Der 1.Mai wird der nächste globale Aktionstag gegen den Kapitalismus nach dem 18 Juni und dem 30. November letzten Jahres sein. Schon jetzt sind Gruppen in der ganzen Welt heftig am Planen, in der Einsicht, daß das kapitalistische System, das auf der Ausbeutung von Menschen, Gesellschaften und der Umwelt für den Profit einiger weniger basiert, die grundlegende Ursache für den sozialen und ökologischen Ärger sind, mit dem wir uns herumschlagen. Der erste Mai ist die perfekte symbolische und reelle Gelegenheit, unsere Kämpfe dagegen auszubauen. AktivistInnen in New York planen, die Wall Street zu schließen, in London wird es einen viertägigen Karneval gegen Kapitalismus geben. Andere große Städte, die sich beteiligen sind Sydney (Australien), Toronto, Vancouver (Kanada), Liverpool, Manchester, Sheffield (England), Hamburg (Deutschland), Auckland (Neuseeland) Boston, Chicago, Dallas, Detroit, Los Angeles, New Orleans, San Francisco, Seattle und Washington (USA) und andere sind dabei. Die internationale Kontaktliste, die täglich wächst, beinhaltet inzwischen Gruppen und Koalitionen in 16 Ländern und mehr als 20 Städten auf der ganzen Welt. Zusätzlich wurde der erste Mai von People's Global Action (PGA) auf ihrer internationalen Tagung in Indien im August letzten Jahres ausgerufen.
Der globale Aktionstag am 1. Mai setzt an den Erfolgen der vorangegangen globalen Aktionstage gegen Kapitalismus am 18. Juni und 30. November letzten Jahres an, und trägt deren Stimmung weiter. Diese Tage haben unsere Netzwerke wachsen lassen, wir haben viel dazugelernt, und wir haben gesehen wie sich viele neue Leute engagiert haben. Der erste Mai wird diesen Prozeß des Aufbaus einer starken, festen und kreativen Basisbewegung gegen die Ausbeutung und Unterdrückung der Menschen, Gemeinschaften und der Umwelt und für Solidarität, Kooperation, Basisdemokratie und ökologische Nachhaltigkeit fortsetzen. Er wird Netzwerkaufbau und geteiltes Organisieren in unseren Gemeinschaften fördern. Da verschiedene Themen oft vom Standpunkt einer verständlichen Kritik des kapitalistischen Systems betrachtet werden können, wird der erste Mai eine gute Möglichkeit sein, geteilte Kämpfe und Aktionen zusammen zu bringen. Während der Tag auch das Bewußtsein für lokale und globale Themen, und deren Interaktion, schärfen wird, wird er auch die globale Solidarität erhöhen. Der Tag wird es so erleichtern, für großangelegte Aktionen zu mobilisieren, die einen ermächtigenden Effekt auf Individuen und Gemeinschaften gleichzeitig haben
Wie schon bei früheren Gelegenheiten werden sich auch diesmal Leute aus verschiedenen Bewegungen in verschiedenen Ländern an einem Tag gegen die sozialen, politischen und ökonomischen Institutionen des kapitalistischen Systems zusammentun. Arbeiter und Arbeitslose, StudentInnen, GewerkschafterInnen, LandarbeiterInnen und Landlose, Fischer, Frauengruppen, ethnische Minderheiten, indigene Völker, FriedensaktivistInnen, UmweltaktivistInnen, und viele mehr werden solidarisch zusammenarbeiten im Wissen, daß ihre verschiedenen Kämpfe nicht unabhängig voneinander sind. Die simultane Besetzung und Transformierung der kapitalistischen sozialen Ordnung weltweit - in den Straßen und Stadtteilen, auf dem Land und in den Fabriken, in Büros, Einkaufszentren, Finanzdistrikten und so weiter- wird die Verbindung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene untereinander stärken.
Wie die letzten Male wird der Tag auch diesmal nicht- hierarchisch organisiert werden, als ein dezentralisiertes und informelles Netzwerk von Basisgruppen, die antiautoritäre, basisdemokratische Organisationsformen nutzen. Diese Gruppen kämpfen unabhängig von den sozialen, politischen und ökonomischen Institutionen des kapitalistischen Systems, sie wollen den Wandel direkt durch ihre eigenen Aktionen herbeiführen. Jede Veranstaltung oder Aktion wird von der jeweiligen Gruppe autonom organisiert während sich Koalitionen verschiedener Bewegungen und Gruppen aber auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene formieren können. Jede Gruppe entscheidet autonom, wie sie an dem Tag teilnehmen will, ob sie zum Beispiel gegen das gesamte kapitalistische System demonstrieren will oder sich auf ein einzelnes Thema oder einen spezifischen Aspekt dessen konzentrieren will. Auf lokaler Ebene könnte es eine nützliche Strategie sein, wenn verschiedene Gruppen kooperieren würden, um eine allgemeine festliche Karnevalsatmosphäre zu schaffen, die den Rahmen für ihre jeweiligen Aktionen bilden könnte.
Für solche Aktionen gibt es viele Ideen:
Streiks - Demos - Critical Mass Fahrradtouren - Karneval - Straßenparties - Besetzung von Straßen, regierungseigenem Territorium oder Büroblöcken für nichtkommerzielle und gute Aktivitäten -Märsche - Musik & Tanz - Reden - Flugblätter - Transparente - Verteilen von eigenen, durch die Gemeinschaft kontrollierten, Zeitungen - Straßentehater - Gärten anlegen - Essen umsonst verteilen - pseudo-Messen und Märkte veranstalten - zinslose Darlehen vor großen Banken anbieten - Soliaktionen - Bürobesetzungen - Blockaden,und Schließungen.- Aneignung und Unschädlichmachen von Luxus- und Konsumgütern - Sabotage oder Durcheinanderbringen von kapitalistische Infrastruktur - Aneignung von kapitalistischem Reichtum und Rückgabe an die arbeitende Bevölkerung - sich für unabhängig von Kapitalismus und autoritären Regierungen erklären - basisdemokratische Gemeinderäte einrichten und vor den Rathäusern Sitzungen abhalten - ökonomische Alternativen erfinden wie etwa Kooperativen, die ökonomische Alternativen zu kapitalistischen Firmen bieten - basisdemokratische Formen der Gemeindeorganisation fördern.
Wenn Eure Gruppe bei diesem Aktionstag mitmachen will, sagt es so bald wie möglich weiter, damit die Netzwerkbildung und die Kommunikation erleichtert werden. Es gibt eine ganze Reihe internationaler Mailinglisten für offene Diskussionen und Koordination (siehe unten). Eine öffentliche internationale Kontaktliste wird dort regelmäßig hingeschickt, um dezentralisiertes und nicht hierarchisches Knüpfen von Kontakten zu erleichtern. Um Eure Kontaktadressen dort zu veröffentlichen, informiert bitte tcjohanshotmail.com und gebt (a) das Land und den Ort, wo ihr aktiv werden wollt an, und ausserdem jede Information, die Ihr für sinnvoll haltet, zum Beispiel: (b) den Namen der Gruppe, der Koalition oder Eure eigenen (c) die geplanten Veranstaltungen oder Aktionen (d) Postadresse, (e) Email (f) Telephon (g) fax oder (h) Webseite.
Es gibt viel zu tun, um den ersten Mai zu einer rundum guten Sache auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu machen. Wir sollten so viele passende Gruppen und Bewegungen wie möglich informieren. Wir müssen Propagandamaterial teilen und verteilen, zum Beispiel Flugblätter und Poster. Und schließlich ist es wichtig, unsere Gedanken und Ideen zu teilen und uns gegenseitig zu unterstützen. Auf lokaler Ebene müssen Informationen verteilt und der Tag unter Gruppen und Einzelnen diskutiert werden, Treffen können organisiert werden, Veranstaltungen geplant, Geld gesammelt, Flugblätter können gedruckt und verteilt werden, man/frau kann zusammen reden, lachen und Spaß haben.
Der Aufbau unserer Bewegung kann und sollte in der Zukunft durch weitere globale Aktionstage gegen Kapitalismus fortgesetzt werden. Eine passende Gelegenheit, die für das nächste Mal, nach dem ersten Mai, vorgeschlagen wurde, könnte der 27/28 September 2000 sein, wegen des jährlichen Treffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Prag (Tschechien), das zu diesem Zeitpunkt stattfindet. Gebt alle Fragen oder Einwände zum globalen Aktionstag am ersten Mai an andere AktivistInnen weiter, sei es in der Gruppe, der Stadt, dem Land oder auf den verschiedenen Mailinglisten, damit wir uns mit Ideen und Tips weiterhelfen können. Niemand hat die Fäden für diesen Tag in der Hand. Es wird ein radikal dezentralisiertes und nicht-hierarchisches Ereignis sein, das wir selbst geschaffen haben in gegenseitiger Kooperation und Solidarität.
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Laßt uns diesen Tag zur größten bisherigen Show der Solidarität und des Widerstandes machen!!!