserhalb der Regierung zu bleiben, eine Zuschauerrolle einzunehmen, um sicherzustellen, dass die neue Regierung die wichtigsten Forderungen erfüllt, die die Bevölkerung in ihren Mobilisierungen gestellt hat und die zum ersten Sieg im Kampf gegen den Neoliberalismus geführt haben.
Die Punkte können folgendermassen zusammengefasst werden:
Auf wirtschaftlicher Ebene
Auf politischer Ebene
Dies sind die Forderungen, für welche Menschen in den jüngsten Kämpfen gestorben sind. Sobald sie angenommen sind, können sich Dialog-Tische bilden, um die weiteren Themen der wirtschaftlichen und politischen Reform aufzunehmen (z.B. Dekret 21060, ALCA, Koka, wirtschaftliche Belebung, administrative Dezentralisierung etc.). Erfüllt die neue Regierung dieses Mandat nicht, wird die Bevölkerung die Macht übernehmen, um selbst über ihr Schicksal zu entscheiden.
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