Agnes Khoo ist Soziologin und Aktivistin, stammt aus Singapur, hat familiäre Beziehungen zu Malaysia, die niederländische Staatsbürgerschaft und lehrt unter anderem in China. 2004 publizierte sie ein Oral-History-Buch über Frauen aus Thailand, Malaysia und Singapur, die in der antikolonialen Guerilla gekämpft haben.
In ihrem Beitrag Internationalismus statt Ethnonationalismus. Zum antijapanischen und antikolonialen Widerstand in Asien" im iz3w-Dossier "Vergessene Befreier" schreibt Agnes Khoo über sich selber: "Ich bin als einziges Kind eines politischen Gefangenen aufgewachsen. Mein Vater war Gewerkschafter und wurde in den 1960er-Jahren in Singapur aufgrund eines »Sicherheitsgesetzes« verhaftet, das den Staat ermächtigte, jeden mit dem Vorwurf der »Subversion« ohne Gerichtsverfahren und ohne Beweise festzunehmen. Ich trage somit ein intergenerationales Trauma in mir und zudem das Trauma aller Nachfahren von zwei Weltkriegen. Diese Traumata haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin: eine Nomadin, Aktivistin, Wissenschaftlerin und Schriftstellerin, die versucht, ihren Überzeugungen zu folgen – trotz all der Schwierigkeiten, die das Leben einer Umherwandernden mit sich bringt. Eine Möglichkeit, meinen Überzeugungen treu zu bleiben, ist die Übersetzung von Geschichten historischer und aktueller Kämpfer*innen, die für Freiheit und Gerechtigkeit eingetreten sind. Sie erinnern mich daran, dass es Zeiten gab, in denen der Internationalismus über den Ethnonationalismus triumphierte."
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Antifaschistischen Linken International a.l.i., der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen sowie dem Bildungswerk ver.di in Niedersachsen Region Göttingen. Die Veranstaltung wird gefördert vom Fachbereich Kultur der Stadt Göttingen. Dafür danken wir sehr.