Es wird der Fund der sterblichen Überreste von 8 Soldaten gemeldet
Von Indymedia El Alto - Bolivia (21/10/2003 19:40)
Die sterblichen Überreste gehören "jungen Männern mit firpo-Haarschnitt (von militärischem Typ), die zivil gekleidet sind und Verletzungen von Schutzwaffen in Kopf und Brust haben", erklärten zwei Einwohner der Villa Cooperativa von El Alto.
Am vergangenen Freitag, dem 17., nachmittags wurden die Leichen von acht Wehrpflichtigen (Soldaten ohne Dienstrang) gefunden, die sich gegen ihre Vorgesetzten aufgelehnt hatten, weshalb sie vermutlich ermordet und in einem "Gemeinschaftsgrab" der Villa Cooperativa, einem ganz im Norden dieser Stadt gelegenen Bezirk, begraben wurden.
Dieser Vorfall wurde der SDI von zwei Bewohnern des genannten Bezirkes gemeldet, die aus Furcht vor Repressalien darum baten, ihre Identität geheimzuhalten. Quellen aus der PTJ von El Alto sprechen davon, daß an diesem Tag Mitarbeiter der Policía Técnica Judicial von La Paz wegen eines Verfahrens zur Exhumierung mehrerer Leichen in El Alto waren.
Den befragten Einwohnern zufolge wurde die Exhumierung dieser Leichen am Freitag, dem 17., ungefähr um 18 Uhr vorgenommen, zum selben Zeitpunkt, als der Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada nach mehr als 70 Toten im sogenannten "Krieg um das Gas", dessen Hauptschauplatz die Stadt El Alto gewesen war, sein Amt niederlegte.
"Die acht jungen Männer hatten firpo-Haarschnitt (Haarschnitt militärischen Stils), waren zivil gekleidet und hatten Verletzungen von Schußwaffen", erklärten Einwohner dieses Bezirkes. "Es waren Schußverletzungen am Kopf und an der Brust zu sehen", fügten sie hinzu. Die acht Leichen wurden von einem Kleinlastwagen in unbekannter Richtung weggebracht, gaben sie an.
Unter einer Reihe von Todesfällen von Zivilisten und Militärs meldete die alte Regierung offiziell den Tod des Soldaten Egnar García, der zu einem in Charagua (im Chaco von Santa Cruz) stationierten Regiment gehörte, das nach El Alto verlegt worden war.
ANTECEDENTES
Während der wiederholten Massaker aus Anlaß des "Krieges um das Gas" - am Donnerstag, dem 9., Samstag, dem 11., Sonntag, dem 12. und Montag, dem 13., kam es in El Alto mindestens zu dreißig Todesfällen von volljährigen und minderjährigen Männern, Frauen und selbst Kindern und Soldaten.
Unter diesen Umständen meldeten verschiedene Medien, die direkt von vor Ort von den Massakern berichteten, daß mehrerer Wehrpflichtige, die aus dem Osten Boliviens und dem bolivianischen Chaco dorthin verlegt worden waren und die sich weigerten, auf Bürger von El Alto zu schießen, mit Kölbenstößen bestraft und gefoltert und andere einfach von ihren Vorgesetzten ermordet wurden.
Einer der dieser Taten beschuldigten Offiziere ist der Hauptmann Erlan Menacho, der einen Wehrpflichtigen, der meuterte, mit dem Gewehrkolben seiner Waffe geschlagen haben soll, wie der Abgeordnete Evo Morales öffentlich vor den Medien bekanntgab.
Andererseits erwähnten Vertreter der Asociación de Padres de Conscriptos (Vereinigung der Eltern von Wehrpflichtigen), daß Gruppen von Soldaten, die sich ebenfalls geweigert hatten, auf Menschen zu schießen, gefoltert wurden, indem sie gezwungen wurden, mehrere Tage lang ohne Kleidung und ohne Lebensmittel auf dem Fußboden zu schlafen.
Andere Gerüchte sprechen davon, daß die am Freitag nachmittag gefundenen Leichen Soldaten gehören sollen, die aus der Fuerza Aérea Boliviana (Bolivianischen Luftwaffe) (die in El Alto stationiertt ist) desertiert waren und von ihren Vorgesetzten erschossen wurden.
Schließlich kommt es ständig zu Klagen von Eltern, die ihre wehrdienstleistenden Söhne aufzufinden versuchen. Nach vorläufiger Darstellung gibt es mindestens 16 Soldaten, die verschwunden sind oder von denen nicht bekannt ist, bei welcher militärischen Einheit sie sich befinden.
http://bolivia.indymedia.org/es/2003/10/3903.shtml
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