15. Mai 2008
Wieder Durchsuchungen
Mesopotamien-Kulturhaus in Halle und Wohnung in Berlin betroffen
Auf der Suche nach Beweismitteln in einem Ermittlungsverfahren gegen
Ahmet E., haben am 14. Mai Beamte des Landeskriminalamtes (LKA)
Sachsen-Anhalt die Räumlichkeiten des Mesopotamien-Kulturhauses in Halle
sowie die Wohnung von Filiz T. in Berlin durchsucht. Zu Festnahmen ist
es bei dieser polizeilichen Aktion nicht gekommen.
Laut Beschluss des Amtsgerichts Halle vom 21. April 2008, das die
Durchsuchung des kurdischen Vereins angeordnet hat, werde der
Beschuldigte verdächtigt, „mindestens seit Juni 2007 als
Gebietsverantwortlicher für die nachgeordneten Räume Magdeburg, Halle,
Leipzig, Zwickau und Dresden“ Spendengelder für die „ehemalige PKK und
ihre Nachfolgeorganisationen und die Verteilung von Publikationen
eingetrieben“ zu haben. Hierbei sei er von den „jeweilig gesondert
verfolgten Raumverantwortlichen“ unterstützt worden. Als „Mitglied einer
kriminellen Vereinigung innerhalb der PKK“ habe sich Ahmet E. durch
seine Handlungen strafbar nach § 129 StGB gemacht.
Von den Durchsuchungen habe man sich laut Gerichtsbeschluss erhofft,
insbesondere „Abrechnungsunterlagen, Spendenquittungen,
Propagandamaterial, Telefonabrechnungen, elektronische Speichermedien
(CD, DVD, USB-sticks etc.) und sonstige Unterlagen, die Aufschluss geben über die Tätigkeit des Beschuldigten für die PKK und ihre
Nachfolgeorganisationen sowie Telefone und Computer“ zu finden.
Azadî verurteilt auch diesen Angriff auf die kurdischen Strukturen und
fordert neben der Aufhebung des seit 1993 bestehenden Betätigungsverbots
der PKK endlich die Bereitschaft der politisch Verantwortlichen, sich
auf der Ebene des Dialogs mit den Konflikten und deren Lösung in der ‚kurdischen Frage’ auseinanderzusetzen.