Die sogenannte "Spackparade" ging erst um 23 Uhr 15 zu Ende! Die TeilnehmerInnen hatten viel Spass, trotz kaltem Wetter. Die Parade wies auf ungewoehnliche Art auf die Folgen der neoliberalen Politik und Globalisierung auf lokaler Ebene (die Umstrukturierung im Stadtteil, "Kiez") hin, mit Sprechchoeren und Transparenten die nach mehr Ordnung, Sauberkeit, Polizei riefen. Sie forderten Trockenobst und "Wohlstand fuer Aale". "Eins, zwei, drei, mehr Polizei!" skandierten die ParadeteilnehmerInnen angesichts von zwei Wasserwerfern, Raeumpanzern und allerhand anderem Geschuetz, die aber traurigerweise nicht zum Einsatz kamen. Stattdessen schmissen die Demonstrierenden mit Pflastersteinen aus Styropor, mit Holzspaenen und Sahne um sich.
Unterwegs wurden parkierende Autos und die Buergersteige blitzblank poliert. Die PolizistInnen guckten etwas verwirrt, bemuehten sich aber trotzdem, alle Luxusfresstempel und Schickmicki-Laeden zu schuetzen, an denen wir vorbeikamen und wunderten sich, warum diese nicht angegriffen wurden. Vermutlich hatten sie den Passus, es gehe nicht um Anti-BonzInnen-Kiez-Romantik, in den verschiedenen Aufrufen (siehe z.B. http://www.freespeech.org/inter/spack.htm) ueberlesen. Dias, die teilweise auf Haeuserwaende projiziert wurden ("Jam the WTO"), unterhielten mit Abenteuern von Dr. Spack und den Klingonen, und auf Demos seltene zu hoerende Schlagermusik (Rex Gildo, aber auch Lieder wie "Heidi" und Dschingis Khan") ließen die Teilnehmenden ausgelassen tanzen. (Bericht einer Teilnehmerin)
In der naechsten Zeit soll eine Gruppe/Buendnis namens Attac-Berlin gegruendet werden, Kontakt unter: rdernoncour-@hotmail.com. Attac ist ein Netz aus lokalen Vereinen, die in der ganzen Welt praesent sind. Wollen, dass die Tobin-Steuer eingefuehrt wird und machen Aktionen gegen WTO und MAI etc. (aus einem Flugblatt auf der Spackparade). Ueber weitere Folgetreffen ist nichts bekannt.
mehr zu Berlin (english)
150 TeilnehmerInnen waren auf der "Ruhrpott Action Day Parade" in Bochum. Sie zogen unter lauter Musikbegleitung durch die Bochumer Innestadt. Waehrend der Parade fanden drei Aktionen statt. Als erstes privatisierte die "Deutsche Straßen AG" (gespielt von der Gruppe IMUN) ein Stueck der Huestr. (Fussgaengerzone in der Innenstadt) und benannten sie in "DaimlerChrysler-Allee" um. Spaeter uebersetzten mehrere AktivistInnen die Verhandlungen in der WTO in allgemeinverstaendliche Sprache. Sie spielten Fussball als WTO-Akteure.
Vor dem Lufthansa-City-Center machten einige AktivistInnen von Kein Mensch ist illegal eine sehr anschauliche Demonstration der aktuellen Abschiebepraxis.
Diskussionsveranstaltung und Nachbereitung zum Thema am 9. Dezember um 19 Uhr in Bahnhof Langendreer (Bochum).
Am Dienstag dem 30. 11, einem Weltweiten Aktionstag gegen die World Trade Organization, welche ueber die weitere Liberalisierung des Weltmarktes entscheidet, trafen sich in Bad Oldesloe 15 Jugendliche um die Oef-fentlichkeit auf die Lage aufmerksam zu machen.
Weltweit fanden z.B. in den Niederlanden oder Frankreich Aktionen statt zu denen mehrere tausend Menschen kamen. In Deutschland fanden viele dezentrale Aktionen statt. Die 15 Jugendlichen trafen sich zuerst beim Inihaus und sind dann ihren Raedern auf den Haupt-verkehrsstraßen gefahren und haben mit Fackeln, Tril-lerpfeifen einem Transparent ihre Meinung ueber die von der Industrie gestalteten Weltausstellung Expo2000 und die Welthandels Organisation WTO kundgetan. Merlin Kahler (17) aus Bad Oldesloe: "Die Industrie, welche die Expo massgeblich gestaltet und durchfuehrt macht zwar, auf die zum großen Teil von ihr verursachte Naturzerstoerung aufmerksam, aber zeigt nur ihre wieder einmal technischen und fuer sie profitable "Loesungen"!"
Zum Schluss wurde dann beim EXPO-Projekt-Plaza eine "Auspackaktion" gestartet. Dabei wurden die gekauften Produkte an der Kasse ausgepackt, um auch die haeufig unnoetigen Verpackungen aufmerksam zu machen und das fehlende Entsorungskonzept anzuprangern. Das Bekleben der Ladenflaeche mit Anti-EXPO Plakaten fuehrte zu panischen Reaktionen des Filialleiters. "bleibt zu hoffen, dass noch moeglichst viele Firmen und Organisationen dem Beispiel der USA folgen und auch der Atom- und Gen-Lobbyschow EXPO aussteigen" so Julia Paulsen von der JUP.
Dies soll nicht die letzte Aktion bleiben, daher laedt die JUP alle Interessierten zum woechentlich, am Donnerstag um 15.30 Uhr stattfindendem Treffen ein.
Aktionen:
Mit einem Flugblatt ruft die JUP! zu vielfältigen, spontanen und kreativen Aktionen zur Rückeroberung von Freiräumen auf: Treffpunkt 30.11. um 16°° vor dem Inihaus (Turmstr.14a) treffen.Presseinfo 28.11.99
Gegen Neoliberalismus und Expo 2000
Für Freiräume!In mehreren Städten Deutschlands sowie vielen Orten weltweit rufen Gruppen am 30.11. zum Widerstand gegen die neoliberale Weltordnung, gegen Macht und Ausbeutung von Mensch und Natur auf. An diesem Tag werden sich Mitglieder aus 150 Regierungen in Seattle zu einer Konferenz der World Trade Organization (WTO) treffen und dort die Politik einer weltweit sich verschärfenden Ausbeutung von Mensch und Natur vorantreiben. Es wird u.a. Versuche geben, eine neue Version des Multilateralen Investitionsabkommens(MAI) durchzusetzen, die Ausbeutung "genetischer Ressourcen" des Südens zu intensivieren, und über eine neue Runde von Freihandels-Verhandlungen die neoliberalen Umstrukturierungen der letzten zwei Jahrzehnte fortzusetzen. "Ausbeutung von Mensch und Natur für den Profit von wenigen, ist die Wurzel unserer sozialen und ökologischen Probleme und seine Überwindung daher unser hauptsächliches Ziel." So Jörn Hartje von der JUP! Bad Oldesloe.
Erstmals (!) wird dieser internationale Widerstandstag auch in Deutschland zu bunten Aktiviäten in zahlreichen Städten führen. Dabei wird auch Bezug genommen auf die Werbeshow des neoliberalen Weltbildes im Jahr 2000, die Expo. Der Global Action Day dient dem Aufbau eines Widerstandes, der im kommenden Jahr auch gegen die Expo gerichtet sein wird.
Mit einem Flugblatt ruft die JUP! zu vielfältigen, spontanen und kreativen Aktionen zur Rückeroberung von Freiräumen auf: "Die Straße den Autos, die Stadt den Kaufhäusern und Banken, die Grünanlagen den Yuppies, die Parlamente den Politprofis - wer in diesem Lande nicht zu den Priviligierten gehört, hat immer weniger Raum.Verdrängung. Ausgrenzung. Abschiebung. Kriminalisierung. Doch die Rechnung ist ohne uns gemacht, die Menschen. Die sich den Raum zurückerobern. Stück für Stück. Jede und jeder einzeln. Bis eine kritische Masse erreicht ist und alles stillsteht. Der Raum entsteht, bei dem das Leben wieder beginnen kann. Die Straßen und Plätze erobert." Am 30.11. können sich alle, die am Global Aktion Day mitwirken wollen um 16°° vor dem Inihaus (Turmstr. 14a) treffen.
Eine bunte Erdkugel fliegt durch die Luft, wird getreten von ca. 20 WTO FunktionnaerInnen, EXPO ManagerInnen und KonsummentInnen. Sie scheinen Spass daran zu haben, dass die Welt mit den Fuessen grob zu treten. Die KonsummentInnen haben Einkaufstueten bei sich mit Aufschriften wie "Kaufen macht frei!", "WTO gut leben und sparen" etc. Und sie fuehren einen Einkaufswagen voller Wohlstandsmuell mit. Einige als 'Tod/Sensefrauen verkleidete Leute informieren ueber die z.T. toedlichen Folgen der WTO Politik. Die Transpis, die einige mitschleppen, tragen die Aufschrift "Globalise Solidarity ! Not the Economy !" und "Die GloBALLisierungsfalle".
Die Vollzugsbeamten waren schon am Treffpunkt und stellten im Laufe der Aktion die Personalien der TeilnehmerInnen fest- Grund hierfuer war, dass sie "nicht wuessten ob die Stadt Tuebingen etwas gegen diese Sondernutzung des oeffentlichen Raumes habe". Wegen angeblicher Aussageverweigerung und Beamtenbeleidigung ("die Gruene sind Schweine") wurden einige Personen Anzeigen angedroht. Es wurde versucht einen Film zu beschlagnahmen, dabei wurde dieser zerstoert.
Nach der Aktion gab es leckeres Essen, Internet surfen und einen Film.
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Die Food no bombs Gruppe Hamburg hat eine Food no bombs Aktion gemacht. Dabei wird Essen kostenlos verteilt, um symbolisch den Ueberfluss an die weiterzugeben, die sonst davon abgeschnitten sind.
Die Hannoveraner Gruppen haben eine Critical Mass Demo mit 40-50 Leuten gemacht und sind durch die Innenstadt geradelt. Dabei wurde vor der Zeitarbeitsfirma Adecco gegen Leiharbeit demonstriert. Danach ging's weiter zum Expo-Café, schliesslich wurde die Demo von der Polizei aufgeloest.
In Braunschweig gab es eine Anti-Abschiebeaktion, bei der die Umrisse von Menschen auf den Boden gemalt wurden, um das Leid aufgrund der Abschiebungen zu symbolisieren.
In Muenchen waren 200 Leute auf einer Demo gegen Siemens, die WTO und gegen die Exekution von Mumia Abu Jamal. Es gab eine Zwischenkundgebung zu Mumia Abu Jamal vor dem US-Konsulat. Dort war aufgrund eines "Wiener Abkommens" offiziell allerdings die Kritikmoeglichkeit an den USA eingeschraenkt - weit mehr als durch deutsche Gesetze.
Die Demo in Krefeld anlaesslich des GLOBAL ACTION DAY vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt trug das Motto: "Seattle - New York - Berlin - Krefeld - die Weltrevolution nimmt ihren Lauf!"
Demo in Krefeld anläßlich des GLOBAL ACTION DAY vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt:
kleiner AUFRUF zum
GLOBAL ACTION DAYSeattle - New York - Berlin - Krefeld
die weltrevolution nimmt ihren lauf!und warum ?
kleine erklärung:
der GLOBAL ACTION DAY findet überall auf der welt anlässlich der dritten wto - ministerkonferenz (welthandelsorganisation; überprüft den "freien" handel, was ausbeutung des trikont bedeutet) in Seattle statt. bei dieser konferenz soll die noch weiterreichendere "liberalisierung" (liberal nicht gleich frei, sondern gleichstellung aller länder und konzerne im handel, was sich nachteilig für alle nicht - industrie - staaten auswirkt) beschlossen werden, was zu weiteren fusionierungen (schaffung von monopolen, die dann die preis bestimmen), rationalisierungen (abbau von arbeitsplätzen, um mehr profit machen zu können).
abbau von umweltstandards führen soll - und das alles zugunsten der internationalen banken und konzerne (shell, deutsche bank, general motors, daimler chrysler), die ihren rachen nicht voll genug bekommen können. der kapitalismus ( und im moment der von allen propagierte und betriebene neoliberalismus) wird von diesen konzernen und ihren zeitungen (faz, bild, aber auch wz und rp) und fernsehsendern (sat 1, pro 7 usw.) als alternativlos dargestellt.
doch was setzen wir dem entgegen ?
die idee einer freien, nicht durch profit, ausbeutung und rassismus bestimmten, HERRschaftslosen welt.
also kommt alle zum GLOBAL ACTION DAY
um euch dem entgegem zu stellen30.11.99
17:00 Vorplatz des Hauptbahnhofsp.s. und bringt alles mit was krach und spaß macht
Diese Demo soll keine Konkurenzveanstaltung zur zentralen Aktion in Bochum darstellen, sondern zur Dezentralisierung beitragen.
ALSO BITTE ERSCHEINT ZAHLREICH !!!