7. Mai 2008
Kurdische Medien im Visier der StrafverfolgungsbehÖrden
Durchsuchungen in Wuppertal und KÖln
Auf der Grundlage eines Beschlusses des Verwaltungsgerichts Köln,
veranlasst vom Landeskriminalamt NRW, wurden in den frühen Morgenstunden
die Studioräume des in Wuppertal ansässigen kurdischen Fernsehsenders
Roj TV, der Produktionsfirma VIKO sowie die Privatwohnungen aller
Mitarbeiter/innen durchsucht. Außerdem führten Polizeikräfte eine Razzia
in der Kölner Wohnung eines sowohl für den Sender als auch für die
prokurdische Tageszeitung Yeni Özgür Politika tätigen Journalisten
durch. Beschlagnahmt wurden bei dieser Polizeiaktion Computer, sämtliche
CDs, eine Hochzeitskassette sowie alle Unterlagen der
TV-Produktionsfirma VIKO.
Azadî protestiert in aller Schärfe gegen das fortgesetzte polizeiliche
und politisch motivierte Vorgehen gehen kurdische Institutionen und ihre
Mitarbeiter/innen.
Diese jüngsten Repressionsmaßnahmen sind Beleg dafür, dass die deutsche
Politik den vielfachen Forderungen des türkischen Staates nach
Zerschlagung der Strukturen der kurdischen Bewegung bereitwillig folgt.
Sind seit Monaten erhebliche Verschärfungen in der Strafverfolgung
kurdischer Aktivist(inn)en zu konstatieren, zielen diese Durchsuchungen
darauf ab, die kurdischen Medien zu zerschlagen, um eine (kritische)
Berichterstattung über die eskalierende Situation in der Türkei und im
Norden des Irak gegen die kurdische Bevölkerung unmöglich zu machen. So
zeichnet sich ab, dass die türkische Seite mit US-, israelischer und
iranischer Unterstützung die kurdische Frage mit militärischen Methoden „lösen“ will und die deutsche Politik dieses Treiben mit polizeilichen
und strafrechtlichen Mitteln begleitend unterstützt.