Kurzbericht aus Mailand

Aufruf
Call for the Meeting
PGA

Hier ein Bericht zum Europaeischen Treffen in Mailand, der bereits vor einigen Tagen auf indymedia veroeffentlicht wurde und auch gleich erklaert, warum bisher noch kein ausfuehrlicherer Text auf deutsch erschienen ist (ist in Arbeit). Im Anschluss daran noch ein Bericht zum spaces/ ordinaflores-Treffen in Mailand.

http://de.indymedia.org
 
28.03.2001, Uhrzeit: 04:45
 
Globalisierung

Von: marge

Bericht vom PGA-Treffen in Mailand

Am letzten Wochenende trafen sich im CSOA Leoncavallo in Mailand rund 250 Menschen zu einem Peoples Global Action Treffen, mehr davon, mehr davon, mehr davon hier....

Am Wochenende traf mensch sich also im warmen Mailand um sich mal wieder über die momentane Situation in verschiedenen Regionen dieses Kontinents und darüber hinaus zu verständigen. VertreterInnen aus Griechenland, Italien, Spanien, Deutschland, Russland, Finnland, Israel, Schweden, Tschechien, Kroatien, Makedonien, Großbritannien, Holland, Polen, Schweiz, Ukraine, Frankreich und die, die vergessen worden sind und aus Bolivien, USA und Kolumbien waren zu dem von Ya Basta! und reclaim the streets vorbereiteten Treffen gekommen. Nach der Vorstellung der verschiedenen Themen, wie Balkansituation, Privatisierung von Wasser, Vorbereitung der näxsten Gegen-Gipfeltreffen von G8, WTO und IWF/WB, Kritik am Summit-Hopping, Genderpolitics, verschiedenen Formen von Protest, Kommunikation, Hilfe für Kolumbien, Vorbereitung des globalen Treffens,...,...,usw., wurde in kleineren Arbeitsgruppen gezielt zu jeweils einem Thema gearbeitet. Nach langen Diskussionen wurde abends noch gefeiert, Film geschaut und getanzt, Goldie gab sich die Ehre (mmh, posing), geschlafen, wenn es ging und am näxsten Tag weiter geplant, diskutiert und organisiert. Bis spät in die Nacht saßen die Tapfersten beieinander, einzelne Diskussionen erreichten Schleifen (wie immer), deshalb ist es mir lieber auf die PGA Seite im internet zu verweisen. Also mehr Infos unter: http://www.agp.org Wartet aber lieber noch ein paar Tage, wir müssen uns erstmal vom Kälteschock im Wendland erholen und die anderen...auch.

Lets face the globalisation of capital with the globalisation of solidarity.XXX


02.04.2001, Uhrzeit: 00:52

Von: Go

Im Anschluss an das Europaeische PGA-Treffen in Mailand

las ordinaflores - alternative lebensräume schaffen und mehr

im anschluss ans "offiziell" am so-abend, 25.3., beendete hauptmeeting traf sich ab mo-mittag die ca. 30-köpfige arbeitsgruppe zur schon vorher angekündigten projektvorstellung von 'las ordinaflores':

seit etwa einem jahr arbeiten mehrere europäische aktivistInnen konkret an der idee, parallel zur entwicklung des globalen widerstandes räume zu schaffen, die vernetzung und zusammenarbeit nicht nur 'gegen-..', sondern vermehrt auch auf einer, na, nennen wir sie mal 'FüR-was-wir sind'-ebene, möglich machen sollen. alternative lebensräume wie 'las ordinaflores' sind dabei als plattformen gedacht, auf denen kontinuierliche internationale politische arbeit auch zwischen den großevents bzw. unabhängig davon geleistet werden kann - bei gleichzeitiger entwicklung neuer bzw. eigener sozialer/ökonomischer/etc. strukturen, um dadurch als projekt eine grösstmögliche unabhängigkeit vom - sowie alternativen zum - bestehenden gesellschaftssystem zu schaffen.

( ..mit vergleichbaren ansätzen startete ja damals auch die gutealte kommunebewegung, von der leiderleider nur rel. wenige projekte übriggeblieben sind, die die o.g. vorstellungen tatsächlich weitgehendst verwirklichen konnten. die meisten beschränken sich heute auf eine art 'lass-mich-in-ruhe'-inseldasein incl. akzeptanz (wenn nicht sogar resignierter bis unkritischer kooperation) mit dem allmächtigen gesellschaftsozean; hauptsache, ich höre meine mohrrüben immer noch lauter wachsen als die autobahnen drumrum oda so.. da liegt dann oft als näxter schritt die flucht in die 'alles-is-eso--ommmm'-realität recht nahe, die scheinbar zieml. gut vor konfrontationen mit der finsteren wirklichkeit im hier-und-jetzt schützen kann - v.a., wenn wir glück mit karmakarma hatten und uns dabei an einem der privilegierteren da industr./kapital. bestrahlten sonnenseitenplätzchen des planeten aufhalten. ganz anders wiederum die urbanen squats, zentren etc., von denen zwar vielfach sehr gute u. wichtige polit./soz. aktivität ausgeht, die abhängigkeit vom system aber - sei es durch (ill- o.) legalität, staatl. zuwendungen wie sozikohle o. fördertöpfe oder einfach 'normale' jobs - langfristig einen nicht zu unterschätzenden problemfaktor darstellt.

...aber zurück zu 'las ordinaflores' : )

erarbeitet wurde von der projektgruppe bisher eine rahmenstruktur für die zu entstehenden räume, die in etwa folgendes beinhaltet:

der platz soll polit. interess. menschen als kontakt-, lebens- u./o. arbeitsbasis dienen - sowohl lang- als auch kurzfristig. er will international wie regional anlaufstellenfunktion haben, z.b. u.a. kontakte zur benachbarten bevölkerung aufbauen über tauschringe, alternat. fortbildungen etc. . es soll auf jeden fall viel raum für polit. aktivitäten bereitstehen, ohne jedoch konkr. polit. engagement zur 'kontakt- o. wohnbedingung' zu machen (-beteiligung u. interesse an der haus- u. landarbeit gehören allerdings schon irgendwie mit dazu..) grösstmögliche unabhängigkeit soll durch selbstversorgung im nahrungs- u. energiebereich erlangt werden; gleiches gilt für die krankheitsversorgung.ansonsten können dort regelmässig nicht-kommerzielle veranstaltungen, workshops, trainings - kurz, alles mögl. im bereich wissens-/erfahrungsaustausch - stattfinden, wie z.b. zum thema sprachen, computer, alternat. landwirtsch. techniken, video, .. . für menschen, die in dieser gesellschaft in irgendeiner form als marginalisiert gelten, wie sog. illegale, obdachlose u.a., soll der ort schutzraumfunktion haben.

das wär's erstmal so grob; hoffe, ich habs einigermassen stimmig zusammengefasst, sonst bitte berichtigung bzw. ergänzung! wäre schön, wenn sich noch mehr leute am diskussionsprozess beteiligen würden - und zwar nicht nur die mit konkreteren mitwohn-da-irgendwo-ambitionen; aber wo wir gerade bei konkret sind: es wurde beim treffen schonmal ein platz in nordspanien vorgestellt (mehrere häuser, land, mietfreiheit), der soz. ab sofort nutzbar wäre; er bietet etwa 30-40 menschen raum zum leben; strom u. wasser sind vorhanden, das hauptgebäude ist in rel. gutem zustand..

wer also lust hat, mehr zu erfahren oder sich sonstwie einzubringen - please contact spaces@mail.nadir.org


Milan Encuentro (de)
Milan Encuentro (en)

PGA